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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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schon kennenlernen! Überhaupt habe ich so komische Inder noch nie gesehen. Graue Augen (dabei fixierte er Rolf), das gibt es ja gar nicht. Nun vorwärts!"  
      Wir beluden uns mit dem Zelt, wobei Pongo allerdings die Hauptlast trug. Zwei Soldaten hoben den Körper des Erschossenen auf, dann wurden wir um die Zeltstadt herum dem Strande zugeführt.  
      Sehr behaglich war mir dabei doch nicht zumute. Wie leicht konnte uns jetzt, trotz der Bewachung durch die Soldaten, der Schütze mit der Luftbüchse aus dem Hinterhalt niederstrecken.  
      Doch nichts geschah, und ich verstand unseren geheimnisvollen Gegner, denn er wollte uns ja den Mord an dem Inder zuschieben! Und damit hatte er uns alle zusammen auf die sicherste und einfachste Weise mindestens für lange Zeit unschädlich gemacht.  
      Er konnte ja nicht ahnen, daß wir im Besitz von Ausweisen waren, denen auch der Kommandant der Regierungsschaluppe Folge leisten mußte.  
      Diesen Herrn sollten wir noch trotz der vorgerückten Abendstunde kennenlernen. Eigentlich hatten wir erwartet, in den Kielraum des Schiffes gebracht und dort bis zum nächsten Morgen eingesperrt zu werden. Statt dessen mußten wir auf Deck stehen bleiben, scharf bewacht von den Soldaten, die manchmal scheue Blicke auf Pongo und den Gepard warfen. Sie waren in der Zoologie sicher nicht so bewandert, um den Gepard von einem Panther unterscheiden zu können.  
      Nach einigen Minuten flammten einige elektrische Lampen auf dem Verdeck auf, denn der Regierungskutter hatte natürlich eine eigene Anlage zur Erzeugung elektrischen Stroms. Uns war das gar nicht angenehm, denn wir konnten zu leicht vom nahen Strand aus beobachtet werden.  
      Eine Tür im Deckaufbau wurde aufgerissen, und eine riesige Gestalt trat heraus.  
      »Jon Godfrey", flüsterte Fox mit unterdrücktem Lachen, »hoffentlich erkennt er mich nicht sofort."  
      Der Kolbenstoß eines Soldaten auf die Deckplanke ließ ihn schnell verstummen. Jon Godfrey trat auf uns zu und musterte uns schweigend. Er hatte ein regelrechtes Bulldoggengesicht, das jetzt vor Zorn hochrot war. Endlich räusperte er sich und sagte mit einer Stimme, die wie Löwengrollen klang:  
      »Nun, ihr Burschen, was habt ihr mir zu sagen?"  
      Natürlich sagten wir nichts, Fox konnte aber offenbar ein Lächeln nicht unterdrücken, denn mit einer Behendigkeit, die ich dem Riesenkörper nie zugetraut hätte, schoß Godfrey auf den Inspektor zu und ergriff ihn mit seiner mächtigen Hand an der Brust.  
      Wie einen Spielball schüttelte er Fox hin und her, dabei brüllte er:  
      »Willst du nicht reden, willst du nicht reden?"  
      Bei dieser Behandlung wäre es dem armen Inspektor völlig unmöglich gewesen, zu reden, auch wenn er gewollt hätte, denn sicher hätte er sich bei dem Versuch die Zunge abgebissen.  
      Godfrey, der sein Bulldoggengesicht ganz nahe an das Gesicht des Inspektors gebracht hatte, hielt plötzlich in seinem Toben inne, starrte Fox bestürzt an und stieß dann einen langen, unschönen Fluch aus.  
      Dann machte er kehrt und zerrte den Inspektor hinter sich her in den Deckaufbau. Er hatte Fox also doch erkannt, besaß aber Geistesgegenwart genug, hier auf Deck seine Überraschung nicht zu zeigen.  
      Wir wußten jetzt, daß wir gewonnenes Spiel hatten, und warteten ruhig, während die Soldaten sich verwunderte Blicke zuwarfen. Offenbar konnten sie sich das eigenartige Benehmen des Kommandanten nicht erklären.  
      Nach wenigen Minuten wurde die Tür des Deckaufbaues wieder aufgerissen, und Fox flog, von der riesigen Faust des Kommandanten befördert, taumelnd bis zu uns.  
      »Steckt sie ins Loch," brüllte Godfrey, »auch das Vieh, den Gepard. Morgen werde ich über sie bestimmen. Den Toten wird der Doktor photographieren und untersuchen, dann wird er ins Meer versenkt. Schade," brüllte er weiter und drohte dem Inspektor, „dachte schon, ich hätte da einen Kerl erwischt, der mich mal bestohlen hat. Nun fort mit ihnen!"  
      Diese Ausrede des Kommandanten war sehr gut, und so folgten wir zufrieden und willig den Soldaten, die uns in den Kielraum des Schiffes brachten. Wir wurden zusammen in eine sehr große Kammer gesperrt, die völlig leer war.  
      Als das Schloß der Tür rasselte und die Schritte der Soldaten sich entfernt hatten, flüsterte Fox:  
      „So, das wäre in Ordnung. Godfrey hat zum Glück große Besonnenheit gezeigt, daß er mich nicht schon auf Deck angesprochen hat. Er

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