Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer

Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer

Titel: Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
rettungslos verloren gewesen.  
      Ich mußte an die Erzählung des Fürsten denken, daß Garha schon einmal einen Tiger zurückgeschreckt hatte, der den Residenten angreifen wollte. Der Überfall des Raubtiers schien mir jetzt nicht mehr zufällig.  
     
     
     
      4. Kapitel Ramga läßt die Maske fallen  
     
      „Ich möchte Sie für den unerwarteten Ausgang des Kampfes entschädigen," sagte der Fürst liebenswürdig. „Haben Sie Interesse an alten Waffen? Ich habe Sammlungen, wie man sie selten zu sehen bekommt."  
      Rolf bejahte die Frage in unserem Namen.  
      „Dann folgen Sie mir bitte!" sagte der Fürst lächelnd.  
      Ich blickte mich nach Garha um. Der Zwerg war verschwunden. In seiner Nähe hätte ich mich sicherer gefühlt. Der Zwerg kannte die Geheimnisse des alten Palastes und hätte uns warnen oder retten können, falls wir in eine neue Falle geraten sollten.  
      Rolf schritt dicht hinter dem Fürsten. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu versuchen, ihn einzuholen.  
      Hinter mir kam Pongo. Er flüsterte mir leise zu:  
      „Masser Warren aufpassen! Viel Gefahr!"  
      Ich nickte und legte für alle Fälle die rechte Hand an den Kolben der Pistole. Den Sicherungsflügel schob ich zurück.  
      Fürst Ramga führte uns nicht die breite Treppe zum Schlosse hinauf, sondern bog rechts ab und schritt um das Gebäude herum. Wir gingen neben ihm.  
      Liebenswürdig erläuterte uns der Hausherr den Baustil des Palastes, der vor einigen Jahrhunderten von den Vorfahren des Fürsten errichtet worden war.  
      So sehr mich der Bau interessierte, waren die Erläuterungen nur ein weiterer Grund für mich, noch mißtrauischer zu werden. Je älter ein solches Bauwerk ist, desto gefährlichere Geheimnisse pflegt es zu haben.  
      Ramga öffnete eine schwere, gewölbte Tür aus alter Bronze, die kunstvoll mit Bildern in erhabener Arbeit bedeckt war  
      Ich hatte das Gefühl, als öffnete er da eine Totengruft, eine Gruft, die für uns bestimmt war.  
      Auf keinen Fall hätte ich die Tür vor dem Fürsten durchschritten. Aber er ging, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, voraus. So konnten wir ihm ruhig folgen.  
      Solange sich der Fürst im Bereich unserer Pistolen befand, war die Lage nicht allzu schlimm.  
      An der Tiefe der Türnische konnten wir die Stärke der Mauern des Palastes ermessen. Sofort wußte ich, daß niemand, selbst wenn er über das beste Werkzeug verfügen sollte, aus diesen Mauern hinausgelangen könnte, wenn er hinter ihnen eingeschlossen würde.  
      Die Nische war vorn durch einen dicken Vorhang geschlossen, den der Fürst zurückschob.  
      Ein weiter, niedriger Saal tat sich vor unseren Blicken auf. Alle Wände waren mit Waffen bedeckt. Überall standen schwere Marmortische, die gleichfalls mit Waffen überladen waren.  
      Ramga trat an den nächsten Tisch heran und hob eins der Kettenhemden empor.  
      „Afghanische Arbeit aus dem 16. Jahrhundert," erklärte er. „Die Waffen haben schon meine Vorfahren zu sammeln begonnen. Ich habe die Bestände nur ergänzt und vervollständigt, so weit es in meinen Kräften stand. Sie finden hier eine Sammlung der Waffen aller Völker, die Indien im Laufe der Jahrhunderte jemals durchzogen haben."  
      Wundervolle Stücke waren darunter. Voller Interesse betrachteten wir die reichhaltige Sammlung. Der Fürst war stets dicht bei uns. Also konnte, er im Augenblick keine Hinterlist gegen uns im Schilde führen, ohne sich selbst aufs schwerste zu gefährden.  
      Plötzlich dröhnte hinter uns ein schwerer Schlag durch den niedrigen, gewölbten Saal.  
      Wir fuhren herum, konnten aber nichts entdecken.  
      Plötzlich sagte Pongo:  
      „Achtung, Massers! Das war Tür!"  
      Die schwere Metalltür mußte mit Gewalt zugeworfen worden sein. Das war wohl das Zeichen, daß es jetzt Ernst wurde. Sofort riß ich die Pistole heraus und schnellte herum, um den Fürsten zu bedrohen.  
      Ramga war verschwunden. Ich war sprachlos und verdutzt. Eben hatte er noch neben mir gestanden. Es war, als ob ihn die Erde verschluckt hätte.  
      Rolf ging vor und beugte sich unter den schweren Marmortisch, an dem wir standen.  
      „Hier muß sich eine Falltür befinden," sagte er. „Ich glaube aber nicht, daß wir sie öffnen können, Ramga weiß, daß wir aus dem Raum nicht heraus können."  
      „Wollen wir hier ruhig abwarten, ob man uns verhungern läßt?" rief ich.  
      Rolf sagte

Weitere Kostenlose Bücher