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Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri

Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri

Titel: Rolf Torring 076 - Der Dämon von Puri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Stunde unterwegs gewesen sein — machten die Männer, die mich trugen, halt und legten mich — nicht gerade sanft — auf den Boden.  
      Ich merkte sofort, daß ich auf weichem Gras lag. Wir befanden uns also außerhalb der Stadt. Das Tuch wurde mir vom Kopf genommen. Ich wurde aufgerichtet und blickte umher. Ich war erstaunt Ich hatte die Fanatiker unterschätzt  
     
     
     
      5. Kapitel Was Pongo vollbrachte  
     
      Wir befanden uns — auf dem Grunde der Schlucht, über die, zwanzig Meter hoch, die Eisenbahnbrücke führte. Wir waren im Schatten einer vorspringenden Felswand, etwa fünfzig Meter von der Brücke entfernt.  
      Der Mond warf sein Licht bis auf den Grund der Schlucht. So konnte ich deutlich die Polizisten erkennen, die unter der Brücke langsam auf und ab gingen.  
      Der junge Inder, der uns in die Falle gelockt hatte, beugte sich etwas herab und flüsterte uns zu:  
      „Hierher kommt keiner der Polizisten. Sie denken gar nicht daran, daß sich hier Feinde aufhalten könnten. Sie haben die ganze Schlucht gründlich durchsucht, haben an allen Stellen, an denen ein Abstieg möglich ist, Posten aufgestellt Aber sie haben nicht beachtet, daß es unterirdische Zugänge geben kann. Wir sind mitten zwischen ihnen, und wenn die Sonne ihre Strahlen hierher wirft, werden die Polizisten Ihre Leichen sehen. Oder, wenn Sie noch nicht tot sein sollten, wenn Sie die Schmerzen so lange aushalten sollten, werden sie Ihnen nicht helfen können, denn wir sind hier, und bei den ersten Sonnenstrahlen töten wir die Polizisten. Sie werden gleich erfahren, welche Todesart unser Führer für Sie bestimmt hat."  
      Wir hatten in der Beziehung große Erfahrung. So oft und mit so verschiedenen Todesarten waren selten Menschen bedroht worden wie wir.  
      Anstatt Furcht zu empfinden, war ich eher neugierig, was wir jetzt kennenlernen sollten. Es mußte etwas Besonderes sein, wenn der Inder nicht gewaltig aufgeschnitten hatte.  
      Wir wurden dicht an die steile Felswand gelehnt und festgebunden, so daß wir den Oberkörper nicht bewegen konnten. Außerdem erhielten wir einen festen Strick um die Stirn, so daß unser Kopf fest an die Wand gepreßt wurde.  
      Anscheinend waren in der Felswand Ringe angebracht, an denen die Stricke befestigt wurden. Wir konnten nicht einmal den Kopf neigen, ihn höchstens drehen, und das unter Schwierigkeiten und Schmerzen.  
      Meine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit unter der Felswand gewöhnt. Ich drehte meinen Kopf zu Rolf und sah, daß er auf die gleiche Art festgebunden war. Allmählich wurde ich gewahr, daß wirklich große, eherne Ringe in die Felswand eingelassen waren.  
      Hier schienen schon mehr Menschen den Tod gefunden zu haben, eine Vorstellung, die mir ein gelindes Gruseln verursachte. Die Vorrichtung, deren Zweck ich bisher nicht erkannte, schien tadellos zu funktionieren.  
      Wieder beugte sich der junge Inder zu uns und flüsterte:  
      „Einen langsamen Tod werden die Sahibs sterben müssen. Damit keine Störung eintreten kann, werden zwei Wächter hierbleiben. Die anderen Leute holen Hanu und den Neger. Ich hätte gern gesehen, wie sich die Sahibs betragen, leider muß ich fort. Aber ich wünsche Ihnen einen langsamen Übergang."  
      Er machte uns eine spöttische Verbeugung und verschwand in einer schmalen Spalte der Felswand, dicht neben uns. Zwei Inder, die dunkle Lendenschurze trugen und kaum gesehen werden konnten, blieben neben uns.  
      Ich wurde unruhig. Welchen Tod konnten uns die Fanatiker bestimmt haben? Ob uns Insekten, vielleicht Ameisen, zernagen sollten? Dann hätten die Inder nicht nötig gehabt, unsere Köpfe so festzubinden.  
      Ein leises Tupfen auf meinem Kopf ließ mich zusammenzucken. Jetzt wußte ich das Entsetzliche, das uns bevorstand. Die Chinesen, die grausamsten der asiatischen Völker, mußten die Lehrmeister der Inder gewesen sein, denn die Todesart, die wir erleiden sollten, hatten die Chinesen erfunden.  
      Wieder fühlte ich den leisen Schlag auf meinen Kopf. Ich hatte verschiedene Meinungen über diese Todesart gehört. Manche bestritten sogar, daß ein Mensch dadurch sterben könnte. Jetzt sollte ich am eigenen Körper spüren, ob die Todesart besonders gräßlich sein würde.  
      Wassertropfen, „nur" Wassertropfen fielen in regelmäßigen Abständen auf meinen Kopf. Durch die Länge der Zeit sollen Menschen, denen Wassertropfen immer auf die gleiche Stelle des Kopfes

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