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Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon

Titel: Rolf Torring 081 - Der Ganges-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Ihnen den Zettel zugesteckt hat, ohne Sie zu kennen. Sie hat vielleicht den Auftrag, die Reklamezettel gut gekleideten Europäern zuzustecken. Aber eigentlich hat Kü-Mang es doch gar nicht nötig, auf die Weise Gäste in sein Restaurant zu locken. Ich kann mir kein rechtes Bild machen."  
      „Auf jeden Fall werden wir das Restaurant heute abend besuchen," sagte Rolf, „wir sind es ja gewöhnt, daß wir aufpassen müssen. Vielleicht bekommen wir heraus, was da gespielt wird."  
      „Nehmen Sie sich in acht, meine Herren," warnte der Colonel, „ich möchte Ihnen eine Schutzwache mitgeben."  
      „Dann werden wir nie herausbekommen, was dahintersteckt," wehrte Rolf ab. „Wenn eine dunkle Absicht hinter der Aufforderung steckt, wird Kü-Mang sehr mißtrauisch sein. Merkt er, daß sich Polizisten in der Nähe seines Restaurants aufhalten, wird er nichts gegen uns unternehmen."  
      „Hm, das stimmt auch," meinte Tumbac, „aber es ist mir nicht angenehm, daß Sie sich vielleicht in große Gefahr begeben wollen. Schade, daß Kü-Mang meine Geheimpolizisten kennt, denn auch sie verkehren bei ihm. Aber ich würde Ihnen empfehlen, Pongo mitzunehmen, dann haben Sie einen besseren Schutz als durch meine Leute."  
      „Das hätte ich auf jeden Fall getan," sagte Rolf, „Pongo muß unsere Rückendeckung bilden."  
      Der eintretende Hausmeister unterbrach unser Gespräch. Er meldete, daß der Tisch gedeckt sei, außerdem wünsche ein Herr Lorry den Colonel zu sprechen.  
      „Lorry ist einer meiner tüchtigsten Kriminalbeamten," sagte der Colonel, „vielleicht hat er etwas Interessantes wegen der verschwundenen Reisenden entdeckt. Er arbeitet an den Fällen."  
      Der so Gelobte trat ins Zimmer: ein schlanker, nicht zu großer Mann, dessen schmales Gesicht als ruhig und fast als schläfrig zu bezeichnen war.  
      Als der Colonel uns vorstellte, blitzte es sekundenlang in den braunen Augen Lorrys auf. Und da hatte ich sofort das Gefühl, daß ich einen sehr energischen Menschen vor mir hatte, der sein Ziel zäh und verbissen zu erreichen trachtete.  
      „Nun, lieber Lorry, was bringen Sie?" fragte Tumbac, „ich weiß genau, daß Sie etwas Wichtiges haben. Das sehe ich Ihnen schon an."  
      „Ich kann noch nicht beurteilen, ob es wichtig ist," sagte Lorry ruhig, „es ist bis jetzt nur ein Gerücht.  
      Ich belauschte zufällig zwei Inder oben an dem alten Tempel, der etwas außerhalb der Stadt steht. Sie wissen ja, Colonel, daß ich mich für alte Bauwerke interessiere, und da wollte ich in den Ruinen mal wieder etwas umherstöbern. Dort beobachtete ich zwei Inder, die dicht am Ufer des Kanals standen.  
      Sie fielen mir dadurch auf, daß der eine sehr ängstliche Gebärden gegen den Fluß machte, während der andere ungläubig lachte, aber langsam ernst wurde.  
      Ich schlich mich an die beiden heran. Da hörte ich, daß der erste, der so ängstlich war, eine lange Geschichte von einem Ganges-Dämon erzählte, der stets seine Opfer haben müßte, sonst würde er die ganze Stadt vernichten. Das Interessanteste an der Geschichte war, daß er die verschwundenen Reisenden mit dem Dämon in Verbindung brachte. Sie hätten als Opfer gedient.  
      Leider erzählte er weiter nichts, aber ich schlich ihm, als er sich von seinem Zuhörer trennte, nach und stellte Namen und Adresse fest. Vielleicht kann der Mann noch von Wichtigkeit für uns sein, vielleicht hat er etwas beobachtet. Ich wollte ihn aber noch nicht befragen, sondern erst mit Ihnen Rücksprache nehmen. Wenn seine Erzählung nur auf einem Geschwätz der Bevölkerung beruht, können wir uns höchstens blamieren; beruht sie aber auf einer tatsächlichen Beobachtung, halte ich es für richtiger, wenn Sie, Colonel, bei der Vernehmung des Mannes zugegen sind."  
      Tumbac schüttelte den Kopf, dann wandte er sich an uns:  
      „Was meinen Sie dazu, meine Herren? Manchmal beruht ein solches Gerücht auf tatsächlichen Begebenheiten. Hier in Indien erscheint es mir nicht unmöglich, daß die verschwundenen Europäer von Fanatikern dem Ganges-Dämon geopfert worden sind."  
      „Ich glaube nicht, daß es heutzutage noch solche Fanatiker gibt," meinte Rolf. „Ich persönlich glaube mehr an Verbrechen, die durch solche Märchen verschleiert werden sollen. Ob der Inder, den Herr Lorry belauscht hat, etwas Positives weiß, muß geprüft werden. Und es wäre sicher besser, Herr Colonel, wenn Sie dabei wären."  
      „Gut," rief

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