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Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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der vier Raubkatzen auf uns zuspringen würde.  
      Wir warteten eine Weile, aber nichts ereignete sich. Das Haus schien verlassen zu sein.  
      Wir betraten den zweiten Raum Auch hier von Labuta und den Tigern keine Spur!  
      „Ob er sich oben versteckt hat, Rolf?" fragte ich meinen Freund, denn die Ruhe kam mir unheimlich vor.  
      „Ich glaube nicht, Hans, dann würde er die Tiger sicher unten gelassen haben. Ich nehme an, daß er mit seinen Tigern geflohen ist."  
      Pongo war die Treppe empor geschlichen. Das Arbeitszimmer war auch leer. Auf dem Schreibtisch lagen noch unsere Waffen, die Pongo sofort an sich nahm und uns brachte. Jetzt brauchten wir keinen Tiger mehr zu fürchten.  
      Wir untersuchten das Haus genau. Labuta war verschwunden! Wie und wohin hatte er mit den vier Raubtieren so rasch fliehen können? Rolf stand mitten im Arbeitszimmer und blickte nach der geöffneten Geheimtür, von der eine Treppe in den Keller hinab führte.  
      Plötzlich hob er den Kopf und sagte:  
      „Steigen wir noch einmal in den Keller hinab, Hans! Wir haben ihn vorhin nicht genau untersucht. Ich vermute, daß vom ersten Keller ein zweiter abzweigt."  
      „Pongo oben bleiben, falls Tinna kommt," sagte unser schwarzer Freund, der dem „Geheimpolizisten" absolut nicht traute.  
      Rolf nickte ihm zu.  
      Im Keller untersuchte Rolf den Boden sehr genau. Endlich schien er etwas gefunden zu haben, denn er rief mich zu sich. Der Boden bestand aus glatten, eng aneinandergelegten Steinen. Rolf hatte eine Stelle entdeckt, die nicht die schmutzig-graue Färbung der anderen Steine aufwies. Er suchte emsig weiter. Und es gelang ihm, eine Fallklappe im Boden zu finden.  
      Als wir sie geöffnet hatten, gähnte uns Finsternis entgegen, die wir mit dem Schein der Taschenlampen erhellten: Stufen führten schräg nach unten in die Tiefe.  
      „Weißt du, was wir gefunden haben, Hans?" fragte Rolf und schien sehr erfreut.  
      „Einen unterirdischen Gang" erwiderte ich.  
      „Ja, aber auch — das Geheimnis der Insel. Der Gang wird unter dem See entlang bis zum Ufer führen und dort gleich unter der Wasseroberfläche enden. Die Männer, die wir spurlos verschwinden sahen, brauchten also nur zu tauchen und den Gang zu suchen, der durch eine besondere Vorrichtung vor dem Eindringen des Wassers geschützt sein wird."  
      „Glaubst du, daß Labuta den Gang angelegt hat?"  
      „Nein, Hans. Auf der Insel wird vor Jahren einmal ein kleiner Tempel gestanden haben. Die Priester haben den Notausgang angelegt. Labuta hat ihn gefunden und seinen Zwecken nutzbar gemacht. Laß uns wieder hinaufgehen und den Schreibtisch untersuchen! Vielleicht finden wir ein paar interessante Aufzeichnungen."  
      Wir sicherten die Fallklappe, so daß wir von unten nicht unerwartet Besuch erhalten konnten, stiegen nach oben und machten uns an die Durchsuchung des Schreibtisches.  
     
     
     
     
      4. Kapitel Bei dem Zwergenvolk  
     
      Wir fanden verschiedene alte Schriftstücke, die Rolf zu sich steckte. Ein Blatt reichte er mir und zeigte auf eine angekreuzte Stelle einer Skizze die einen Tempel im Grundriss zeigte und punktiert einen Gang unter dem See entlang. Rolf hatte mit seiner Annahme also recht gehabt.  
      Da wir sonst im Hause nichts fanden, das unsere Aufmerksamkeit erregte beschlossen wir, die Insel baldigst zu verlassen. Vorher machte Pongo noch den Versuch, unsere ins Wasser gefallenen Luftpistolen zu finden. Der Boden war aber zu schlammig. Die Krokodile übrigens hatten sich verzogen.  
      Plötzlich machte Rolf mich darauf aufmerksam, daß das Paddelboot fehlte.  
      „Hat Tinna genommen" erklärte Pongo und zeigte auf Spuren im Sande.  
      Auf diesem Wege also war Tinna verschwunden. Ob er nach Palembang zurückkehrte, um seinen Posten als Geheimpolizist wieder anzutreten?  
      Durch den unterirdischen Gang erreichten wir bald das Ufer, wurden beim Verlassen des Ganges aber durch und durch nass. Der Gang hatte am Ende zwei Klappen, von denen die eine zunächst geschlossen werden mußte, um das Eindringen des Wassers in den Gang zu verhindern: eine ebenso einfache wie sinnreiche Konstruktion!  
      Unsere Anzüge waren bald wieder trocken, da es schon am frühen Morgen recht heiß war. Nach vier Stunden schon aßen wir auf unserer Jacht das von Pongo schnell zubereitete Mittagessen, das uns ausgezeichnet schmeckte.  
      Später saßen wir rauchend in den Korbsesseln an Deck

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