Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
erst mal, was die Herren Torring und Warren auf der Insel getrieben haben."  
      „Ja, ich nehme mit Sicherheit an, daß sie mit Labuta unter einer Decke stecken. Mir fiel es gleich auf, daß Sie heimlich aus der Stadt verschwanden und Ihnen einen Brief sandten, sie wollten sich um die Sache nicht kümmern. Das war Komödie. Ich bin an den See geeilt und habe die Herren beobachtet. Sie kamen noch in der gleichen Nacht an und wechselten Signale mit der Insel. Gleich darauf wurde ein Boot über den See gerudert, das sie zur Insel abholte. Ich selber gelangte mit einem dort noch versteckt liegenden Polizeipaddelboot ebenfalls zur Insel.  
      Hier konnte ich die Leute überraschen. In einem lebhaften Feuergefecht gelang es mir, zwei der Banditen zur Strecke zu bringen. Labuta mit seinen vier Tigern und die beiden Abenteurer sind entflohen. Ich nehme aber an, daß sie noch einmal auf die Insel zurückkommen werden."  
      „Das glaube ich kaum, Tinna, denn — Labuta konnte verhaftet werden."  
      Tinna verfärbte sich trotz seiner braunen Hautfarbe. Wir konnten es durch einen winzigen Spalt zwischen den Portierenteilen deutlich erkennen.  
      „Sie — haben — Labuta — verhaftet?" stotterte Tinna.  
      „Ja," sagte Rollow ruhig, „aber deshalb brauchen Sie doch nicht so zu erschrecken. Die Herren Torring und Warren haben ihn mir gebracht und werden sogleich hier erscheinen. Sie sprachen noch von einer Überraschung, die ich erleben sollte."  
      Verwirrt stand Tinna vor seinem Vorgesetzten und wußte nicht, was er sagen sollte. Endlich hatte er sich soweit in der Gewalt, daß er antworten konnte:  
      „Die Abenteurer wagen es, Sie hier aufzusuchen und Ihnen Labuta abzuliefern? Herr Kommissar dann müssen Sie auch die beiden Herren verhaften, denn sie haben auf mich geschossen. Nur durch einen glücklichen Zufall bin ich mit dem Leben davongekommen."  
      „Wissen Sie, Tinna, was die Herren noch behaupten? Ich will es Ihnen jetzt noch nicht sagen, ich erwarte die Herren jede Minute, da können Sie Ihre Anschuldigungen gleich selbst vorbringen."  
      „Das werde ich, Herr Kommissar! Ich bitte aber, schnell noch einmal nach Hause gehen zu dürfen. Ich bin gleich wieder hier. Wenn die Herren kommen, halten Sie sie bitte zurück!"  
      Schnell wollte sich Tinna entfernen, aber Rollow winkte ihn noch einmal zu sich heran.  
      „Bleiben Sie lieber hier, Tinna! Es könnte sein, daß Sie nicht so rasch zurückkämen. Die Herren sind — hier!"  
      Bei den letzten Worten des Kommissars traten wir hinter dem Vorhang hervor und stellten uns so, daß Tinna die Tür nicht mehr erreichen konnte. Er war zusammengezuckt und starrte uns entgeistert an.  
      „Nun erzählen Sie bitte noch einmal, Tinna, was sich auf der Insel abgespielt hat," lächelte Rollow.  
      Tinna schwieg und suchte vergeblich nach einem Ausweg. Endlich sagte er fast trotzig:  
      „Wo haben die Herren denn Labuta gefangen, Herr Kommissar?"  
      „Im Urwald, bei dem Zwergenvolk, von dem Sie ja auch Kenntnis haben! Lassen Sie das Leugnen, Tinna, und geben Sie zu, daß Sie — mit Labuta zusammengearbeitet haben. Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt, Herr Torring hat außerdem seine Aufzeichnungen sichergestellt."  
      Tinna leugnete noch immer und versuchte, die ganze Sache als einen Irrtum unsererseits hinzustellen. Er gab auch nicht zu, daß er selber es war, der mir schon die Schlinge um den Hals gelegt hatte. Schließlich ließ Rollow ihn durch zwei Beamte abführen.  
      „Ich muß Sie bitten, meine Herren, noch einen Tag in Palembang zu bleiben, um Tinna zu überführen oder ein Geständnis von ihm zu erlangen: ohne Ihr Zeugnis vor Gericht können wir nichts gegen ihn unternehmen. Wo sind übrigens Labutas Tiger geblieben, meine Herren?"  
      Das wußten wir auch nicht. Später fuhren wir auf Rolfs Vorschlag im Polizeiauto nach dem einsamen Waldhaus. Hier konnten wir vier Männer überraschen, die schon lange im Verdacht standen, geheime Verschwörer zu sein. Rollow fand dort wichtiges Beweismaterial und eine Liste mit den Namen sämtlicher Verschwörer, darunter — Tinna.  
      Jetzt hatte Rollow genügend Beweise gegen ihn in Händen. Als wir zum Schluss in einem Käfig hinter dem Hause auch noch die vier zahmen Tiger Labutas fanden, war die Beweiskette gegen Tinna geschlossen. In aller Stille ließ Kommissar Rollow sämtliche Mitglieder der Verschwörerorganisation verhaften.  
      Als wir

Weitere Kostenlose Bücher