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Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis

Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis

Titel: Rolf Torring 108 - John Millners Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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kannten. Aber das war nicht der Fall; sie untersuchten den Boden an der Stelle, wo wir gelagert hatten und schüttelten die Köpfe, als wollten sie dem Schweden sagen daß wir nicht hier wären. Das sah er ja nun selbst und fing an die Umgebung abzusuchen. Er kam nahe an den Busch vor unserer Höhle heran. Da wurden die Affen unsere Retter.  
      Von allen Seiten flogen wie auf Kommando die Brotbaumfrüchte herab. Das Entsetzen der Dajaks war so groß daß sie eilig zu ihren Kanus liefen. Henriksen stand unbeweglich und schützte mit beiden Armen seinen Kopf. Die Dajaks saßen schon in den Booten, stießen vom Ufer ab und ruderten, so schnell sie konnten davon. Henriksen stand noch immer vor dem Busch unserer Höhle.  
      Plötzlich wurde er von zwei starken Armen ergriffen, und ehe er wußte, was mit ihm geschah, stand er uns gegenüber. Das war natürlich Pongos Werk.  
      „Guten Morgen, Herr Henriksen!" lachte Rolf fröhlich. "Wie kommen Sie denn hierher? Ich dachte, Sie schliefen noch im Dorfe der Dajaks."  
      Henriksen war nur ein paar Sekunden verwundert. Dann erwiderte er Rolfs Gruß und antwortete unverfroren:  
      „Ich bin Ihnen gefolgt, weil ich die Gefahren kenne, denen Sie entgegengehen. Ich wollte Sie noch einmal warnen. Kehren Sie lieber um!"  
      „Sehr liebenswürdig von Ihnen, Herr Henriksen. Aber Sie sehen, daß wir bisher ganz gut durchgekommen sind. Selbst Ihre Dajaks konnten uns nichts tun! Was machten Sie gestern abend eigentlich im Dorfe der Eingeborenen bei den Lagerfeuern?"  
      Henriksen wurde nicht einen Augenblick verlegen.  
      „Ich konnte mir denken, daß die Dajaks Sie überfallen würden," log er frech, „und bin deshalb nach dem Dorfe geeilt, um sie davon abzubringen. Der Stamm hat uns schon viele Arbeiter gestellt, ich kenne ihn recht gut."  
      „Woher wußten Sie denn, daß wir hier sind, Herr Henriksen?" wollte Rolf noch wissen. "Sie kamen doch eben in einem Kanu der Eingeborenen!"  
      „Ich suchte Sie, meine Herren. Dabei traf ich die Dajaks, die mich freundlicherweise bis hierher mitnahmen."  
      „Vielen Dank für die Fürsorge, Herr Henriksen! Wie wollen Sie denn nun von hier aus zurückkommen?"  
      „Wollen Sie denn noch weiter, meine Herren? Da muß ich entschieden abraten! Sie glauben nicht, wie großen Gefahren Sie entgegengehen!"  
      „Gefahren haben uns noch nie geschreckt!"  
      „Dann werde ich Sie zu Ihrem Schutze begleiten, meine Herren!"  
      „Besten Dank für Ihr liebenswürdiges Angebot, Herr Henriksen, das wir nur leider nicht annehmen können, da unser Boot schon durch uns vier überlastet ist. Sie müssen zusehen, wie Sie zu Fuß von hier zur Niederlassung zurückkommen."  
      Henriksen hörte den Ernst aus Rolfs Worten sehr gut heraus und wurde wütend.  
      „Das ist der Dank, daß ich es gut mit Ihnen meine; ich habe keine Möglichkeit, von hier zurückzukommen."  
      „Wir wollen uns nichts vormachen, Herr Henriksen," sagte Rolf, ebenso ernst wie vorher. „Sie sind uns gefolgt, und es ist nicht unsere Schuld, daß Sie jetzt hier festsitzen. Wir haben Sie längst durchschaut. Seien Sie froh, daß wir nicht in einem anderen Tone mit Ihnen reden."  
      „Ich muß doch sehr bitten, Herr Torring . . ."  
      „Sie brauchen um nichts zu bitten, Herr Henriksen," unterbrach ihn Rolf. „Sehen Sie zu, daß Sie in drei Minuten verschwunden sind! Sie können ja am Ufer entlanglaufen. Vielleicht kehren Ihre Dajaks zurück, um Sie abzuholen."  
      Henriksen wollte etwas erwidern, aber Rolf hatte schon das linke Handgelenk erhoben und sah auf seine Armbanduhr.  
      „Eine Minute ist vorbei, Herr Henriksen! Ich spaße nicht!"  
      Als die zweite Minute verstrichen war, begann Rolf langsam die Pistole zu lockern. Henriksen wußte nicht, was er tun sollte. Plötzlich wandte er sich um und rannte aus der Höhle hinaus. Pongo schlich sofort hinterher.  
      „Den wären wir los!" freute sich Rolf. "Er wird uns nicht mehr belästigen. Aber wir werden uns ein neues Versteck für unser Kanu suchen. Vielleicht kommt er doch zurück, wenn wir die Fußwanderung begonnen haben. Ich möchte nicht, daß er unser Boot für die Rückfahrt benutzt. Hörst du die Affen, Hans? Sie verfolgen Henriksen!"  
      Das Brotfrucht-Bombardement hatte wieder eingesetzt, sobald Henriksen die Höhle verlassen hatte. Die Affen folgten dem Schweden von Baumkrone zu Baumkrone. Das war ein Vorteil für uns. Wir brauchten jetzt nicht

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