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Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Titel: Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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der Höhle stehenblieb, geschah etwas, das typisch für Pongos Vorgehen war: die Wache wurde plötzlich von hinten gepackt und in die Höhle hineingezogen. Wenig später erschien Pongo am Höhleneingang. Schnell erhoben wir uns und eilten zu ihm.  
      „Pongo alle betäubt," sagte unser schwarzer Freund kurz, aber nicht ohne Stolz. „Massers jetzt Karawane genau untersuchen können."  
      Das war ausgezeichnet. Aber würden die Leute nicht hinterher merken, daß wir es gewesen waren? Ich blickte Rolf fragend an, er aber meinte:  
      „Wir dürfen uns die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Vor allem müssen wir rasch untersuchen, wer sich in der Sänfte befindet."  
      „Pongo schon gemacht, Masser Torring. Sänfte ist — leer."  
      Wir blickten einander verwundert an. Sollten sich die Männer wirklich mit einer leeren Sänfte abschleppen?  
      „Ich schlage vor, die Warenpakete zu untersuchen, Rolf. Vielleicht können wir aus dem Inhalt der Ladung Schlüsse auf Ziel und Zweck der Karawane ziehen."  
      „Schön! Zwei Pakete wollen wir öffnen. Wenn wir normale Handelsware darin finden, haben wir uns geirrt. Dann wollen wir die Karawane nur noch heimlich beobachten."  
      Pongo hatte sich bereits ein Paket vorgenommen. Als er es geöffnet hatte, waren wir über den Inhalt, die „Ware", ebenso erstaunt wie über die leere Sänfte. Das Paket enthielt nichts weiter als — zusammengepresste Holzwolle. Das zweite Paket, das wir untersuchten, hatte den gleichen Inhalt. Ärgerlich verschnürten wir beide Pakete wieder.  
      „Eine merkwürdige Karawane, Hans," sagte Rolf. „Auf dem Weg, den die Karawane jetzt zieht, transportiert sie also nur ,Ballast'."  
      „Verpackungsmaterial — schätze ich," meinte ich. „Die wertvolle Ware wird wahrscheinlich auf dem Rückweg geladen. Sicher irgendein Schmuggel!"  
      „Wenn ich ehrlich sein soll, Hans, an Schmuggel glaube ich nicht so ganz. Dann hätte uns wohl auch Doktor Stapley nicht auf die Karawane aufmerksam gemacht. Vielleicht dient sie ganz anderen Zwecken."  
      „Welchen?'  
      „Das weiß ich noch nicht, Hans."  
      „Komm, wir ziehen uns in unsere Höhle zurück. Von dort aus können wir die Leute beobachten, wenn sie erwachen."  
      Wir kehrten zu unserem Lagerplatz zurück. Ich mußte immer an die mit Holzwolle gefüllten Pakete denken, kam der Lösung des Rätsels aber nicht einen Deut näher. Pongo blieb auf seinen Wunsch ganz in der Nähe der Leute der Karawane zurück er wollte sich genau davon überzeugen, was die Männer tun würden, wenn sie erwachten.  
      Rolf und ich schliefen abwechselnd. Als ich die Wache hatte, kam Pongo zurück und berichtete, daß die Männer der Karawane sehr ärgerlich gewesen wären, als sie erwacht seien und sofort die Umgebung ihrer Schlafhöhle abgesucht, aber nichts gefunden hätten. Sie hätten jetzt zwei Wachen statt einer ausgestellt.  
      Am nächsten Tage folgten wir der Karawane in größerem Abstande als bisher. Nur Pongo blieb ihr unmittelbar auf den Fersen und gab uns von Zeit zu Zeit Zeichen, wenn er etwas entdeckt zu haben glaubte.  
      Um die Mittagszeit mußten wir an der Stelle sein, „ wo zuletzt der „Spuk" gesehen worden war. Die Karawane machte schon eine Wegstunde vor der Stelle Rast. Nur die beiden Sänftenträger gingen mit ihrer Last weiter, als hätten sie noch keine Lust, jetzt schon das wohlverdiente Mittagsmahl einzunehmen.  
      Den Sänftenträgern konnten wir im Augenblick nicht weiter folgen, wir hätten sonst über den Lagerplatz der Karawane hinweg gemusst. Einen Umweg konnten wir nicht wählen, da wir noch immer auf Gebirgspfaden unterwegs waren.  
      „Was nun?" fragte ich. „Jetzt scheint der interessante Teil zu beginnen."  
      Rolf antwortete nicht auf meine Frage, er blickte zur Höhe empor. Mit den Pferden konnten wir den steilen Hang nicht erklimmen. Wir konnten ihn höchstens erklettern. Wo sollten wir aber unsere Tiere lassen? Pongo wußte Rat. Vor ein paar hundert Metern waren wir an einer dem Anschein nach sehr tiefen Höhle vorbeigekommen. In diese Höhle konnten wir die Pferde bringen und sie unter Mahas Schutz bis zu unserer Rückkehr sich selbst überlassen.  
      „Wir müssen uns beeilen," sagte Rolf. „Sonst haben wir die Sänfte bald aus den Augen verloren."  
      Die Pferde sowie unser ganzes Gepäck brachten wir in der Höhle unter, vor der wir Maha als Wache zurückließen; das treue Tier verstand

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