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Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane

Titel: Rolf Torring 119 - Doktor Tjus Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Schaufensterscheibe. Wir taten so, als bemerkten wir es nicht, und gingen an unserem Hotel, wo wir uns mit den richtigen Namen eingetragen hatten, vorüber.  
      »Wir müssen dem Spion entkommen, Hans," meinte Rolf. »Wir haben Doktor Tju unsere hiesige Anschrift nicht genannt. Der Diener soll sicher jetzt herausfinden, wo wir wohnen."  
      »Wollen wir einen Polizisten auf den ,Räuber Kubang' aufmerksam machen, Rolf? Dann wären wir ihn gleich los."  
      »Das halte ich nicht für sinnvoll. Der Doktor würde dann sehr vorsichtig werden, zu vorsichtig wahrscheinlich, als daß wir noch etwas herausbekommen würden."  
      Da der Chinese uns immer weiter folgte, betraten wir kurz entschlossen ein anderes Gasthaus, wo Rolf ein Zimmer für uns mietete. Der Chinese mochte denken, daß wir in dem kleinen Hotel schon vorher gewesen waren. Sobald er sich zurückgezogen hatte, wollten wir in unser Hotel, in dem Pongo auf uns wartete, zurückkehren. Unsere Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt. Von unserem Fensterplatz aus konnten wir die andere Straßenseite übersehen. Dort stand und stand der Diener des Doktors und wich nicht von seinem Posten. Wir hatten unseren Tee längst ausgetrunken und entschlossen uns, gleich noch in dem Gasthaus, in dem wir einmal gelandet waren, zu essen. Als wir die Mahlzeit beendet hatten, stand der Chinese immer noch an derselben Stelle und musterte jeden, der das Haus verließ.  
      „Uns bleibt nur übrig, das Haus auf einem anderen Wege zu verlassen," sagte Rolf, nachdem er einmal kurz vom Tisch aufgestanden war, an dem ich allein zurückblieb. „Einen Hinterausgang hat das Haus nicht, aber wir können eine Mauer überklettern, hinter dem der Garten einer Villa beginnt, die sicher einem Weißen gehört. Wir bezahlen draußen rasch, auch gleich das Zimmer mit."  
      „Ich wundere mich, Rolf, daß sich der Chinese noch nicht im Hause nach uns erkundigt hat."  
      „Das tut er sicher noch, wenn er glaubt, daß wir auf unser Zimmer gegangen sind. Irgendwann wird ihm das Postenstehen ja einmal zuviel werden."  
     
     
     
      2. Kapitel  
      Ein unerwartetes Zusammentreffen  
     
      Es glückte uns, ungesehen über die Mauer zu kommen. Wir standen in einem dicht bewachsenen Garten. Langsam war es bereits duster geworden. Plötzlich war die Nacht da. So hofften wir, leichter entkommen zu können. Aber wir hatten Pech.  
      Im vorderen Teil des Gartens stand die Villa. Aus ihren Fenstern drang heller Lichtschein. Der Besitzer schien also zu Hause zu sein.  
      Vorsichtig näherten wir uns dem Gebäude, da wir in der Nähe den Garteneingang vermuteten, durch den wir auf die Straße schlüpfen wollten. Wir waren höchstens noch zehn Meter vom Hause entfernt, als wir das wütende Kläffen zweier großer Hunde hörten. Zu spät erkannten wir die Gefahr und rissen die Waffen heraus, um für den Fall, daß uns die Hunde — es waren Bulldoggen, wie ich im Lichtschein, der aus einem Fenster fiel, sah — angreifen sollten, gewappnet zu sein.  
      Die Tiere aber stellten uns nur und fletschten die Zähne, wenn wir uns vom Platz bewegen wollten, auf dem wir gerade standen. Ihr lautes Kläffen rief einige Männer herbei. Es waren drei, sie trugen Polizeiuniform. Sie forderten uns auf, die Waffen fallen zu lassen, die wir noch immer in den angehobenen Armen hielten. Erst als wir der Aufforderung nachgekommen waren, rief einer von ihnen die Hunde zurück, die sich nun ganz ruhig verhielten.  
      „Was suchen Sie hier im Garten?" brachte ein dicker chinesischer Polizist mit lauter Stemme vor. „Ich lasse Sie verhaften, Sie sind des Einbruchsdiebstahls verdächtig."  
      „Bevor Sie das tun, bitte ich Sie, mich dem Herrn des Hauses vorzuführen," antwortete Rolf. „Ihm allein werden wir den Grund unserer Anwesenheit im Garten bekanntgeben."  
      „Sie brauchen nichts ,bekanntzugeben'. Wir haben Sie in einem fremden Garten überrascht, das genügt. Morgen können Sie meinethalben dem Herrn Polizeikommissar Ihre ,Gründe' nennen. Jetzt habe ich keine Zeit mehr, mich mit Ihnen zu unterhalten."  
      Rolf machte trotzdem noch einmal den Versuch, den Besitzer des Hauses sprechen zu können, aber unsere Bewachung wollte es nicht zulassen. Im Hause schien eine Festlichkeit stattzufinden, denn wir hörten Lachen und Scherzen vieler Frauen- und Männerstimmen, und alle Fenster des Hauses waren erleuchtet.  
      Als wir am Hause vorbeigeführt wurden, trat ein Herr

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