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Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Rolf Torring 131 - Der Skorpion

Titel: Rolf Torring 131 - Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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mir der Mann überhaupt etwas eigenartig vor, als ob er selbst ein Geheimnis mit sich herumtrüge. Vielleicht war nur aus dem Grunde sein Benehmen gegen uns so schroff und fast unerklärlich."  
      „Das könnte zum Beispiel mit der Kreolin zusammenhängen, die der ,Skorpion' überfallen hat."  
    „ Du kombinierst sehr forsch"
      „Wir können ja den Gouverneur fragen, ob offiziell bekannt ist, daß sich die Kreolin im Fort aufhält."  
      „Zuerst müssen wir dem Gouverneur einmal gegenüberstehen, ehe wir ihn so etwas fragen können. Wahrscheinlich hält er gerade eine wichtige amtliche Besprechung ab, die sich sicher um unsere Person dreht."  
      „Wenn wir erst mal im Palaste sind, können wir ja irgendwo warten, bis die allgemeine Erregung sich etwas gelegt hat. Wir werden schon einen Zeitpunkt finden, der für ein Gespräch unter sechs Augen geeignet erscheint."  
      „So ähnlich dachte ich mir den weiteren Verlauf auch."  
      „Da kommt Pongo, sieh"  
      „Überall gut durchgekommen?" lautete unsere erste Frage, als uns Pongo erreicht hatte.  
      „Einmal Polizist Pongo angehalten," berichtete unser schwarzer Freund. „Pongo sagen, daß Wichtiges dem Gouverneur melden müssen."  
      „Das ist ulkig" meinte Rolf. „Dasselbe haben wir auch gesagt. Pongo, über die Freitreppe kommen wir nicht ins Gebäude hinein. Wir sind entschlossen, durch ein Fenster einzusteigen, müssen aber erst einen günstigen Zeitpunkt abwarten. Wir wollen uns im Garten ein gutes Versteck suchen."  
      Wir verließen unsern Standort und schlichen seitwärts bis zu einer Stelle, wo die Büsche begannen.  
      Am Rande der Büsche schritten wir vorsichtig entlang, bis wir uns auf der Höhe der Seitenfront des Gouverneursgebäudes befanden. Hier waren einige Zimmer, deren Fenster offenstanden, erleuchtet. Durch drei sehr breite, hohe Fensteröffnungen konnten wir in einen saalähnlichen Raum hineinblicken. Die Wände waren bis zur Decke mit Bücherregalen bedeckt. Rolf faßte mich am Arm und flüsterte:  
      „Wenn mich nicht alles täuscht, ist das dort der offizielle große Arbeits- und Empfangsraum des Gouverneurs. Laß uns hier warten, bis wir Klarheit darüber haben, ob der Gouverneur in dem Zimmer und ob er allein darin ist. Die Fensterbrüstungen sind nicht sehr hoch; da kommen wir gut hinauf"  
      Ich wollte bereits dem Plane zustimmen, da schoß mir ein Gedanke durch den Kopf:  
      „Rolf, wie steht es mit Hunden, die vielleicht auch hier gehalten werden? Möglich, daß sich auch die beiden, die Pongo betäubt hatte, schon wieder erholt haben. Wenn man sie auf unsere Spur setzt, sind wir vorzeitig entdeckt!"  
      Rolf nickte.  
      „Da hast du recht, Hans! Tja, was machen wir?"  
      Pongo hatte das leise geführte Gespräch gehört und meinte ebenso leise:  
      „Massers ruhig sein können. Pongo schon machen!"  
      Das war seine ständige Redensart. Ich mußte still für mich lächeln, als ich sie hörte.  
      Lautlos glitt Pongo von uns fort und verschwand in dem parkähnlichen Garten.  
      „Was wird er tun?" fragte ich Rolf.  
      „Ich denke mir, daß er ein Kraut sucht, wie es anscheinend der Mulatte verwendet, ein Kraut, das die Hunde nicht lieben und von dessen Geruch sie sich abwenden,"  
      „Hm. Bis hierher aber finden die Hunde unsere Spur. Und mit den Hunden kommen Soldaten! Für die kann es dann nicht schwer sein, uns weiter zu verfolgen."  
      „Wir müssen zusehen, daß wir recht bald in den Palast gelangen können," entschied Rolf. „Da drin werden uns die Soldaten auf keinen Fall vermuten."  
      „Es bleibt der beste Ausweg" mußte ich zugeben.  
      „Massers hier Kraut, Hunde Massers und Pongo nicht mehr folgen werden," sagte Pongo, der zu uns zurückgekommen war, ohne daß wir gehört hatten, wie er durch die Büsche geschlichen war.  
      Schnell rieben wir uns Gesicht, Hände und vor allem die Stiefelsohlen mit den öligen, stark riechenden Blättern ein, die uns Pongo in die Hand drückte. Dann meinte Rolf:  
      „So! Nun so rasch wie möglich hinein in den Palast! Vielleicht steigen wir am besten in das Zimmer neben dem großen Arbeitsraum des Gouverneurs ein. Da ist kein Licht, aber die Fenster stehen offen. Dort drin können wir auch hören, ob der Gouverneur allein ist,"  
      Mir war es, als hörte ich, während Rolf sprach, in der Ferne wieder das Heulen der Bluthunde, die schon einmal auf unserer Spur gewesen waren. Rolf

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