Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
geboren!«
    ICH HABE VON EINZIGARTIGKEIT GESPROCHEN. DEIN NAME LAUTET…
    »Susanne, aber…«
    SUSANNE? wiederholte Tod bitter. SIE WOLLTEN WIRKLICH AUF NUMMER SICHER GEHEN, WIE?
    Er setzte sich, hielt die Fingerspitzen aneinander und musterte Susanne.
    Sie hielt seinem Blick stand.
    SAG MIR…, ließ sich Tod nach einer Weile vernehmen. WAR ICH… WERDE ICH… BIN ICH EIN GUTER GROSSVATER?
    Susanne biß sich nachdenklich auf die Lippe.
    »Wenn ich dir Antwort gebe… entsteht dadurch nicht ein Paradoxon?«
    NICHT FÜR UNS.
    »Nun, du hast harte Knie.«
    Tod starrte sie groß an.
    HARTE KNIE?
    »Ja. Tut mir leid.«
    BIST DU HIERHERGEKOMMEN, UM MIR ZU SAGEN, DASS ICH HARTE KNIE HABE?
    »Du wirst vermißt. In… äh… der Zeit, aus der ich komme. Ich muß die Pflicht erfüllen. Albert ist sehr besorgt. Ich habe beschlossen, dich hier zu besuchen, um… Aufschluß zu erhalten. Ich wußte nicht, daß mein Vater für dich arbeitete.«
    ER HATTE EIGENE VORSTELLUNGEN VON DER PFLICHT.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    ER UND DEINE MUTTER SIND VORERST IN SICHERHEIT. ICH BIN FROH, DASS ES VORBEI IST. DIE STÄNDIGE PRÄSENZ VON MENSCHEN BEGANN MICH ZU BEEINFLUSSEN. AH, ALBERT…
    Albert erschien mit einem Tablett am Rand des Teppichs.
    BITTE BRING NOCH EINE TASSE.
    Der Diener sah sich um, ohne Susanne zu bemerken. Wer Frau Anstand gegenüber unsichtbar sein konnte, hatte bei anderen Leuten keine Probleme damit.
    »Ja, Herr.«
    ICH WERDE ALSO VERMISST, sagte Tod, als Albert in die Küche schlurfte. UND DU GLAUBST, MICH VERTRETEN ZU MÜSSEN? AUSGERECHNET DU?
    »Ich wollte es nicht. Das Pferd und die Ratte kamen zu mir!«
    DIE RATTE?
    »Äh… das muß vielleicht erst noch geschehen.«
    OH, JA, ICH ERINNERE MICH. HM. EIN MENSCH ERLEDIGT MEINEN JOB? NUN, ES IST NICHT VÖLLIG AUSZUSCHLIESSEN. ABER WARUM?
    »Ich glaube, Albert weiß etwas, aber er wechselt immer wieder das Thema.«
    Albert kehrte mit einer zweiten Tasse zurück und stellte sie ziemlich verdrießlich auf Tods Schreibtisch ab.
    »Ist das alles, Herr?« fragte er.
    JA, ALBERT. DANKE.
    Der Diener ging, aber langsamer als sonst. Immer wieder warf er einen Blick über die Schulter.
    »Er ändert sich nicht, oder?« fragte Susanne. »Nun, darum geht es ja hier an diesem Ort, aber…«
    WAS HÄLTST DU VON KATZEN?
    »Wie bitte?«
    KATZEN. GEFALLEN SIE DIR?
    »Nun…« Susanne zögerte. »Sie sind soweit in Ordnung. Aber eine Katze ist eben nur eine Katze.«
    SCHOKOLADE, sagte Tod. MAGST DU SCHOKOLADE?
    »Oh, ich glaube, es ist möglich, zuviel davon zu essen«, erwiderte Susanne.
    OFFENBAR KOMMST DU NICHT NACH YSABELL.
    Susanne nickte. Das Lieblingsgericht ihrer Mutter war Schokolade mit viel Schokolade gewesen.
    UND DEIN GEDÄCHTNIS? HAST DU EIN GUTES GEDÄCHTNIS?
    »O ja. Ich erinnere mich an… Dinge. Ich weiß, was der Tod zu tun hat. Wie alles funktioniert. Da fällt mir ein: Eben hast du gesagt, du erinnerst dich an die Sache mit der Ratte, aber sie ist doch noch gar nicht passiert…«
    Tod stand auf und ging zu einem Modell der Scheibenwelt.
    MORPHISCHE RESONANZ, erklärte er, ohne den Blick auf Susanne zu richten. DIE LEUTE HABEN NOCH NICHT EINMAL BEGONNEN, SO ETWAS ZU VERSTEHEN. SEELENSCHWINGUNGEN UND DERGLEICHEN. SOLCHE DINGE SIND FÜR VIELES VERANTWORTLICH.
    Susanne holte Imps Lebensuhr hervor. Noch immer wogte blauer Rauch in der oberen Hälfte.
    »Kannst du mir hierbei helfen?« fragte sie.
    Tod drehte sich um.
    ICH HÄTTE DEINE MUTTER NIE ADOPTIEREN SOLLEN.
    »Warum hast du sie adoptiert?«
    Tod zuckte mit den Achseln.
    WAS IST DAS?
    Er griff nach Buddys Lebensuhr und hob sie hoch.
    AH. INTERESSANT.
    »Weißt du, was das bedeutet, Opa?«
    ICH HABE SO ETWAS NIE ZUVOR GESEHEN, ABER ES IST THEORETISCH MÖGLICH. UNTER GEWISSEN UMSTÄNDEN. ES BEDEUTET, DASS ER… IRGENDWIE… RHYTHMUS IN DER SEELE HAT… OPA?
    »O nein. Unmöglich. Das ist doch nur eine Redensart. Und was hast du gegen ›Opa‹?«
    MIT »GROSSVATER« KANN ICH LEBEN. ABER »OPA«? VON DORT IST ES NICHT MEHR WEIT BIS »OPI« ODER GAR »OPILEIN«. UND ÜBERHAUPT: ICH DACHTE, DU DENKST LOGISCH. AUCH EINE REDENSART KANN DER WAHRHEIT ENTSPRECHEN.
    Tod winkte vage mit der Sanduhr.
    ZUM BEISPIEL DIE SACHE MIT DEM REGEN UND DER TRAUFE, sagte er. WARUM SOLL ES SO SCHLIMM SEIN, VOM REGEN IN DIE TRAUFE ZU GERATEN? MAN IST DOCH EH SCHON NASS…
    Tod unterbrach sich.
    ES GEHT SCHON WIEDER LOS! WARUM SPIELT ES EINE ROLLE FÜR MICH, WAS DIE DUMMEN WORTE BEDEUTEN? SIE SIND UNWICHTIG! WER SICH MIT MENSCHEN

Weitere Kostenlose Bücher