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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ich habe darauf bestanden, daß sie in
    der Universität bleiben.«
    »Was ist mit Drongo und den anderen?« meinte Ponder hoffnungsvol .
    »Könnten sie uns irgendwie helfen, fal s es zu einem thaumaturgischen
    Dimensionsriß von gewaltigen Ausmaßen kommt?« fragte Ridcully. »Ich
    denke nur an den armen alten Hong. Im einen Augenblick serviert er
    Kabeljau mit Erbsenmus, und im nächsten…«
    »Kabumm?« erkundigte sich Ponder.
    »Kabumm?« wiederholte Ridcul y und bahnte sich einen Weg durchs
    Gedränge. »Nein, natürlich nicht. Es klang eher wie ›Aaaai rrrrlau-
    terschrei-knirsch-knirsch-knirsch-knack‹. Anschließend regnete es gebak-
    kene und gebratene Lebensmittel. Haben der Große Irre Adrian und
    seine Freunde irgendeinen Nutzen für uns, wenn al e Pommes frites zu
    Boden gefallen sind?«

    »Ähm. Wahrscheinlich nicht, Erzkanzler.«
    »Na bitte. Die Leute schreien und laufen umher. So etwas ist nur selten
    sinnvoll. Mit einigen ordentlichen Zaubersprüchen und einem gut gela-
    denen Stab lassen sich in neun von zehn Fäl en al e Probleme lösen.«
    »In neun von zehn Fäl en?«
    »Ja.«
    »Wie oft hast du diese beiden Mittel bereits angewandt?«
    »Nun, zunächst die Sache mit Herrn Hong, dann die Angelegenheit mit
    dem Ding im Kleiderschrank des Quästors… und der Drache natür-
    lich…« Ridcullys Lippen bewegten sich lautlos, als er an den Fingern
    zählte. »Neunmal, bisher.«
    »Und es hat jedesmal funktioniert?«
    »Ja. Du kannst also völ ig beruhigt sein. Platz da! Hier sind Zauberer
    unterwegs.«

    Das Tor war geöffnet. Glod beugte sich vor, als der Karren in die Stadt
    rollte.
    »Fahr nicht sofort zum Park«, sagte er.
    »Wir sind spät dran«, gab Asphalt zu bedenken.
    »Es dauert nicht lange. Wir müssen zunächst zur Straße Schlauer
    Kunsthandwerker.«
    »Die befindet sich auf der anderen Seite des Flusses.«
    »Es ist wichtig. Dort wartet etwas darauf, von uns abgeholt zu wer-
    den.«
    In den Straßen waren auffal end viele Leute unterwegs, die meisten von
    ihnen in der gleichen Richtung.
    »Setz dich hinten in eine Ecke des Karrens«, sagte Glod zu Buddy.
    »Wir sol ten vermeiden, daß junge Frauen versuchen, dir die Kleidung
    vom Leib zu reißen.«
    Keine Antwort. Der Zwerg drehte sich um und stellte fest, daß Buddy
    wieder schlief.
    »Ich ebenfalls aufpassen sollte«, ließ sich Klippe vernehmen.

    »Du?« erwiderte Glod überrascht. »Du trägst doch nur ein Lenden-
    tuch.«
    »Ja, aber Trollinnen danach greifen könnten, oder?«
    Der Karren rumpelte weiter, bis er schließlich die Straße Schlauer
    Kunsthandwerker erreichte.
    Hier gab es kleine Läden. In dieser Straße konnte man al es konstruie-
    ren, reparieren, verändern, umbauen, kopieren oder schmieden lassen.
    Das Licht von Schmelzöfen glühte in jedem Eingang; Rauch quol aus
    Schornsteinen. Die Hersteller komplizierter Uhrwerke arbeiteten direkt
    neben Waffenschmieden. Tischler waren tätig neben Männern, die so
    winzige Dinge in Elfenbein schnitzten, daß sie in Bronze gegossene
    Heuschreckenbeine als Sägen und Feilen verwendeten. Mindestens einer
    von vier Handwerkern stellte Werkzeuge für die anderen drei her. Die
    Läden grenzten nicht nur aneinander, sondern überlappten sich. Wenn
    ein Tischler einen großen Tisch bauen mußte, hoffte er auf den guten
    Willen der Nachbarn, um genug Platz zu haben; er arbeitete am einen
    Ende, während zwei Juweliere und ein Töpfer das andere als Werkbank
    benutzten. In einigen Läden konnte man sich morgens die Maße nehmen
    lassen und am Nachmittag ein fertiges Kettenhemd mit dazu passender
    Hose abholen.
    Der Karren blieb vor einem kleinen Geschäft stehen. Glod sprang
    herunter und eilte in den Laden.
    Asphalt hörte das Gespräch.
    »Bist du fertig?«
    »Ja, Herr. Alles bestens.«
    »Und kann man damit musizieren? Du weißt ja, was ich gesagt habe.
    Eigentlich muß man zwei Wochen lang in einer Höhle hinter einem
    Wasserfall sitzen, gekleidet in einen Umhang aus Ochsenleder, bevor
    man so ein Instrument anrühren darf.«
    »Jetzt hör mal: Das Geld reichte gerade für fünf Minuten unter der
    Dusche, mit Ochsenleder auf dem Kopf. Für Volksmusik dürfte das
    wohl genügen, oder?«
    Ein angenehmer Ton erklang und hing einige Sekunden in der Luft,
    bevor ihn der Lärm auf der Straße verschluckte.

    »Wir haben zwanzig Dollar gesagt, nicht wahr?«
    »Nein. Du hast zwanzig Dollar gesagt. Ich habe fünfundzwanzig verlangt.«
    »Bin gleich wieder da.«
    Glod kam aus dem

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