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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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rasch wegrollt, stürzt um den Tisch herum und umarmt erst David, dann mich. »Ich freue mich ja so für euch beide!« Sie packt meine Linke und zieht sie näher vor ihr Gesicht. »Ich habe den Ring ja schon vorhin bemerkt, aber wollte nichts sagen. Herrje, ich habe ihn halt für einen einfachen Partnerschaftsring gehalten, wie Männer sie gern in der Vor-Verlobungsphase ihren Freundinnen schenken. Ihr wisst schon: Wenn sie keine Verpflichtungen wollen, aber die Freundin trotzdem behalten möchten.« Lori umarmt mich noch einmal und wispert mir ins Ohr: »Wie mache ich mich?«
    »Großartig«, wispere ich zurück. Mit normal lauter Stimme sage ich: »Vielen lieben Dank, Ciara. Es ist schön, dass wir deinen Segen haben.«
    Murphy hüstelt. »Glückwunsch! Aber ich bin überzeugt davon, wir können Ihren Kindern ein noch besseres Erbe verschaffen.«
    »Anlässlich der gestiegenen Popularität des Senders haben wir uns erlaubt, unser Angebot ein wenig anzuheben.« Bombeck schiebt den Fensterumschlag über den Tisch zu mir hin. Durch das Sichtfenster lese ich: ›Zur Auszahlung an Elizabeth Vasser.‹
    »Danke, aber nein.« Ich will den Umschlag wieder zurückschieben. Aber Bombeck verhindert es, indem er die Hand auf den Umschlag legt.
    »Schauen Sie sich die Summe doch bitte einmal an«, sagt er. »Sie wollen doch Ihre Augen nicht vor einem lukrativen Geschäft verschließen.«
    In meinen Händen juckt es, den Umschlag zu öffnen, nur um einen Blick zu riskieren. Der bessere Teil meiner Urteilsfähigkeit sagt: Denk nicht einmal daran! Ich schiebe den Umschlag jetzt mit mehr Elan von mir. »Es tut mir leid, aber der Sender ist für mich von unschätzbarem Wert und daher mit keiner Summe zu bezahlen.«
    Murphy schaltet sich ein; sie lächelt gezwungen. »Wir verstehen das. Aber wenn das Geschäft nicht zustande kommt, wird die Chefetage von uns wissen wollen, ob wir auch alle erdenklichen Anstrengungen unternommen haben, um Sie zu überzeugen. Wenn wir denen gestehen müssen, dass Sie noch nicht einmal einen Blick auf die gebotene Summe geworfen haben, könnte das unsere berufliche Situation im Konzern außerordentlich verkomplizieren.«
    Ich wäge das Risiko, den Scheck anzuschauen, gegen die drohende Gefahr ab, die Skywave-Leute ungehalten zu machen. Wenn ich die beiden wirklich in Schwierigkeiten bringe, könnten sie Elizabeths Sinneswandel eingehender unter die Lupe nehmen wollen. »Gut, dann sagen Sie mir, wie viel Sie bieten.«
    »Es steht auf dem Scheck«, bemerkt Murphy ruhig.
    Ich weiß genau, wozu das führen soll. Zahlen zu sehen, eine Summe aufgeschrieben zu sehen zusammen mit meinem/Elizabeths Namen, hinterlässt mehr Eindruck als das Hören einer abstrakten Zahl. So tickt das menschliche Gehirn nun einmal. Sofort beginnt man zu überlegen, was man mit all den Nullen vor dem Komma anfangen könnte. Ich will den Umschlag von mir fort schieben.
    Aber mehr noch als alles andere möchte ich hier raus und das Ganze hinter mir haben. Die Sache läuft einfach zu glatt. Ein Trickbetrug ohne Haken ist ein Trickbetrug kurz vor dem Auffliegen. Vielleicht ist ja der Scheck der Haken, die Bodenwelle, auf die ich warte.
    Der Umschlag ist verschlossen. Ich reiße ihn auf. Der Scheck ist aus hübschem, rotmeliertem Papier, das herrlich zu den Rubinen in meinem Ring passt.
    10 Millionen Dollar.
    Ich bin Elizabeth Vasser. Wenn dieser Tag heute seinem Ende zugeht, habe ich einen Pass mit diesem Namen und meinem Bild darin. Wenn diese Woche ihrem Ende zugeht, bin ich in Neuseeland. Wenn sich die nächste Woche ihrem Ende nähert, ist der Scheck eingelöst und das Geld auf einem sicheren Auslandskonto. Ich werde nie mehr arbeiten müssen. Nie mehr Ramen-Nudeln vom Billig-Chinesen essen, nie mehr schrottreife Autos fahren und Schuhe mit Löchern in den Sohlen tragen.
    Ich ermögliche den Vampir- DJ s für Jahre ein sorgenfreies Leben. Vielleicht können sie einen neuen Sender aufbauen. Lori bekommt von mir genug Kapital, um ihre Geschäftsidee von der Geister-Tour durch Sherwood zu verwirklichen. Ich unterstütze Dad und Mom, sobald Mom aus dem Gefängnis raus ist, und die beiden müssen nie wieder jemanden betrügen. Das Elendsbarometer dieser Welt sinkt schlagartig ab.
    Mir zittern plötzlich die Hände. Ich blinzele heftig, um den Bann zu brechen, in den mich das viele Geld geschlagen hat. Mein Zögern schwächt unsere Position. Wenn Skywave denkt, Elizabeth sei für Geld zu haben, werden sie nie aufhören, ihr Angebote zu

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