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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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mich stört, kann’s bei mir noch nicht so schlimm sein.« Sein Tonfall ist immer noch ernst. »Die anderen aber sind so verloren, die wissen es nicht einmal mehr.«
    Ich seufze. »Das ist nicht ganz das, was ich meinte.« Ich beuge mich wieder vor, an ihm vorbei, um nach dem nächsten Schwung CD s zu greifen. Dieses Mal streife ich ihn mit voller Absicht, und zwar nicht nur mit meinem Arm. Ich riskiere einen Blick auf sein Gesicht.
    Shane schaut mich an, dann die CD s, dann wieder mich, und so geht es noch ein paarmal. Irgendetwas hakt noch. Ich beobachte ihn aufmerksam. Seine Atemfrequenz wird unregelmäßiger.
    »Lass mich dir helfen, eine Entscheidung zu treffen!« Ich greife nach seinem Hemdkragen und ziehe ihn für einen Kuss zu mir heran.
    Unsere Lippen treffen sich, und seine Schüchternheit ist wie weggeblasen. Wie eine Falle, die zuschnappt, reißt er mich in eine Umarmung. Die Kombination aus den Bewegungen seiner Hände, Lippen und seiner Zunge jagt eine Welle fordernder Hitze durch mich hindurch. Alle Gedanken außer haben wollen und jetzt sofort werden ausgelöscht.
    Shane presst mich gegen die Seite des Betts, während seine Hände zu meinen Hüften hinunterwandern. Mühelos hebt er mich aufs Bett, wo sein schwerer Körper mich in die Matratze drückt. Unser beider Atem ist laut und schnell, spürbar an unseren Lippen. Das Publikum auf der CD applaudiert wieder.
    Shane greift mit der Hand in mein Haar und zieht meinen Kopf zur Seite. Sein Mund presst sich gegen meinen Hals. Ich versteife mich. Wie weit will er diese Vampir-Fantasie treiben? Ich spüre seine Zähne auf meiner Haut, spüre sie am Hals entlanggleiten. Ich bekomme eine Gänsehaut, und Shanes Lippen wandern weiter, meine Schulter hinab.
    Ich lasse meine Hände unter sein Hemd und Shirt gleiten und ziehe ihm beides über den Kopf. Er schleudert sie weg und knöpft rasch und sehr geschickt mein Top auf. Ich suche Shanes Blick; seine Augen wirken im gedämpften Licht der Schlafzimmerlampe dunkler als zuvor. Die Verwirrung, die vorhin noch in seinem Blick war, ist verschwunden.
    Ich ziehe ihn näher zu mir heran. Sein Körper presst sich gegen meinen, fühlt sich kühl an, wie eine abendliche Brise. Die Musik dröhnt um uns herum, ein pulsierender Bass, und ich spüre jeden Anschlag der Gitarrensaiten, als wären es meine eigenen Nervenstränge.
    Shane rückt ein paar Zentimeter von mir ab und schaut mich unverwandt an, während sein Finger meinen Brustkorb entlangfährt und hinunter zum Bund meines Rockes wandert.
    »Ciara.« Mein Name klingt wie das Zischen einer Schlange. »Sag mir, was du willst.«
    Ich fahre mit den Fingern durch sein weiches Haar und nehme sein Gesicht in beide Hände. »Ich will, dass du mich zum Schreien bringst.«
    Der Rest meiner Kleidung verschwindet. Alle Handgriffe sind so flink und geschickt, dass es scheint, als wäre alles, was ich noch angehabt habe, aus eigenem Antrieb auf und davon gegangen. Ich halte den Atem an und beobachte, wie Shanes Mund sich mir nähert.
    Keine Albernheiten, keine Verführungsspielchen, kein spöttisches Herumgerede – er weiß, was ich brauche und dass ich es schon gestern gebraucht hätte. Ich werde von einem Crescendo zum nächsten gejagt; meiner Stimme gelingt es Töne zu treffen, von denen ich dachte, sie lägen außerhalb meines Stimmumfangs. Ich reiße das Laken von der Matratze und wünsche mir sehnlichst, woanders Halt auf dieser Achterbahnfahrt zu finden, und da …
    Schmerz.
    Mein Geschrei bricht in dem Augenblick abrupt ab, als ich aufhöre zu atmen. Etwas hat mich gebissen. Mein erster Gedanke, der vielleicht eine Viertelsekunde anhält, ist, dass jemand einen Skorpion in mein Bett gelegt hat. Mein nächster Gedanke – dieser hält etwa eine Drittelsekunde lang – ist, Shane zu warnen.
    Der Schmerz bohrt sich tiefer in meinen Oberschenkel. Ich versuche, mich wegzurollen. Aber Shanes Hand presst meinen Schenkel gegen seinen Mund, und das ist der Moment, in dem ich begreife …
    »Nein!«
    Mit dem freien Fuß trete ich Shane kräftig gegen den Kopf. Als Shane nach hinten fliegt, reißen seine Zähne an meinem Fleisch.
    Ich rutsche rückwärts bis an die Wand und spüre etwas zähflüssiges Warmes meinen Schenkel hinablaufen. »Was hast du gemacht?«
    Shanes Gesicht taucht im Licht der Lampe auf. Blut tropft von seinen Lippen, die sich jetzt öffnen und Fangzähne entblößen …
    Fangzähne.
    Jeder Muskel in mir wird auf einen Schlag bewegungsunfähig. Ich öffne den

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