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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Nachmittag auf.«
    Wir fangen beide an zu lachen.
    Eine Weile lang sagt keiner von uns etwas. Ich sehe den Wolken über uns nach und genieße es einfach, hier zu sein und mich zum ersten Mal in meinem Leben meiner Mutter ebenbürtig zu fühlen. Als wären wir zwei Frauen, die versuchen, das Beste aus allem zu machen.
    Dann meint sie:
    »Deine Jugend muss schwer für dich gewesen sein, mit uns als Eltern: ich depressiv, dein Vater nutzlos.«
    Ich denke an Wayne. »Zumindest wart ihr da«, relativiere ich. »Zumindest hatte ich Eltern, eine Mutter und einen Vater – in vielerlei Hinsicht sogar sehr gute.«
    Sie dreht den Kopf.
    »Findest du das?«, fragt sie.
    »Natürlich finde ich das. Ihr habt uns geliebt, oder nicht? Ihr habt euer Bestes gegeben.«
    »Ich habe mich so viele Jahre lang fertiggemacht«, gesteht sie. »Mir Sorgen gemacht, was die Scheidung bei dir und Chris angerichtet hat. Hat es euch verkorkst? Es euch beiden schwer gemacht, selbst sesshaft zu werden? Hast du deinen Vater vermisst?«
    »Oh, wahrscheinlich schon«, antworte ich. »Aber sehen wir den Tatsachen ins Auge: Es gibt Schlimmeres, was einem Kind passieren kann, als eine Scheidung. Zumindest habe ich dadurch eine Schwester bekommen.«
    Sie lächelt.
    Ich frage mich, ob ihr jetzt klar ist, dass ich das so sehe. Dass Lexi eine positive Sache ist, die sich aus dieser ganzen Situation ergeben hat, nicht irgendein unwichtiges Nebenprodukt eines furchtbaren Krieges.
    Es entsteht eine Pause, dann sagt sie: »Weißt du was, Caroline? Ich bin gar nicht mehr wütend auf ihn.«
    »Auf wen?«, frage ich.
    »Auf deinen Dad«, erklärt sie. »Deinen dämlichen Vater! Ich war wahrscheinlich genauso schwer zu ertragen wie er. Ich habe ständig an ihm herumkritisiert, und wir haben wahrscheinlich einfach nicht erkannt, was den anderen bewegte. Es bringt nichts, sein ganzes Leben lang verbittert zu sein, oder? Oder sich schuldig zu fühlen?«
    »Nein«, gebe ich ihr recht. »Wegen mir brauchst du keine Schuldgefühle zu haben, Mum.«
    Ich denke, das ist vermutlich das Vernünftigste, was sie jemals in ihrem Leben gesagt hat.
    Mum ist an diesem Abend mit Charlie verabredet, also fahre ich um sechs Uhr. Zum ersten Mal sehne ich mich jedoch nicht danach, endlich in mein Auto zu steigen, und wäre sogar noch geblieben, wenn es möglich wäre. Aber das ist genau der Punkt: Ich kann nicht. Ich kann nicht, weil Mum Sachen zu tun hat und jetzt ihr eigenes Leben führt. Sie braucht mich nicht mehr so sehr, und auf eine merkwürdige Weise fühle ich mich ihr dadurch näher.
    Es ist immer noch warm und schwül, und Lexi sitzt vor der Haustür unter der Straßenlaterne, als ich zurückkomme. Sie trägt ausgetretene Stiefel und ein gestreiftes Kleid. Die Sonne steht schon tief am Himmel und taucht das Haus in ein orangefarbenes Licht.
    »Und? Wie geht es Gwen?«, fragt sie, als ich aus dem Auto steige.
    »Oh, sie ist wesentlich weniger verbittert. Sie sieht toll aus. Sie ist verliebt.«
    Lexi runzelt ungläubig die Stirn. »Niemals!«
    »Doch.« Ich öffne den Kofferraum. »Und er sieht gut aus.«
    »Was, du hast ihn kennengelernt?«
    »Jap. Er heißt Charlie.«
    »Der junge Charlie, hm?«, fragt Lexi.
    »Na ja, so jung ist er nicht mehr. Er ist dreiundfünfzig.«
    »Aber sie hat einen Freund. Gwen hat einen Mann!«
    »Ich weiß, Wunder geschehen, oder? Man weiß ja nie, vielleicht passiert mir das ja auch irgendwann noch mal.«
    Ich versuche, an ihr vorbei ins Haus zu gehen, aber sie streckt die Arme aus.
    Sie muss mir was sagen, erklärt sie mir. Etwas, was nicht warten kann.
    »Wayne geht an meinem Geburtstag nach Sheffield«, sagt sie.
    Mein Herz setzt kurz aus.
    »Oh?«
    »Sie haben ihm mitgeteilt, dass er früher als geplant anfangen muss, also …«
    Meine Hände zittern, als ich versuche, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Ich weiß nicht, was sie jetzt von mir hören will. Dann geht er eben früher als erwartet.
    Lexi steht auf und versperrt mir den Weg. Worauf will sie denn hinaus, zum Teufel?
    »Es ist furchtbar, Caroline. Du musst ihn aufhalten!«
    Ich verdrehe die Augen und versuche, sie sanft aus dem Weg zu schieben.
    »Lexi, er ist ein freier Mann. Er ist schon groß und weiß, was gut für ihn ist. Ich kann ihn zu nichts zwingen.«
    »Aber ihr seid wie füreinander geschaffen!«, erklärt Lexi verzweifelt. Sie steht jetzt direkt vor der Tür. »Er hat mir von eurer Verabredung erzählt. Wir haben uns unterhalten, weißt du. Er hat es mir erzählt, und

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