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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Vision in lilafarbenem Batikstoff. Ich winke zurück, und sie hebt ihr Glas.
    »Cassandra ist betrunken«, stelle ich fest, und Dad lacht laut.
    »Und das Geburtstagskind hat es auch gleich geschafft«, ergänzt er und deutet auf Lexi.
    Ich betrachte meine Schwester. Sie ist jetzt aus dem Musikexpress heraus und stolpert Arm in Arm mit ihren Freunden herum, während sie mit der Hand dekadent eine Flasche Sekt schwingt.
    Sie wird nicht mehr zur Schule gehen, stattdessen fängt sie nächste Woche einen Kurs in Betriebswirtschaft an. Aber etwas sagt mir, dass sie klarkommen wird. Mehr als das. Schließlich hat sich herausgestellt, dass meine Schwester ein Verkaufs- und Verhandlungstalent ist. Eine Art Wunderkind in Sachen Sozialkompetenz.
    Nachdem wir den Schumacher-Auftrag verloren hatten, hat Lexi ihn ganz allein wieder zurückgeholt. Ich kam eines Tages aus der Mittagspause und sah meine kleine Schwester im Besprechungszimmer mit Darryl Fummel Sabber, wo sie ganz alleine im Gespräch mit ihm saß.
    »Was zum Teufel?«, fuhr ich Shona an.
    »Ich weiß. Sie sind schon eine Stunde da drin«, erklärte sie.
    Ohne es mir zu sagen, hatte dieses kleine Luder ein Treffen mit Darryl verabredet, ihm das Profit-Missverständnis erklärt, sich mit einem Charme, von dem die meisten Leute nur träumen können, durch das Minenfeld des Verhandelns navigiert und den Minty-Me-Auftrag zurückgewonnen.
    Wir machten einen Deal: SCD bezahlt mehr für Minty Me, und er hört auf, ständig sexuelle Anspielungen zu machen und den Leuten ein unangenehmes Gefühl zu geben. Lexi hatte es ihm direkt ins Gesicht gesagt: »Die Leute halten Sie für einen Lustmolch, wenn Sie das machen, Darryl.« Sie war zu einem feministischen Vorbild für uns geworden!
    Also arbeitet sie ab nächste Woche auf ein Diplom in Betriebswirtschaft hin. »Morgen der Markt von Doncaster, nächstes Jahr die Welt!«, scherzte Lexi, als der Brief mit der Bestätigung kam. Und ich bin so stolz auf sie. Letztlich hat sie das alles ganz allein hinbekommen.
    »Sie ist richtig glücklich, die Kleine, weißt du das?«, fragt Dad. »Sie hat sich sehr verändert, seit sie hier in London ist. Und das alles natürlich dank dir.« Er drückt meinen Arm.
    »Ich glaube, sie hat einfach gelernt, sich selbst glücklich zu machen, Dad«, entgegne ich, während Lexi den Kopf zurückwirft und aus der Flasche trinkt. »Und offenbar auch, wie man sich richtig betrinkt.«
    Seit unserer Unterhaltung im Kentucky Fried Chicken wirkt Dad viel entspannter, weniger verrückt. Als wäre ihm klar geworden, dass er es nicht immer so übertreiben muss, dass es okay ist, einfach er selbst zu sein. Dass ich ihm vergeben habe.
    Er reicht mir ein Plastikglas, füllt es mit Sekt, und wir stehen da und lachen über Lexi, die ihre Freunde von Karussell zu Karussell zieht.
    Dann ertönt plötzlich eine vertraute Stimme …
    »Lust auf eine Runde Autoscooter, Trevor?«
    Ich erstarre. Meine Mutter. Meine Mutter redet mit meinem Vater?
    Es ist immer ein Risiko, beide Seiten einzuladen. Sie waren seit zweiundzwanzig Jahren nicht mehr im selben Raum. Um ehrlich zu sein, bekam ich Panik, als Mum sagte, sie würde auch kommen. »Charlie fährt mich«, erklärte sie stolz. (Jetzt, wo sie einen Fahrer hat, werde ich sie wahrscheinlich überhaupt nicht mehr los.) Aber dass sie zu Lexis Geburtstag kam? Obwohl sie wusste, dass Dad definitiv auch dort sein würde? Also, das war ein Fortschritt.
    Und dann passiert das Unglaubliche: Dad antwortet auf Mums kleinen Scherz, und sie fangen an, sich zu unterhalten. Ich meine, sie reden miteinander, sie sprechen tatsächlich mit dem anderen (und lachen sogar ein bisschen dabei), und mir wird bewusst, dass ich meine Eltern zum ersten Mal, seit ich fünfzehn Jahre alt bin, bei einem Gespräch beobachte.
    Also überlasse ich sie sich selbst. Jetzt sind es noch zehn Minuten. Genug Zeit, um noch etwas zu trinken, bevor Wayne kommt, aber die Worte aus Rachels Brief gehen mir nicht aus dem Kopf, und ich habe bereits eine Idee, was ich vielleicht tun werden.
    Nur wir können unser Liebesleben ändern …
    Ich begegne Lexi und Jerome, die Hand in Hand zu einem Stand gehen. Sie ist ganz außer Atem und überdreht und aufgeregt, weil sie Geburtstag hat.
    »Ist er schon da?«, fragt sie. »Hast du Wayne schon gesehen? Lass ihn nicht weg, bevor er sich auch von mir verabschiedet hat, okay?« Dann geht sie zum Autoscooter.
    Ich stehe in der Schlange.
    Nur wir können unsere Geschichte ändern

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