Roman
Philipp mit sich zu Toms Wagen. Während ihr Bruder das Parkticket bezahlte, fuhr Cinzia los und ließ ihn am Flughafen stehen. Kristina ging alleine zu ihrem Auto. Noch während sie überlegte, wie sie Tom ansprechen könnte, stieg dieser in ein Taxi und verschwand. Daraufhin machte auch sie sich auf den Weg. Auf der Autobahn überholte sie das Taxi, in dem Tom auf dem Rücksitz saß. Ihre Blicke trafen sich.
Nach und nach erreichten alle das Restaurant. Charlotte, Klaus, Sophie und Sven kamen zuerst an, dann folgten Cinzia und Philipp. Kristina schloss gerade ihren Wagen ab, als das Taxi neben ihr hielt und Tom ausstieg.
„Hallo, wie geht’s?“, fragte Tom.
„Geht so.“ Kristina blieb unschlüssig stehen.
„Dann wollen wir es mal hinter uns bringen“, schlug er vor. „Gehen wir rein.“
Sie hielt ihn zurück. „Einen Moment, bitte.“
„Ja?“
Kristina räusperte sich. „Tom … ich möchte dir etwas sagen.“
„Ich höre.“ Er betrachtete sie erwartungsvoll und lächelte sie an.
„Ich liebe dich.“
Sein Lächeln erstarb. „Bist du dir da sicher?“
Sie atmete tief ein und wiederholte: „Ja, ich liebe dich.“
„Und was erwartest du jetzt von mir?“, wollte er wissen.
„Du könntest etwas sagen. Wie wär’s mit: Ich liebe dich auch?“
Doch er schüttelte den Kopf. „Darum geht es hier nicht.“
„Worum dann?“, fragte sie.
„Es tut mir leid, Kristina“, erklärte Tom. „Ich weiß inzwischen, dass du mich mit Cinzia gesehen und falsche Schlüsse gezogen hast. Ich weiß, dass es dir leidtut und dass du am liebsten alles rückgängig machen würdest. Aber so funktioniert das nicht! Du sagst, du liebst mich – und damit soll nun alles wieder in Ordnung sein?“ Er wollte ins Restaurant gehen, doch Kristina hielt ihn am Arm fest.
„Wie funktioniert es dann?“, fragte sie.
„Keine Ahnung. So jedenfalls nicht.“
Kristina sah ihm tief in die Augen. „Wie wäre es damit, Tom? Ich liebe dich dafür, dass du morgens nicht aus dem Bett kommst, obwohl es schon elf Uhr ist. Ich liebe dich dafür, dass du manchmal eine Stunde fürs Frühstück brauchst, obwohl du nur einen Espresso trinkst und ein Croissant isst. Ich liebe dich dafür, dass du eine Falte über der Nase kriegst, wenn du über deinen Plänen brütest. Ich liebe dich dafür, dass ich deine Küsse auch am nächsten Tag noch spüre. Ich liebe dich dafür, dass du mich zum Lachen bringst. Ich liebe dich sogar dafür, dass ich hin und wieder für deine Mutter gehalten werde. Und ich liebe dich dafür, dass ich jeden Abend vor dem Einschlafen nur dich sehen will, bevor ich die Augen schließe. Und das liegt nicht daran, dass ich einsam bin. Und das liegt auch nicht daran, dass du so viel jünger bist als ich. Ich habe endlich begriffen, dass ich mein Leben mit dir zusammen verbringen will, und ich wünsche mir, dass dieses Leben so schnell wie möglich beginnt.“
Tom rührte sich nicht vom Fleck. Dann schien ein Ruck durch seinen Körper zu gehen. Endlich nahm er ihre Hand und zog sie an sich. „Darf ich dich küssen?“
Für eine Sekunde wich Kristina zurück, doch als seine Lippen die ihren suchten, küsste sie ihn voller Leidenschaft. „Das ist wie damals, bei dir“, sagte sie mit heiserer Stimme.
„Das wollte ich die ganze Zeit tun“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Es tut mir so leid“, sagte Kristina. „Ich habe mich wie eine Idiotin benommen. Ich hatte so viel Angst davor, wieder verletzt, wieder verlassen zu werden. Deswegen habe ich mir selbst und meinen Gefühlen nicht vertraut, obwohl ich wusste, dass ich dich liebe. Ich hatte so lange darauf gewartet – und dann habe ich mich so angestellt.“
Tom strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Aber es ist nicht entscheidend, wie lange man wartet, sondern nur, auf wen.“
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