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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Nollau
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passen nicht zusammen.“ Sie räusperte sich. „Und unsere Trennung hat nichts mit dir zu tun.“
    „Das sagst du nur so.“
    „Nein. Ich habe ihn mit einer anderen erwischt.“
    Entgeistert starrte Sophie sie an. „Was? Das glaube ich nicht.“
    „Du musst ihn nicht verteidigen.“
    „Aber ich glaube nicht, dass Tom dich betrügt“, widersprach Sophie.
    „Doch. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Am Flughafen. Als ich Philipp dort hingefahren habe, da habe ich Tom mit einer anderen beobachtet. Arm in Arm und sehr verliebt.“
    „Oh, Mama!“ Sophie schüttelte den Kopf. „Ich denke, du irrst dich.“
    „Quatsch. Ich bin doch nicht blind.“
    „Nein, du verwechselst da was.“
    „Es ist gut, Sophie“, entgegnete Kristina ungeduldig. „Tom ist Vergangenheit. Punkt.“
    „Tom hat mir von seiner Schwester erzählt“, sagte Sophie mit fester Stimme. „Besser gesagt, von seiner Halbschwester.“
    Schweigend blickte sie ihre Tochter an.
    „Sie heißt Cinzia, ist 26 und lebt in New York. Sie ist überraschend vorbeigekommen – und zwar genau an dem Tag, als du Philipp zum Flughafen gebracht hast. Tom war dort, um sie abzuholen. Du hast Tom mit seiner Schwester gesehen. Sie wohnt zurzeit bei ihm“, erklärte Sophie.
    „Seine Schwester?“, krächzte Kristina. „Mir wird schlecht.“
    „Mama? Du bist plötzlich so blass.“
    „Ich glaube, ich werde ohnmächtig“, murmelte sie und griff sich an die Stirn.
    „Und du hast geglaubt, Tom geht fremd“, stellte Sophie betroffen fest.
    „Aber sie hatte überhaupt kein Gepäck dabei!“, wandte sie ein.
    „Das ist erst einen Tag später angekommen. Das hat Cinzia mir selbst erzählt.“
    „Cinzia“, wiederholte sie zutiefst schockiert.
    Es klingelte. Kristina rührte sich nicht.
    „Willst du nicht aufmachen?“, fragte Sophie.
    Sie antwortete nicht. Tausend Gedanken schossen ihr auf einmal durch den Kopf.
    „Dann geh ich mal.“ Sophie erhob sich und verschwand.
    Kristina hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Seine Schwester! Sie kaute auf dem Daumennagel herum. Ich dumme Kuh habe sie gesehen und die falschen Schlüsse gezogen. Was hatte sie da bloß angerichtet?
    Sophie kam wieder in die Küche und baute sich vor ihr auf. „Mama! Sven ist da. Mann!“, sagte sie wütend und stemmte die Hände in die Seiten.
    Kristina hob den Kopf. „Was?“, fragte sie geistesabwesend.
    „Mama, weinst du etwa?“ Ihre Wut verrauchte augenblicklich. Sophie setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm.
    „Ich hab alles kaputt gemacht mit meinem Misstrauen und meinen falschen Verdächtigungen“, schluchzte sie. „Es kam mir so vor, als wäre alles genau wie damals mit deinem Papa. Und dabei war’s nur seine Schwester.“
    Es klopfte. Sven stand unschlüssig in der Küchentür. „Stör ich?“
    Kristina wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und rang sich ein Lächeln ab. „Nein, nein, komm rein. Gut, dass du gekommen bist.“ Sie nahm ein Papiertaschentuch aus der Hosentasche und schneuzte sich. „Na, jetzt setz dich schon“, forderte sie Sven freundlich auf, der sich nicht gerührt hatte. „Sophie hat dir was zu sagen.“
    Ihre Tochter kaute auf der Unterlippe herum, und auch Sven fühlte sich sichtlich unwohl. Vorsichtig nahm er auf der Stuhlkante Platz.
    „Ja, hi, wie geht’s denn so?“, fragte er, ohne eine der Frauen direkt anzusehen.
    Kristina rang sich ein Lächeln ab. „Wir betreiben hier gerade Vergangenheitsbewältigung.“
    „Aha.“ Offenbar verstand Sven nur Bahnhof.
    „Ich lass euch mal allein“, meinte Kristina und wollte aufstehen.
    Sophie hielt sie zurück. „Nein, Mama, bitte bleib.“
    Langsam sank Kristina auf ihren Stuhl zurück.
    „Also“, setzte Sophie an und nahm ihren ganzen Mut zusammen. „Ich bin schwanger.“
    Sven sagte kein Wort und bewegte sich auch nicht. Anscheinend musste er über diese neue Information erst nachdenken.
    „Hast du gehört? Ich bin schwanger“, wiederholte Sophie.
    Ein Ruck ging durch Sven. „Wir bekommen ein Baby?“, fragte er ungläubig. „Ich werde Vater?“
    Sophie spitzte die Lippen. „Ja, so was in der Art.“
    Mit einem Mal sprang er vom Stuhl, packte Sophie und zog sie an sich. „Das ist keiner deiner … Scherze, oder?“
    „Seh ich aus, als würde ich mich totlachen?“
    „Mann, das ist ja der absolute Hammer“, jubelte er. „Ein Baby! Cool. Wir kriegen einen kleinen Hosenscheißer. Jippie!“
    Fassungslos starrte sie ihn an. „Du freust dich

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