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Romana Exclusiv Band 0183

Romana Exclusiv Band 0183

Titel: Romana Exclusiv Band 0183 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister , Karen van Der Zee , Valerie Parv
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die Wahrheit zu sagen, Mr. Montana, ich halte nicht viel von diesem Projekt. Das Hotel ist sehr groß. Es werden viele Touristen kommen.“
    „Sicher, das ist ja auch der Sinn der Sache. Mit einem solchen Hotel lässt sich viel Geld verdienen.“
    Zorn stieg in Sky auf. Geld! Als wenn das eine Entschuldigung wäre. „Ich weiß“, erwiderte sie dennoch beherrscht. „Aber das ist es nicht, was mir Sorgen macht. Wissen Sie, ich finde es völlig in Ordnung, wenn man Geld verdienen will. Es kommt nur darauf an, wie man es tut, und vor allem, auf wessen Kosten.“
    Dave blickte Sky einen Moment nachdenklich an. „Und Sie bezweifeln, dass man mit diesem Projekt verantwortungsvoll Geld verdienen kann?“
    Fest erwiderte sie seinen Blick.„Genau. Wenn ich richtig verstanden habe, soll das Hotel mitten im Regenwald gebaut werden. Aus den Fotos und dem anthropologischen Informationsmaterial an der Wand kann man ersehen, dass die Eingeborenen dort noch ganz ursprünglich leben und mit der Zivilisation bisher so gut wie keinen Kontakt hatten. Viele reiche Touristen in eine solche Gegend zu verfrachten, ist unverantwortlich.“
    „Regenwälder sind heutzutage große Touristenattraktionen“, gab Dave Montana zu bedenken.
    „Ich weiß.“ Sky hatte Mühe, ihren Unmut zu verbergen. „Aber ein Hotel voller Leuten mit Fotoapparaten und Videokameras wird einen erheblichen Einfluss auf diese Eingeborenen haben, und bestimmt keinen positiven.“
    Sie holte tief Luft. Nun war ihr alles gleich. Sie musste diesem Dave Montana ihre Meinung sagen. „Überall auf der Welt kann man sehen, welchen Schaden Touristen anrichten“, ereiferte sie sich. „In Kenia zum Beispiel ist das natürliche Gleichgewicht der Tierwelt gestört, weil zu viele Touristen sie aus ihrem Lebensrhythmus reißen. Tropische Riffe werden zerstört, und ganze Fischarten sterben aus, weil es zu viele Taucher gibt. Wir löschen alte Kulturen aus, indem wir deren Vertretern die Freuden der modernen Zivilisation schmackhaft machen!“
    Sky schwieg und atmete tief durch. Umweltschutz hatte ihr schon immer sehr am Herzen gelegen, doch sie wollte nicht, dass Dave Montana sie für eine Fanatikerin hielt.
    „Das ist ja alles schön und gut, aber man kann den Fortschritt nicht aufhalten, meinen Sie nicht auch?“
    „Es gibt verschiedene Arten von Fortschritt“, beharrte Sky. „Und alles, was ich bisher von Ihrem Projekt gesehen und gehört habe, bestätigt mich in meiner Meinung, dass es sich hierbei nur um eine unverantwortliche Sache handeln kann.“ Herausfordernd sah sie Dave an. „Und ich bin sicher, dass ich nicht die Einzige bin, die diesbezüglich schon Bedenken geäußert hat.“
    Dave zog die Augenbrauen hoch. „Nein, das sind Sie ganz bestimmt nicht.“ Er wies auf das Haus. „Allerdings ist heute keiner meiner Kontrahenten anwesend, und deshalb schlage ich vor, dass Sie Ihre Meinung besser für sich behalten.“
    „Ich hätte sie ja für mich behalten, aber Sie wollten sie ja unbedingt hören“, gab Sky schnippisch zurück.
    Dave lächelte. „Eins zu null für Sie. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss mich noch um meine anderen Gäste kümmern. Genießen Sie den herrlichen Abend.“
    Versonnen sah Sky Dave nach. Hatte sie ihn verärgert? Sie wusste es nicht, aber es war ihr auch gleichgültig, oder nicht? Er hatte sie nach ihrer Meinung gefragt, und sie hatte sie ihm gesagt.
    „Genießen Sie den herrlichen Abend“, hatte er gemeint. Sky verspürte keine große Lust, sich mit Leuten zu unterhalten, die die Natur zerstörten, nur um noch ein bisschen reicher zu werden, als sie es ohnehin schon waren.
    Tief atmete Sky durch und betrachtete den schönen Garten, doch ihre Ruhe hielt nicht lange an. Wenige Minuten, nachdem Dave im Haus verschwunden war, kam Sean nach draußen. Er legte seinen Arm besitzergreifend um Skys Schultern, und sie versteifte sich unwillkürlich. Zum ersten Mal reagierte sie so auf ihn, und sie wusste, was das bedeutete. Es war vorbei. Sie liebte Sean nicht, sie konnte es einfach nicht.
    „Ich habe dich gesucht“, erklärte er und küsste sie auf die Wange. „Nette Party, nicht? Was machst du denn hier draußen?“
    „Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen.“ Offensichtlich hatte sich Seans Unmut gelegt, doch Sky machte sich nichts vor. Sie wusste genau, dass seine negative Reaktion auf ihre Reisepläne typisch für ihn war. Seine egoistische und respektlose Haltung ihr, Sky, gegenüber war für sie

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