Romana Exklusiv 0172
und stieg aus. Dann packte er sie an den Armen und zog sie hinaus.
„Tut mir leid … Als ich das Wasser gesehen habe, bin ich in Panik geraten.“
„Das war doch nur eine große Pfütze.“
„Ich dachte, der Bach wäre übergetreten, und hatte Angst hineinzugeraten. Deswegen habe ich so scharf gebremst!“ Mit zittriger Hand nahm sie den Schlüssel aus ihrer Handtasche, schloss die Haustür auf und schaltete das Licht ein.
Angelos blickte ins Wohnzimmer, in dem lediglich ein unbequemes Zweiersofa stand. Wenn im Kamin kein Feuer brannte, wirkte es besonders unbehaglich, wie Maxie sich eingestehen musste.
„Oben ist es etwas gemütlicher. Sie können sich auf mein Bett legen.“
„Ihre Großzügigkeit ist wirklich bemerkenswert. Wo ist das Telefon?“
Sie runzelte die Stirn. „Ich habe keins.“
Verblüfft sah er sie an. „Das ist ein Witz, oder?“
„Sie haben doch bestimmt ein Handy.“
„Es muss mir bei der Prügelei aus der Tasche gefallen sein.“ Er fluchte leise auf Griechisch und ging die Treppe hoch.
Besorgt stellte sie fest, dass er immer noch etwas wacklig auf den Beinen war. „Ich glaube, Sie brauchen einen Arzt, Angelos.“
„Unsinn … Ich will mich nur eine Weile hinlegen …“
„Vorsicht!“, rief sie, allerdings zu spät, denn er war bereits mit dem Kopf gegen den Türrahmen gestoßen.
„Oh nein!“, rief sie und streckte die Arme aus, um ihn aufzufangen, als er das Gleichgewicht zu verlieren drohte. Dann führte sie ihn ins Schlafzimmer, bevor er sich noch mehr Schaden zufügen konnte.
„Auf dem Boden sind lauter Pfützen“, bemerkte er.
„Unsinn“, entgegnete sie im selben Moment, als ihr von oben ein Tropfen auf die Nase fiel.
Entgeistert blickte sie zur Holzdecke und sah, dass es an mehreren Stellen hereinregnete. Offenbar war das Dach undicht.
„Ein sehr romantisches Plätzchen“, meinte Angelos.
Maxie erwiderte etwas wenig Damenhaftes und eilte zum Bett. Zum Glück schien es nichts abbekommen zu haben, aber sie schlug die Decke zurück, um sich zu vergewissern, dass es trocken war. Er setzte sich auf die Kante und zog sein Jackett aus. Prompt fiel es in eine Pfütze, und sie hob es auf. „Ich hätte Sie doch ins Krankenhaus bringen sollen.“
„Mir brummt der Schädel, und ich bin ein bisschen desorientiert, das ist alles“, erklärte er. „Also hören Sie auf, mich wie ein Kind zu behandeln.“
Maxie errötete, als er seine Krawatte abnahm. „Müssen Sie sich unbedingt ausziehen?“
„Ich lege mich nicht in nassen Sachen aufs Bett.“
„Dann lasse ich Sie jetzt allein … Ich muss sowieso einige Schüsseln holen“, sagte sie verlegen auf dem Weg nach draußen. Allein der Gedanke daran, wie Angelos sich auszog, ließ sie erschauern. Das ist nur die nervöse Anspannung, sagte sie sich, als sie nach unten ging. Sie hatte richtig Angst um ihn gehabt, als er sich mit den Halbstarken geprügelt hatte. Im Nachhinein bereute sie es, ihn nicht doch ins Krankenhaus gebracht zu haben. Aber wie sollte sie einen sturen Kerl wie Angelos zu etwas zwingen? Außerdem konnte er sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen haben, wenn er immer noch so sarkastisch war, oder?
In der Küche nahm sie einen Eimer und einen Mopp, stellte aber beides wieder weg und tat stattdessen etwas Desinfektionsmittel in eine Schüssel. Sie wollte sich die Kopfwunde genauer ansehen. War Angelos womöglich einige Sekunden lang bewusstlos gewesen, nachdem die Jugendlichen weggelaufen waren? Seine Augen waren geschlossen gewesen, und seine lächerlich langen schwarzen Wimpern hatten seine Wangen berührt. Du meine Güte, was ist bloß mit mir los?, fragte sie sich verzweifelt. Ihre Fantasie ging mit ihr durch.
Angelos lag bereits unter der Decke, als Maxie zögernd wieder ihr Schlafzimmer betrat. Es sah so aus, als hätte er die Augen geschlossen. Nervös befeuchtete sie sich die Lippen, während sie seine breiten Schultern und seine muskulöse Brust betrachtete. Im Kontrast zu der hellen Wäsche wirkte sein Teint noch dunkler …
„Wenn man eine Gehirnerschütterung hat, muss man wach bleiben“, sagte sie scharf und rüttelte ihn an der Schulter. Diese war so warm, dass Maxie sofort die Hand zurückzog, als hätte sie sich verbrannt.
Daraufhin öffnete er die Augen.
„Mein Kissen ist voller Blut“, brachte sie hervor.
„Ich kaufe Ihnen ein neues.“
„Nein, Sie werden mir gar nichts kaufen … Und halten Sie still“, wies sie ihn mit bebender Stimme an. „Ich muss mir
Weitere Kostenlose Bücher