Romana Exklusiv 0172
anhören, wie du dich mit einem anderen Mann verabredest!“
„Ich war nicht mit Ihnen im Bett.“ Die schmalen Hände zu Fäusten geballt, ließ sie sich nicht anmerken, wie sehr sie sich verachtete.
„Du willst keinen anderen Mann!“, rief er. „Du willst mich.“
Maxie war aschfahl geworden und hatte ganz weiche Knie bekommen. Wenn er wütend war, war Angelos überaus Furcht einflößend. „Ich werde nicht Ihre Geliebte. Das habe ich von Anfang an klargestellt. Und selbst wenn ich eben mit Ihnen geschlafen hätte, hätte ich Sie gebeten zu gehen. Ich lasse mich nicht verführen und in eine Beziehung drängen, die ich entwürdigend finde …“
„Verführen kann man nur jemanden, der unschuldig ist“, entgegnete er. „Und entwürdigend? Ich Idiot hätte dich wie ein kostbares Juwel behandelt.“
Und mich weggeschlossen, ergänzte sie im Stillen.
„Ich weiß, dass Sie mir nicht glauben, aber ich war nicht Lelands Geliebte …“
Angelos warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „ Theos … Ich bin so blind gewesen! Die ganze Zeit hast du nur versucht, mir ein besseres Angebot zu entlocken. Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Du läufst weg, und ich stelle dir nach“, sagte er verächtlich. „Und jetzt versuchst du, mich gegen einen anderen auszuspielen …“
„Nein!“, widersprach sie, fassungslos darüber, in welchem Licht er sie sah.
„Falls du auch nur eine Sekunde lang glaubst, du könntest mich dazu zwingen, dir einen Ehering zu bieten, damit ich in den Genuss deines schönen Körpers komme, hast du den Verstand verloren!“
Nun wurde sie wütend. „Ach ja? Wirklich schade, denn es ist das einzige Angebot, das ich annehmen würde.“
Sichtlich verblüfft, weil er sich in seinen schlimmsten Vermutungen bestätigt sah, atmete er scharf ein. „Falls ich je heirate, dann eine Lady aus gutem Hause und mit einem guten Ruf.“
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Dennoch schaffte sie es, Angelos spöttisch anzusehen. „Aber Sie werden trotzdem eine Geliebte haben, nicht?“
„Natürlich würde ich mir eine Frau mit meiner Intelligenz und nicht mit meiner Libido aussuchen“, erwiderte er trocken, doch eine verräterische Röte überzog seine Wangen.
Maxie schauderte demonstrativ. Noch immer knisterte es förmlich vor Spannung zwischen ihnen. Sie spürte, wie er versuchte, sein Temperament zu zügeln, und das verschaffte ihr Genugtuung. „Sie gehören ins National History Museum, direkt neben die Saurierknochen.“
„Wenn ich durch diese Tür gehe, werde ich niemals zurückkommen. Wie findest du das?“
„Möchten Sie jetzt gehen?“
„Ich möchte dich auf das Bett oben werfen und dir zeigen, was du verpasst!“
Sein Eingeständnis traf sie völlig unvorbereitet, und sie sah ihn frustriert an. Es war, als würde sie ins Feuer gezogen und von ihrem eigenen Verlangen verbrannt werden. „Träumen Sie weiter“, erwiderte sie heftig, doch ihre Stimme bebte verräterisch.
Das Motorengeräusch eines Wagens, der draußen vorfuhr, unterbrach das angespannte Schweigen.
Angelos neigte verächtlich den Kopf, sodass Maxie zusammenzuckte, und dann ging er.
6. KAPITEL
Während der nächsten fünf Tage fühlte Maxie sich wie eine Schlafwandlerin. Der Ferrari wurde von einem Abschleppwagen aus dem Graben gezogen, und die beiden Mitarbeiter des Abschleppunternehmens amüsierten sich köstlich. Sie rief bei einem Bauunternehmen an, um das Dach untersuchen zu lassen, und erfuhr zu ihrer Bestürzung, dass es neu gedeckt werden musste und die Kosten ihre finanziellen Mittel weit übersteigen würden.
Sie ging mit Patrick Devenson essen. Noch nie zuvor hatte eine Frau sich mehr bemüht, sich zu einem Mann hingezogen zu fühlen. Er sah gut aus und war ein angenehmer Gesellschafter. Beim Abschied ließ sie sich sogar von ihm küssen, aber es sprang nicht einmal ein kleiner Funke über. Daher redete sie sich frustriert heraus, als er sie fragte, ob er sie wiedersehen könne.
Sie konnte nicht schlafen. Sie träumte davon, wie sie sich mit Angelos stritt. Sie träumte davon, wie sie einander leidenschaftlich liebten. Und groteskerweise träumte sie auch davon, wie sie einen Kirchengang entlang auf ihn zuging, während er vor dem Altar auf sie wartete.
Sie setzte sich hin und stellte eine Liste mit all seinen Fehlern auf, die zwei Seiten umfasste. Wütend auf sich selbst, brach sie schließlich in Tränen aus. Sie verachtete ihn. Und dennoch erlosch die verzehrende Sehnsucht nach ihm nicht und
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