Romana Exklusiv 0172
Verlangen aufgeleuchtet, aber jetzt wirkt dein Blick eher ängstlich.“
Nachdem sie ihm das Hemd aufgeknöpft hatte, betrachtete sie seine Brust, die sich beim Atmen hob und senkte. Auf Ruys Stirn standen Schweißperlen, und seine Haut fühlte sich unter ihren Händen warm und feucht an. Davina zwang sich, nicht daran zu denken, wie sie mit den Lippen seinen Körper erforscht und mit der Zunge seine Haut bis hinauf zu den Schultern gestreichelt hatte. Mit allen Sinnen hatte sie ihn gespürt und geschmeckt, und alles um sie her war bedeutungslos gewesen.
Sie bückte sich, um seine Schuhe zu öffnen. In dem Moment ertönte ein Schrei aus dem anderen Raum. Jamie!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie sah zur Tür.
„Das Kind, das du von mir bekommen hast, muss für dich etwas ganz Besonderes sein, sonst würdest du dir nicht solche Sorgen machen. Was ist an Jamie so außergewöhnlich?“, fragte Ruy.
„Er war lange krank“, erwiderte sie. „Ich muss mich um ihn kümmern.“ Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung richtete sie sich auf und eilte in Jamies Zimmer.
Der Junge drückte seinen abgenutzten Teddy an sich und blickte seine Mutter mit großen Augen ängstlich an.
„Mummy, ich hatte Angst, und du warst nicht da“, sagte er leise.
„Wovor hattest du Angst, mein Kleiner?“ Davina kniete sich neben sein Bett und strich ihm das dichte dunkle Haar aus dem Gesicht. „Hier bist du doch in Sicherheit. Dein Teddy ist bei dir, und ich schlafe im Zimmer nebenan.“
„Nein, es soll so sein wie zu Hause“, protestierte Jamie. „Du sollst bei mir schlafen.“
Sie unterdrückte ein Seufzen und erklärte ihrem Sohn, dass es nicht möglich sei. Sein Zimmer sei zu klein, man könne dort kein zweites Bett aufstellen.
Doch Jamie meinte, er könne in ihrem Bett schlafen. Ihren Einwand, es sei für drei nicht breit genug, ließ er nicht gelten, sondern schlug vor, sein Daddy könne ja sein Bett nehmen.
Davina erinnerte ihn daran, dass Eltern immer zusammen in einem Bett schliefen, genau wie in den Märchen, die sie ihm vorgelesen hatte. Offenbar findet er die Anwesenheit seines Vaters ganz normal, nur das gemeinsame Schlafzimmer scheint ein Problem zu werden, überlegte sie. Der Arzt hatte sie schon während Jamies Krankheit darauf hingewiesen, sie könne Schwierigkeiten mit dem Kind bekommen, wenn sie wieder heiraten wolle.
Erst als Jamie fest schlief, ging Davina zurück zu Ruy. Das Licht war aus, deshalb glaubte sie zunächst, er sei zur Vernunft gekommen und habe beschlossen, sie und Jamie allein zu lassen. Doch als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wurde ihr klar, dass sie sich getäuscht hatte. Er lag im Bett, und der Rollstuhl stand zusammengeklappt davor. Davina runzelte die Stirn. Wie hatte Ruy es allein geschafft? War seine Behinderung vielleicht nicht so schwer, wie sie gedacht hatte?
„Legst du dich endlich hin, oder willst du die ganze Nacht umherwandern wie eine verschüchterte Jungfrau?“
Sie hatte angenommen, er schlief, und zuckte zusammen, als er sich auf die Seite drehte und sie in der Dunkelheit ansah. Sekundenlang überlegte sie, ein anderes Zimmer zu verlangen. Doch dann fiel ihr Blick auf den Rollstuhl. Ihr Mitleid mit Ruy war stärker als alle Bedenken. Außerdem konnte sie wohl kaum eine der Hausangestellten mitten in der Nacht wecken. Und sie musste auch an Jamie denken. Er würde sich aufregen, wenn er noch einmal wach würde und sie wäre nicht sogleich bei ihm.
„Ich komme gleich“, erwiderte sie schließlich. Ihre Stimme klang so ruhig, dass Davina selbst überrascht war. „Erst möchte ich noch baden.“
Es gefiel ihr, das luxuriöse Badezimmer für sich ganz allein zu haben. Die Wanne war breit und tief genug für zwei Personen. Sie war in den Fußboden eingelassen, und Davina ging die Stufen hinunter. Sie gab einige Tropfen des nach Rosen duftenden Badeöls ins Wasser, dann setzte sie sich hin und lehnte sich entspannt zurück.
Zehn Minuten später stieg sie erfrischt aus dem Wasser und griff nach dem Badetuch. In dem Wandspiegel betrachtete sie sich von oben bis unten, ihre schlanke Gestalt und die helle Haut, die schmale Taille, die schlanken Hüften und die vollen Brüste mit den rosigen Spitzen. Durch die Schwangerschaft war ihre Figur etwas üppiger geworden. Irgendwie hatte sie das Gefühl, ihre Brüste würden anschwellen und straffer werden, so als freute sie sich auf die Zärtlichkeiten ihres Geliebten. Rasch hüllte sie sich in das Badetuch
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