Romana Exklusiv 0172
Weinglases sich über Rosa Mostyns teures Kleid ergoss.
Entsetzt riefen alle durcheinander, und Leo sprang auf, um Servietten zu holen, damit man die Flecken gleich abtupfen konnte.
„Du musst das Kleid sofort ausziehen, Rosa“, riet Mirella. „Das wunderschöne Kleid. So ein Jammer. Vielleicht solltest du es gleich in kaltes Wasser legen.“
„Es tut mir sehr leid“, sagte Sophia unaufrichtig.
„Wenn es hinüber ist, wird Marco selbstverständlich dafür aufkommen.“
„Das wird nicht nötig sein“, erwiderte Harriet, die Sophia Rossi am liebsten einen Fausthieb verpasst hätte.
„Aber ich bestehe darauf.“ Marco Rossi bedachte seine Frau mit einem Blick, der sie sofort verstummen ließ. „Meine Frau hat die Schuld, also bin ich für den Schaden verantwortlich. Bitte, Miss Rosa, ich würde das Kleid wirklich gern ersetzen.“
„Das ist nicht nötig, Marco“, antwortete Leo abweisend. „Ich übernehme das.“
Dante sprang schnell in die Bresche. „Lauf nach oben, und zieh dich um, Rosa, bevor Nonna etwas bemerkt. Es macht uns nichts aus, wenn du in Jeans zurückkommst.“
„So eine Aufregung“, jammerte Sophia.
Ein Blick von Leo ließ sie verstummen. „Wir werden es nicht zulassen, dass meiner Großmutter der Geburtstag verdorben wird.“
„Komm“, sagte Marco Rossi und zog seine Frau mit sich. „Wir wollen uns unter die anderen Gäste mischen.“
Glücklicherweise war Signora Fortinari mit ihren Freunden im Salon und hatte nichts von dem Aufruhr mitbekommen. Harriet schlüpfte aus ihren Schuhen und lief unbemerkt die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer zog sie sich aus und musste entsetzt feststellen, dass der Rotwein auch die Dessous ruiniert hatte. Diese dumme Sophia Rossi, dachte sie erbost und begann, sich mit einem Schwamm zu waschen. Für eine Dusche war keine Zeit. Sie schlüpfte in frische Dessous und zog sich das schwarze Schlauchkleid an, das bis zu den Knien reichte und die Schultern frei ließ. Na warte, Sophia, dachte sie und pfiff anerkennend, als sie ihr Spiegelbild betrachtete. Dann verließ sie das Zimmer wieder.
Draußen wartete Leo auf sie.
„Du meine Güte!“ Er musterte sie bewundernd. „Halt dich ja von Sophia fern. Wenn sie dich in diesem Kleid sieht, wird sie mit einem von Nonnas Messern auf dich losgehen.“
„Was sollte ich denn tun?“, fragte Harriet. „Wäre ich in Jeans zurückgekehrt, hätte Sophia gewonnen.“
„Ja, aber so siegst du auf der ganzen Linie, Rosa. Wirklich in jeder Beziehung“, fügte er mit so tiefer Stimme hinzu, dass sie instinktiv zurückwich.
„Wir müssen wieder nach unten“, sagte sie schnell. „Sonst merkt Nonna doch noch etwas.“
„Das hat sie bereits. Ich habe ihr erklärt, dass du dich schnell umziehen musst, weil du Rotwein auf dein Kleid verschüttet hast. Sophia habe ich mit keinem Wort erwähnt.“ Leo geleitete sie nach unten.
„Gut.“ Sie sah ihn von der Seite an. „Sie scheint mich wirklich zu hassen. Offensichtlich hängt sie sehr an ihren Geschwistern. Aber gegen dich scheint sie merkwürdigerweise nichts zu haben“, fügte sie vielsagend hinzu.
Leo blieb am Fuß der Treppe stehen. „Hast du wirklich keine Ahnung, warum sie dich verabscheut?“
„Doch, eine Ahnung habe ich schon“, antwortete Harriet vorsichtig.
„Wir reden später darüber.“ Er nahm ihre Hand und zog sie in den Salon, wo Signora Fortinari Hof hielt. Auch Dante, Mirella und Franco waren inzwischen bei ihr.
„Rosa, komm zu mir, mein Kind“, bat sie. „Ein Jammer, was mit deinem Kleid passiert ist.“ Sie lächelte vergnügt. „Aber der Ersatz ist auch nicht schlecht.“
Ihre Freunde lachten herzlich. Dann verabschiedete Mirella sich mit einem Gutenachtkuss von ihrer Großmutter und hakte sich bei Harriet und Franco ein, bevor sie ihre Brüder bat, sie hinauszubegleiten.
„Ich möchte mich noch von den anderen verabschieden“, sagte Mirella.
„Du möchtest ja nur sehen, was Sophia für ein Gesicht macht, wenn sie Rosa in dem Kleid sieht.“ Franco hatte seine Frau sofort durchschaut.
„Darauf sind wir alle gespannt.“ Dante lachte herzlich, und Leo schüttelte den Kopf, konnte jedoch auch nicht ernst bleiben.
„Benehmt euch“, mahnte er. „Marco ist ein guter Kunde. Außerdem mag ich ihn.“
„Ich auch“, antwortete Dante. „Der arme Mann. Allein die Vorstellung, mit Sophia verheiratet zu sein …“
„Jetzt hört schon auf“, bat Mirella, als sie das Esszimmer betraten.
Die Rossis befanden sich am
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