Romana Exklusiv 0172
hineingehen“, fügte sie schnell hinzu, bevor sie Rosa in noch größere Schwierigkeiten brachte.
„Wie du möchtest.“ Leo berührte sanft ihr Haar. „Keine Angst, Rosa, ich werde dieses Kunstwerk nicht in Unordnung bringen, indem ich anfange, dich zu küssen. Jedenfalls nicht jetzt und nicht hier.“
Harriet atmete tief durch. „Du wirst mich überhaupt nicht küssen, Leo. Weder hier noch sonst irgendwo. Ich bin nicht mehr das Mädchen von früher, das kannst du mir glauben.“
„Ich glaube dir ja.“ Er kam ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf der Wange spürte. „Du hast dich sehr verändert. Aus dem eigensinnigen Kind ist eine wunderschöne Frau geworden. Ich sehne mich danach, diese Frau im Arm zu halten und zu küssen, bis sie um Gnade fleht.“
Wäre es doch schon Montag, flehte Harriet stumm und schloss verzweifelt die Augen. Nur noch heute und morgen, und Montag kann ich wieder nach Hause fliegen. Nach Pennington, wo ich hingehöre.
Widerstrebend ließ Leo sie los, als die ersten Autos die Anhöhe herauffuhren. „Wir unterhalten uns später weiter“, versprach er. „Jetzt wollen wir zu Nonna gehen und ihr sagen, dass die ersten Gäste gleich eintreffen werden.“
Vittoria Fortinari, die ein schwarzes Samtkleid und Dantes Stola trug, kam bereits die Treppe herunter. Entzückt ließ sie den Blick über Harriet gleiten und entdeckte die Ohrringe, die sie Rosas Mutter geschenkt hatte.
„Du siehst atemberaubend aus, Kind. Findest du nicht auch, Leo?“, fragte sie ihren Enkel, der ernst nickte.
„Atemberaubend trifft es genau, wohingegen du, Nonna, einfach unübertrefflich aussiehst.“ Leo küsste der alten Dame galant die Hand und überreichte ihr eine Goldkette mit einem kleinen, v-förmigen Brillanten.
Seine Großmutter betrachtete hingerissen das Geburtstagsgeschenk, küsste ihn herzlich und bat ihn, ihr das Schmuckstück umzulegen.
„Perfekt“, bemerkte Harriet und erntete ein strahlendes Lächeln von Vittoria Fortinari.
„Du hast völlig recht, Rosa. Heute ist ein richtiger Glückstag. Kommt, Kinder, wir wollen die Gäste gemeinsam begrüßen.“ Vittoria Fortinari hakte sich bei Leo und ihr ein. „Du kannst Rosa auf die Sprünge helfen, Leo, wenn sie sich nicht gleich an alle Namen erinnert.“
„Gern. Das war der andere Grund, warum ich etwas früher eingetroffen bin“, antwortete er und lächelte Harriet zu.
Dieses Arrangement machte die Dinge erstaunlich einfach. Leo flüsterte ihr die Namen ins Ohr, und Signora Fortinari stellte ihr die Gäste vor, die Rosa noch nicht kannte. Der erste Teil des Abends verlief viel reibungsloser, als Harriet zu hoffen gewagt hatte. Zuerst traf Dante ein, gefolgt von einem blonden jungen Mann in Begleitung einer jungen Frau in einem Umstandskleid. Das musste Mirella sein. Alle umarmten und küssten einander herzlich, Franco Paglia, Mirellas Ehemann, wurde vorgestellt, und dann trafen in schneller Folge weitere Gäste ein. Silvia und ihre dienstbaren Geister erschienen mit Getränken, und bald kam die Feier in Schwung. Harriet hatte sich ein Glas Champagner genommen und beglückwünschte sich gerade, dass sie diese Tortur einigermaßen gut überstanden hatte, als Leo ihr etwas ins Ohr flüsterte.
„Da kommen die letzten Gäste – Sophia Bracco und ihr Mann Marco Rossi. Luisa ist allerdings nicht dabei.“
Harriet war sehr erleichtert, und sie war froh darüber, Leo neben sich zu wissen, als eine klassisch schöne Blondine in die bereits volle Eingangshalle rauschte, gefolgt von einem distinguiert aussehenden grauhaarigen Mann. Sophia Rossi trug ein schwarzes Chiffonkleid mit tiefem Ausschnitt. Dadurch kam der wunderbare Brillantschmuck, den sie angelegt hatte, besonders gut zur Geltung.
Signora Fortinari begrüßte das Paar. Sophia richtete aus, ihre Schwester lasse sich entschuldigen, sie fühle sich nicht wohl, dann wandte sie sich mit einem strahlenden Lächeln Leo zu, den sie herzlich umarmte. Der löste sich schnell von ihr und zog Harriet zu sich.
„Du erinnerst dich sicher an Sophia, Rosa. Und das ist ihr Mann, Marco Rossi.“
Marco Rossi war mindestens zwanzig Jahre älter als seine Frau und wirkte sehr sympathisch. Er zwinkerte Harriet mit seinen klugen blauen Augen an, als er ihr galant die Hand küsste und charmant behauptete, er hätte sich schon lange darauf gefreut, Rosa kennenzulernen.
„Du hast dich sehr verändert, Rosa“, sagte Sophia kühl und musterte sie von Kopf bis Fuß.
„Du dich auch, Sophia. Ich
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