Romana Exklusiv 0176
nicht gelungen.“ Sie ging in das Schlafzimmer, das neben dem von Susie lag. „Kommst du herein oder nicht?“, fragte sie lächelnd.
Es war das erste Mal, dass sie sich ihm überlegen fühlte, und sie genoss es. „Ich fand es übrigens richtig süß, dass du den Betrug auf dich nehmen wolltest. Ich hätte es natürlich nie erlaubt“, plapperte sie munter weiter. Sie war so ungemein erleichtert, dass sie richtig aufgedreht war.
„Süß? Dio mio! Ich wollte nicht, dass du im Gefängnis landest!“
„Es war rührend. Und es hat mir gezeigt, dass …“
„Dass nur ein verliebter Mann sich so zum Narren macht“, ergänzte Cesare. „Du hast allen Grund, mich zu belächeln.“
„Ich belächle dich doch nicht“, flüsterte Mina. Er hatte sie missverstanden. Und nun war er verletzt.
„Ich habe dich immer geliebt“, sagte er leise, beinah entschuldigend. „Daran konnte selbst meine Überzeugung, dass du eine Betrügerin wärst, nichts ändern. Ich war bereit, mich mit dem zufriedenzugeben, was ich bekommen konnte.“
Mina spürte, wie ihr die Tränen kamen. Sie erinnerte sich, dass er dasselbe schon in der Hochzeitsnacht zu ihr gesagt hatte, doch erst heute begriff sie den Sinn seiner Worte.
„Aber ich war unsicher, und dann schlage ich gern um mich“, fuhr er fort.
„Und du warst halb krank vor Eifersucht.“
Cesare nickte stumm und sah sie mit einem flehenden Blick an.
„Dazu hattest du überhaupt keinen Grund“, flüsterte Mina gerührt. „Ich habe niemals aufgehört, dich zu lieben.“
Cesare wirkte, als wäre es das Letzte gewesen, womit er gerechnet hatte. „Aber Clayton …“ Er zögerte. „Ich dachte …“ Doch er war immer noch zu durcheinander, um den Satz zu beenden.
„Ich habe dir schon vor Wochen gesagt, dass ich dich liebe, aber du wolltest mir nicht glauben. Und warum fängst du immer wieder von Steve an? Ihn habe ich nie geliebt.“
Ungestüm zog er sie an sich. „Ich liebe dich. Und ich würde es nicht überleben, dich zu verlieren.“
„Das wirst du nicht“, versprach sie. Sie war so unbeschreiblich glücklich.
„Warum hast du dir dieses Zimmer ausgesucht? Meins liegt drei Türen weiter.“
„Ich wollte direkt neben Susies Zimmer sein, falls sie in der Nacht aufwacht. Immerhin kennt sie das Haus nicht.“
„Was macht sie, wenn sie nachts wach wird?“
„Sie krabbelt zu mir ins Bett. Das sind die kleinen Freuden der Elternschaft.“ Mina kicherte leise, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. „Du musst noch eine Menge lernen. Susie wacht normalerweise im Morgengrauen auf. Dann springt sie auf mein Bett und plappert wie ein Wasserfall. Wenn sie den Eindruck hat, dass man ihr nicht zuhört, wird sie handgreiflich. Sie kitzelt und kneift wie ein kleiner Teufel.“
„Wir brauchen ein Kindermädchen“, entschied Cesare.
„Hört, hört! Das sind ja ganz neue Töne.“
Er küsste sie mit einer Zärtlichkeit und Leidenschaft, dass ihr die Knie weich wurden. Minutenlang hielt er sie fest umschlungen. „ Ti amo … ti amo“, flüsterte er heiser und küsste sie wieder. Mina hatte Schmetterlinge im Bauch vor lauter Vorfreude auf das, was jetzt kommen würde.
Lange Zeit später lag sie überglücklich und erschöpft in seinen Armen. Plötzlich schrak Cesare auf.
„Was ist los?“
„Mir fällt gerade ein, dass wir nie über Verhütung gesprochen haben.“
„Na und?“
„ Dio! Was ist, wenn du jetzt …?“
„Du bleibst im Wartezimmer“, sagte sie zärtlich. „Das ist besser für dich.“
„Nein, ich werde bei dir sein“, entgegnete er lässig.
Und das war er. Er war zwar reichlich nervös, aber er stand die Entbindung ihres kleinen Sohnes achteinhalb Monate später tapfer durch. Mina war froh, dass es diesmal ohne Kaiserschnitt ging. Und Cesare wahrscheinlich auch.
– ENDE –
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