Romana Exklusiv 0186
betäubt sah sie ihn an. So viel Schlechtigkeit hatte er ihr zugetraut? „Meine Geburtsurkunde lag in dem Safe. Ich habe sie herausgenommen, weil du sie nicht finden solltest. Das war an dem Morgen, als du nach mir ins Büro gekommen bist“, erklärte sie. „Dass du ihn öffnen lassen würdest, konnte ich nicht ahnen.“
Giancarlo lächelte. „Da ich den Zettel nicht mehr finden konnte, habe ich mir etwas anderes einfallen lassen.“
„Du schreckst vor nichts zurück, stimmt’s?“
„Heiratest du mich trotzdem?“ Er beugte sich über sie und presste die Lippen auf ihre. Das ist nicht fair, er weiß genau, dass ich ihm nicht widerstehen kann, überlegte Natalia hilflos.
„Du hast versprochen, dass wir keinen Sex haben werden“, flüsterte sie.
„Das ist auch kein Sex, sondern nur der Ausdruck meiner Bewunderung.“ Er ließ die Lippen über ihre Wange gleiten und eine Hand behutsam über ihren flachen Bauch kreisen, als wollte er seinen Worten Nachdruck verleihen.
Es fehlt nicht mehr viel, und er hat mich wieder da, wo er mich haben will, gestand sie sich ein.
„Heirate mich“, bat er sie heiser. „Lass mich dein Mann, dein Geliebter und dein Seelenpartner sein.“
„Das sagst du ja alles nur, weil du glaubst, ich sei vielleicht schwanger“, erwiderte sie. „Wenn wir morgen endlich genau wissen, dass ich kein Kind bekomme, wirst du ganz rasch verschwinden.“
„Stell dir doch vor, wie viele Nächte voller Leidenschaft wir miteinander verbringen werden, wenn wir versuchen, ein Baby zu zeugen, falls du jetzt noch nicht schwanger bist.“ Langsam schob er den Rock ihres Kleides hoch. Natalias leises Stöhnen verriet ihm, wie sehr sie ihn begehrte.
„Sag endlich, dass du mich heiraten wirst“, forderte er sie noch einmal auf.
„Ich kann dich nicht heiraten, denn du bietest es mir nur an, weil du glaubst, einen Fehler wiedergutmachen zu müssen.“
„Vielleicht liebst du mich gar nicht.“
„O.“ Sie legte ihm die Finger auf die Lippen. „Sag das nicht noch einmal“, bat sie ihn.
Er küsste ihr die Finger, ehe er sie wegschob. „Heirate mich“, wiederholte er.
Konnte sie es wagen, diesen Mann zu heiraten? Sie war unschlüssig. Aber Giancarlo spürte, dass sie am liebsten Ja gesagt hätte.
„Heirate mich“, bat er sie deshalb zum x-ten Mal, während ihn heftiges Verlangen erfasste.
Sie gehörte ihm, das verrieten ihm ihre warmen Lippen und ihr Erbeben. Sie brauchte nur einzuwilligen, alles andere würde sich von selbst ergeben. „Es kann doch nicht verkehrt sein, den Mann zu heiraten, der dich unter allen Umständen haben will, oder? Heirate mich, mein Liebling. Ich verspreche dir, dich mein Leben lang zu lieben.“
Ihr Blick wirkte irgendwie sinnlich. „Ja“, erwiderte sie endlich, und Giancarlo triumphierte insgeheim.
Dann gaben sie sich ihren Gefühlen hin und vergaßen eine Zeit lang alles um sie her.
Plötzlich läutete das Telefon. Erschrocken fuhren sie zusammen und kehrten in die Wirklichkeit zurück. Giancarlo hob den Kopf und runzelte irritiert die Stirn. Wer, zum Teufel, rief ihn um drei Uhr nachts an?
„Edward“, sagte Natalia in dem Moment und wollte über Giancarlo hinweg nach dem Telefon greifen.
Aber er hielt sie fest und nahm den Hörer selbst ab. „Ja?“, meldete er sich. Als er die Stimme seiner Schwester hörte, war er genauso beunruhigt wie Natalia.
„Edward kann nicht schlafen, weil er sich Sorgen um seine Tochter macht“, fuhr Alegra ihren Bruder ungeduldig an. „Wenn Natalia bei dir ist, gib sie mir mal. Dann kann sie ihrem Vater versichern, dass du sie nicht wieder verführst.“
„Aber ich verführe sie doch.“ Giancarlo betonte die Worte absichtlich, während er sich in die Kissen zurücksinken ließ und Natalia mitzog. „Du hast uns dabei sogar unterbrochen“, fügte er hinzu und hielt Natalia den Hörer ans Ohr.
Prompt errötete sie, und Giancarlo lächelte belustigt. „Er … tut mir nichts“, versicherte sie Alegra. „Wir … reden nur“, fuhr sie wenig überzeugend fort.
„Hallo, Edward!“, begrüßte Natalia schließlich ihren Vater, der sie dann nicht mehr zu Wort kommen ließ.
Auf einmal nahm Giancarlo ihr den Hörer wieder aus der Hand. „Edward“, unterbrach er den Redeschwall des älteren Mannes, der offenbar sehr aufgeregt war, „ich möchte dich um die Hand deiner Tochter bitten.“
„Nein! Das soll er doch noch gar nicht wissen!“, rief Natalia aus.
„Ja, natürlich hat sie meinen Heiratsantrag
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