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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Zärtlichkeit zu kennen schien. Das Glitzern in diesen Augen verriet einen scharfen Intellekt … bernsteinfarbene Augen, wie die eines Löwen, sagte sich Bliss, mit leicht gesenkten Lidern, sodass die Schatten seiner dunklen Wimpern auf seine Wangen fielen.
    Seine Nase war vollkommen gerade. Seine Lippen sahen aus, als hätten sie niemals freundliche oder liebevolle Worte geformt. Bliss spürte seine Kraft quer durch den Raum, und das machte ihr Angst.
    „So trifft man sich also wieder, Miss Mallon.“ Beim Klang seiner rauen, strengen Stimme sank ihr Mut. „Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen – vor zwei Jahren, wenn ich mich recht erinnere?“
    Sein Gedächtnis ließ ihn niemals im Stich, wenn es um etwas ging, das sein Leben beeinflusste. Daran zweifelte sie nicht, und noch bevor sie sprach, wusste sie, dass ihre Stimme verraten würde, wie nervös sie war.
    „So … so ist es, Mr. Angelos.“ Sein Name ging ihr kaum über die Lippen, die Worte klangen heiser und kratzig, und die Kehle war ihr wie ausgetrocknet.
    „Sie hören sich an, als brauchten Sie was zu trinken.“ Er ging zur Hausbar und nahm eine langhalsige Flasche und zwei Stielgläser heraus. Dabei bewegte er sich mit einer Geschmeidigkeit, die man bei großen, muskulösen Männern nicht erwartete und die durch den weichen Stoff seines Anzugs noch betont wurde. Mit absolut ruhiger Hand schenkte er die Getränke ein, dennoch spürte Bliss die Wut, die unterschwellig in ihm loderte und damit umso gefährlicher war.
    „Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Er zeigte auf einen Ledersessel neben seinem Schreibtisch. „Legen Sie Ihre Jacke ab, und fühlen Sie sich frei und ungezwungen.“
    Natürlich war es ironisch gemeint. Er wusste sehr gut, dass sie schrecklich nervös war. Das merkte man an der Art, wie er sie beobachtete, während sie sich dem Sessel näherte. Sie ließ die Jacke an, denn irgendwie schreckte sie davor zurück, in dem dünnen Seidenkleid seinen Blicken ausgeliefert zu sein. Eigentlich hatte sie bei Madame Lilian zu Abend essen sollen, sie dann jedoch angerufen und gesagt, sie fühle sich nicht recht wohl. Das war nur eine Notlüge gewesen. Jetzt aber, allein mit Lukas Angelos, fühlte sie sich tatsächlich ein wenig unwohl.
    „Ihr Getränk.“ Er drückte ihr das Glas in die Hand. „Sie sehen ganz blass aus, der Wein wird Ihnen guttun.“
    „Danke.“ Ihre Stimme klang schwach, und sie war froh, einen kräftigen Schluck zu trinken, der sehr erlesen schmeckte. Lukas Angelos mochte in früheren Jahren von der Hand in den Mund gelebt haben, heute jedoch schien er das Beste zu genießen, was sich mit Geld beschaffen ließ. Das widerlegte Justins Behauptung, sein Vergnügen liege darin, Geld zu verdienen, nicht aber auszugeben. Es war ein leiser Hoffnungsschimmer, dass er im Mammon keinen Götzen sah.
    „Jetzt fühlen Sie sich schon besser, wie?“ Er setzte sich auf eine Ecke seines wuchtigen Schreibtischs und sah auf sie herab. Niemals war sich Bliss ihres Körpers und ihrer Sinne bewusster gewesen als in diesem Augenblick. Wie sollte sie es anpacken, ihn davon zu überzeugen, dass Justin seine Rücksicht wert war, da ihr Bruder doch zugegebenermaßen ein Schwindler war, der Strafe verdiente?
    „Der Wein ist sehr gut“, sagte sie, etwas atemlos, nicht vom Wein, sondern von seiner Musterung. Ein Schamgefühl breitete sich in ihr aus, weil sie es gewagt hatte, hierherzukommen, um ihn zu bitten, Justin die verdiente Strafe zu ersparen.
    „Soll ich es Ihnen ein bisschen leichter machen?“ Lukas Angelos beugte sich vor und fixierte sie mit seinem Blick. „Sie sind hier, weil Ihr Bruder darauf bestanden hat, stimmt’s? Er versteckt sich hinter Ihren Rockzipfeln, wie? Er schickt Sie in die Höhle des Löwen, in der Hoffnung, dass ich mich auf Sie stürze, während er irgendwo in einer Bar hockt, überzeugt, als Dieb ungestraft davonzukommen, wenn ich an seiner Schwester Gefallen finde. Ist es nicht so?“
    „Nicht ganz, Mr. Angelos.“ Sein Blick schien sie zu durchbohren. Es war der Blick eines mächtigen Griechen, der es aus dem Nichts bis ganz nach oben geschafft hatte und nicht bereit war, eine unterschlagene Geldsumme, die in die Tausende ging, abzuschreiben.
    „Dann klären Sie mich bitte auf, Miss Mallon.“ Ein spöttischer Unterton schwang in seiner Stimme mit. „Ich hätte schwören können, dass Ihr selbstsüchtiger Bruder Sie schamlos opfern würde, um seine Haut zu retten.“
    Bliss zuckte zusammen, denn genau so

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