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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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angestellt, der fantastischen Preiselbeerkuchen backen kann. Das war eine der Bedingungen für seine Einstellung.“
    „Was ist aus Sarah geworden, die früher für meinen Vater gekocht hat?“ Bedauern und Wehmut erfassten Bliss, wenn sie sich an die große, warme Küche erinnerte, an die deckenhohe Anrichte, an der aufgereiht Geschirr, Pfannen und Töpfe hingen, an den langen, geschrubbten Tisch mit seinen tiefen Schubladen, an den riesigen alten Herd und die Hängelampen, die an Haken in der weiß getünchten Decke befestigt waren.
    Wie sehr sehnte sie sich danach, dieses Haus wiederzusehen! Doch wenn sie es tat, dann als Ehefrau eines Mannes, den sie kaum kannte. Er war nicht leicht zu verstehen …
    „Sie wollte nicht für mich kochen.“ Lukas zuckte die breiten Schultern. „Deshalb habe ich sie vorzeitig in den Ruhestand geschickt, und ich glaube, sie lebt jetzt bei ihrer Tochter. Natürlich wirst du einige Veränderungen vorfinden. Das lässt sich nicht vermeiden. Ich habe einen neuen Stallmeister und frische Pferde in den Ställen. Einige Teile des Hauses wurden renoviert, was jedoch seine Atmosphäre nicht beeinträchtigt. Ich habe einen ziemlich guten Geschmack, wie du weißt.“
    Während er sprach, ließ Lukas den Blick über Bliss gleiten, über ihr Haar und ihr Gesicht. Offensichtlich, um ihr zu zeigen, dass er sie als ein Beispiel für seinen guten Geschmack betrachtete. Sie hätte sich vermutlich geschmeichelt fühlen sollen. Aber jedes Mal, wenn er sie anschaute, hatte sie den Eindruck, er sehe in ihr ein gutes Geschäft. Sie entsprach seiner Vorstellung von Besitz. Sie gehörte zu Cathlamet und war ebenso Teil des Anwesens wie die stets vom Regen rein gewaschenen Yorkstone-Mauern, die Türme auf den Schieferdächern und die Fenster mit Stabwerk.
    Und dann, ganz plötzlich, geschah etwas sehr Erschreckendes in dem gemütlichen Speisesaal des Ruby Tower … ein Gast an einem der Tische nebenan begann, an etwas zu würgen, das er hinuntergeschluckt hatte, während seine Begleiterin starr vor Schreck dasaß. Er gab schauerliche Laute von sich und wurde tiefrot im Gesicht.
    Lukas stieß, nach einem kurzen Blick auf den Mann, seinen Stuhl zurück und eilte zu ihm hinüber. Rasch und entschlossen bog er dem Ärmsten den Kopf nach hinten, schob ihm einen Finger in den Hals und holte das Ding heraus, an dem er zu ersticken gedroht hatte. Wenige Minuten später atmete er schon wesentlich leichter, und die Röte war aus seinem Gesicht verschwunden, das nun aschfahl war.
    Dann sah Bliss, die selbst den Atem angehalten hatte, wie die Begleiterin des Mannes aufsprang, zu Lukas eilte und ihm die Arme um den Nacken warf. Er neigte den Kopf und sprach einige Worte zu ihr, dann schob er sie entschlossen von sich. Als er zu ihr zurückkam, fragte sich Bliss, wie er so etwas hatte tun können. Jeder andere hätte tatenlos zugesehen, entweder aus Hilflosigkeit oder vor Schreck. Lukas jedoch hatte, ohne auch nur einen Moment zu zögern, gehandelt.
    Allein sein Selbstvertrauen schien ihr den Atem zu rauben, und sie konnte ihn nur sprachlos ansehen, als er sich setzte und in aller Ruhe weiter seinen Kaffee trank.
    „Es war ein Fruchtstück“, sagte er. „Ein Stück Orange – da, jetzt gehen sie. Ich habe seiner Frau gesagt, sie soll ihn in die Klinik bringen, nur für den Fall, dass ich ihn mit einem Fingernagel in der Kehle verletzt habe. Vor vielen Jahren wäre ein Junge aus meiner Schulklasse beinahe an einem Orangenstück erstickt. Beim Herausnehmen verletzte ihn der Lehrer, und der Junge bekam einen Abszess.“
    „Du …“, sie wusste plötzlich nicht mehr weiter, „… du bist ein Mann voller Überraschungen, Lukas.“
    „Findest du?“ Er lächelte kurz. „Endlich hast du mich bei meinem Vornamen genannt. Damit hatte ich schon gar nicht mehr gerechnet.“
    Sein Name war ihr unbewusst über die Lippen gekommen, und sofort ging sie wieder in Verteidigung. „Du übernimmst das Kommando“, rief sie. „Es macht dir kein bisschen was aus, die Führung über mein Leben zu übernehmen – als hätte ich nichts aufzugeben, das an deine Errungenschaften herankommt. Ich arbeite lieber, um mir meinen Lebensunterhalt zu verdienen – ich will nicht dein Haustier sein!“
    „Unsinn.“ Er schob ihr einen Teller mit türkischen Köstlichkeiten zu. „Nimm was davon. In deinem Alter musst du bestimmt nicht auf dein Gewicht achten. Und selbst wenn, mach dir darüber keine Gedanken. Der Türke in mir liebt weibliche

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