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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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dressieren, hast es am langen Zaum gehalten, ein Hengstfohlen mit schwarzem Fell, das in weiten Kreisen um deine hübsche, schlanke Gestalt gelaufen ist. Du hast mich nicht gleich bemerkt, so sehr warst du in deine Aufgabe vertieft. Ich habe das Haus betreten in der Absicht, die Eigentumsurkunde für Cathlamet zurückzugeben. Aber dein Vater hatte getrunken, und ich konnte voraussehen, dass dein Zuhause noch einmal einem Clubbesitzer in die Hände fallen würde …
    Ja, mir gehört ein Club, Bliss, aber ich habe meine Prinzipien, auch wenn du gern etwas anderes glaubst. Als wir beide uns in der Halle von Cathlamet gegenüberstanden, war nicht dein Vater Eigentümer des Hauses, sondern ich. Von diesem Augenblick an wurdest du durch mich unterstützt – aber nicht, weil es mir eine Genugtuung gewesen wäre, über einen englischen Gentleman zu triumphieren, der heruntergekommen war! Ich habe ihn wegen seiner Charakterlosigkeit verachtet, aber ich habe es nicht gern gesehen, wie er in sein Verderben gelaufen ist. Und ich war entschlossen, dafür zu sorgen, dass er nicht auch noch dein Leben ruiniert.“
    „Wie edelmütig von dir, Lukas.“
    Sie sahen sich wieder an – und wieder in einem Haus, in dem er der Herr war. Kummer und Trauer über den erlittenen Verlust befielen Bliss … nichts schien übrig geblieben zu sein, das sie ihr Eigen nennen konnte … sie war nur eines: die Braut, die Lukas sich gekauft hatte.
    Trauer kann sich in Tränen ausdrücken oder auf eine noch extremere Weise.
    Sie sah Lukas an. Noch nie war ihr sein Gesicht so verschlossen vorgekommen, als wäre jeder Muskel aus Eisen. Sie las darin kein Bedauern über die Zerstörung Cathlamets. Plötzlich stürzte sie auf ihn zu und schlug ihm zwei Mal ins Gesicht, so heftig, dass die Abdrücke ihrer Hände darauf zurückblieben.
    „Du bildest dir ein, mit deinem Geld könntest du dir alles erkaufen … um damit das wirklich Wichtige im Leben zu ersetzen! Mir ist Cathlamet wichtig gewesen, und … und du stehst da mit einer Miene, als wäre ein Kuhstall abgebrannt und nicht mein … mein Zuhause!“
    „Dein Zuhause?“, wiederholte er. „In London hast du mir gesagt, du hättest es nicht länger als zu deinem Leben gehörig betrachtet, nachdem es in meinen Händen war.“
    „Das war, bevor ich …“ Sie biss sich auf die Lippe, um das Wort nicht auszusprechen, und zwar so heftig, dass sie beinahe blutete.
    „Bevor du mich geheiratet hast“, sagte er und sah sie ironisch an. „Aber als du meine Frau wurdest, war dir das große, herrliche Haus noch einmal sehr wichtig – du liebe Zeit, wie kindisch du doch manchmal sein kannst. Hast du in den Stunden, die wir gemeinsam verbracht haben, denn nichts dazugelernt?“
    „Doch“, antwortete sie. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Einzige, was du wirklich willst, mein Körper ist. Dich schert es den Teufel, dass ich darunter leide, was mit Cathlamet passiert ist.“
    „Natürlich bin ich besorgt, wenn du leidest …“
    „Weil es der Ware schaden könnte?“, fragte sie. „Du hast einen hohen Preis für mich gezahlt, nicht wahr, Lukas? Bestimmt willst du etwas für dein Geld haben. Also musst du finanziell gesehen über den Verlust Cathlamets vor Wut kochen.“
    „Ja, das tue ich im Augenblick auch.“ Seine weißen Zähne blitzten auf, und als er unvermittelt einen Schritt auf sie zumachte, spürte Bliss Panik in sich aufsteigen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, was sie zu ihm gesagt hatte. Aber er hat es verdient, dachte sie und wich vor ihm zurück. Er war durch und durch herzlos, wenn es um dieses herrliche alte Haus ging, wo jetzt ein paar verrußte Ruinen wie ein Denkmal für die Erinnerungen standen, die für immer mit Cathlamet verbunden waren.
    Die Qual wurde ihr beinahe unerträglich, und sie fand keinen Trost in dem maskenhaft starren Gesicht des Mannes, der sie so forschend betrachtete … der so aussah, als machte ihn ihre Liebe zu dem verlorenen Cathlamet wütend anstatt mitfühlend.
    „Wenn du wie ich Erinnerungen an ein Haus hättest, in dem du aufgewachsen bist, hättest du vielleicht mehr Verständnis“, sagte sie unbesonnen. „Aber du bist auf einer Ziegenweide groß geworden, nicht wahr, und das ist ein gewaltiger Unterschied!“
    Schweigen folgte ihren Worten … ein entsetzliches Schweigen, das Bliss nur mit noch rücksichtsloseren Worten beenden konnte, oder mit ihrer Flucht. Sie wählte die Flucht!

11. KAPITEL
    Bliss raffte den langen Rock ihres Kleides, floh

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