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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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darüber, dass ihr Sohn die Witwe seines Bruders geküsst hatte, hatte sie sogleich akzeptiert, dass David ein de Montoya war. Sie zeigte ihm gegenüber keine Zuneigung, doch sie hatte sich mehrere Stunden lang mit ihm unterhalten und sich viel erzählen lassen über sein Leben in England. Dass ihre Schwiegertochter sie mit dem Jungen nicht allein lassen wollte, missfiel ihr sehr. Sie nahm es Cassandra außerdem sehr übel, dass sie ihr und ihrer Familie Davids Existenz verschwiegen hatte.
    Aber Cassandra war es egal, was ihre Schwiegermutter dachte. Vor zehn Jahren war Elena de Montoya nicht mit ihr einverstanden gewesen, und jetzt würde sie sie wahrscheinlich auch am liebsten ignorieren. Doch David zuliebe hatte Enriques Mutter sie in seiner Gegenwart höflich und korrekt behandelt, und Cassandra hatte genauso reagiert.
    Früher oder später würde David die Feindseligkeit zwischen seiner Mutter und Großmutter spüren. Und dann? Wie sollte sie es ihm erklären? Darüber wollte Cassandra jedoch jetzt nicht nachdenken. Sie hatte wichtigere Probleme, die sie lösen musste. Eins davon war Enrique.
    Seit der Rückkehr seiner Mutter waren sie sich nur selten begegnet. Cassandra war ihm aus dem Weg gegangen. Die Erinnerung an die leidenschaftliche Umarmung, bei der Elena de Montoya sie überrascht hatte, war zu quälend. Da man von David noch nicht erwartete, sich abends mit den Erwachsenen an den Tisch zu setzen, konnte Cassandra mit ihm in ihrem Apartment essen.
    Natürlich dachte sie immer wieder über Enrique nach. Was wäre geschehen, wenn seine Mutter sie nicht gestört hätte?
    Cassandra hatte geglaubt, er könne ihr mit seiner erotischen Ausstrahlung nicht mehr gefährlich werden. Obwohl sie sich seiner Gegenwart immer sehr bewusst gewesen war, hatte sie nie bezweifelt, sich beherrschen zu können.
    Wie sehr hatte sie sich getäuscht. In dem Moment, als er sie berührt und geküsst hatte, war sie schwach geworden. Den heftigen Emotionen, die auf sie eingestürzt waren, hatte sie sich hilflos ausgesetzt gefühlt.
    Während sie ihren Sohn betrachtete, gestand sie sich ein, dass er sich verändert hatte, seit sie hier waren. Seine Haut war gebräunt, und er rieb sich kein Gel mehr ins Haar, wie er es zu Hause immer tat. Sein dunkles Haar glänzte in der Sonne. Er wirkte auch selbstbewusster, höflicher und etwas erwachsener. Außerdem fing er an, sich so zu benehmen, als gehörte er hierher.
    „Wo warst du? Es ist beinah zwei Uhr! Hast du schon gegessen? Hast du die Kappe aufgehabt?“, fragte sie leicht gereizt.
    „Ich brauche keine Kappe, Mum“, rief er aus. „Onkel Enrique trägt auch keinen Hut oder so. Warum muss ich dann etwas aufsetzen?“
    Sie presste die Lippen zusammen. Dass er sich immer wieder auf Enrique berief, fand sie unerträglich. Mit seiner Großmutter wollte der Junge nicht unbedingt zusammen sein, dafür mit Enrique umso öfter. David verehrte seinen Onkel sehr.
    Das wundert mich gar nicht, dachte Cassandra. Mit seiner dominanten Art war Enrique die richtige Bezugsperson für David. „Dein … Onkel braucht keine Kopfbedeckung, weil er hier geboren ist. Er ist an das Klima gewöhnt“, erklärte sie ihrem Sohn ungeduldig.
    „Ich gewöhne mich auch daran“, antwortete David unbekümmert und zuckte die Schultern. „Wo ist Onkel Enrique? Ich dachte, er wäre längst aus Cadiz zurück.“
    „Ist er vielleicht auch.“ Cassandra machte das Buch zu, das auf ihrem Schoß lag. „Er ist dir keine Rechenschaft schuldig und kann kommen und gehen, wann es ihm passt.“
    David seufzte. „Was hast du, Mum? Warum bist du so gereizt? Ich habe doch nur gefragt, wo Onkel Enrique ist. Ich will ihm erzählen, was ich heute gemacht habe.“
    Sie versteifte sich. „Was hast du denn gemacht?“
    „Interessiert es dich wirklich?“ David ging zu dem Springbrunnen und hielt die Hand in das kühle Wasser. „Du verdirbst mir doch immer den Spaß. Ich weiß ja, dass du nicht in den Palast kommen wolltest. Aber ich verstehe nicht, warum du dich nicht freuen kannst.“
    „Ich verderbe nichts“, protestierte sie. „David, es ist unfair, so etwas zu behaupten. Ich mache mir deinetwegen Sorgen, das ist alles. Immerhin bist du noch ein Kind. Auch wenn du gern die Tiere beobachtest, darfst du nicht vergessen, dass sie gefährlich sind.“
    „Pferde sind nicht gefährlich“, entgegnete David. „Das wollte ich Onkel Enrique erzählen. Juan hat ein Pferd für mich ausgesucht. Ich bin den ganzen Morgen auf der

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