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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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bitte.“ Sanchia zog die Augenbrauen hoch und blickte Enrique an. „Sogar deiner Besucherin ist klar, dass sie und ihr Sohn bald wieder weg sind.“
    „So klar ist es gar nicht.“ Enrique schenkte sich noch ein Glas Wein ein.
    „Wieso nicht?“ Sanchia konnte offenbar nicht aufhören, ihn zu provozieren. „Soll etwa das Haus voll von Fremden sein, wenn dein Vater aus dem Krankenhaus zurückkommt, Enrique?“
    „Wir haben keine Fremden im Haus, Sanchia.“ Enrique wusste selbst nicht, warum er die Sache nicht auf sich beruhen ließ, denn es war ihm eigentlich egal, was sie dachte. „Cassandra ist die Schwiegertochter meines Vaters, und David ist sein Enkel. Sie gehören zur Familie.“
    „Trotzdem sind sie Fremde“, beharrte Sanchia auf ihrem Standpunkt. „Hast du es etwa deinem Vater schon mitgeteilt? Als ich mit deiner Mutter gesprochen habe, hat sie gesagt, dein Vater ahne noch nichts von Davids Existenz.“
    „Immerhin weiß meine Mutter Bescheid.“ Enrique überlegte, wann Sanchia mit seiner Mutter geredet hatte. Und was hatte Elena de Montoya ihr erzählt? Er ärgerte sich darüber, dass seine Mutter sich mit Sanchia unterhielt, während sie mit Cassandra kaum ein Wort gewechselt hatte.
    „Ach, lassen wir das“, fuhr Sanchia rasch fort. War ihr etwa klar geworden, wie unklug es war, sich auf seine Mutter zu berufen? „Ich bin sicher, die Nachricht, dass er einen Enkel hat, wird deinem Vater helfen, schneller gesund zu werden.“
    Sie glaubt doch selbst nicht, was sie da sagt, dachte er ärgerlich. Warum verlief der Abend so unerfreulich? Enrique hatte Cassandra nur eingeladen, um sich zu beweisen, dass sie nichts gemeinsam hatten. Warum fand er sie dann viel anziehender und liebenswerter als Sanchia, die Frau, die er schon sein halbes Leben lang kannte? Und warum verteidigte er Cassandra überhaupt?
    „Wenn Julio Cassandra kennenlernt, wird er sicher genauso begeistert sein wie ich“, erklärte in dem Moment Luis freundlich und stellte sein Glas hin.
    Enrique stand auf. „Wir sollten uns ins Wohnzimmer setzen und noch einen Kaffee trinken“, schlug er vor. Als er Sanchias selbstgefällige Miene bemerkte, ärgerte er sich schon wieder. „Seid ihr einverstanden?“
    „Ja, mir ist es recht“, antwortete Luis und stand auch auf. „Dann kann ich Cassandra überreden, doch noch nach La Calida zu kommen.“ Er lächelte sie an. „Was halten Sie davon, meine Liebe?“
    „Zuerst möchte ich mich vergewissern, dass David schläft“, erwiderte sie. „Wenn Sie mich bitte entschuldigen …“
    „Okay, ich begleite dich“, unterbrach Enrique sie, ehe sein Cousin ihr seine Begleitung anbieten konnte. Sogleich warfen Sanchia und Luis ihm finstere Blicke zu. In dem Moment kam jedoch jemand vom Personal herein, und Enrique bat den Mann, den Kaffee im Salón de Alcazar zu servieren. „Macht es euch gemütlich. Wir sind gleich wieder da“, fügte er hinzu.
    „Mich braucht niemand zu begleiten“, erklärte Cassandra kurz angebunden, während Enrique ihr folgte. „Ich gehe lieber allein.“
    „Und wenn du dich dann wieder verläufst?“, fragte er so leise, dass die anderen es nicht hören konnten.
    Sie presste die Hände so fest zusammen, als müsste sie sich sehr beherrschen, ihm nicht die Augen auszukratzen. „So dumm bin ich nicht.“ Dann drehte sie sich zu Sanchia um, die sie und Enrique mit empörter Miene beobachtete. „Falls wir uns nicht mehr sehen, Señora de Romero: Es war mir ein außerordentliches Vergnügen, Sie kennenzulernen.“
    Sanchia war geradezu bestürzt. Wahrscheinlich hatte sie geglaubt, Cassandra sei viel zu eingeschüchtert, um die feindselige Atmosphäre wahrzunehmen. Aber da hatte sie sich geirrt. Wir alle haben uns in Cassandra getäuscht, auch ich, gestand Enrique sich ein.
    Sie eilte vor ihm her über den Flur, und er musste sich beeilen, um mit ihr Schritt halten zu können. Es war ihm unerklärlich, wie sie es schaffte, sich in den eleganten Sandaletten mit den hohen Absätzen so leicht und mühelos zu bewegen. Er bemerkte ihre schlanken Fesseln unter dem langen Wickelrock, der sich bei jedem Schritt öffnete, und ab und zu konnte er ihre schlanken Oberschenkel sehen.
    Zuerst hatte er sich gewünscht, sie würde einen kürzeren Rock tragen. Doch als er merkte, wie fasziniert Luis von ihr war, hatte er seine Meinung geändert. Sanchia hatte ein kurzes Seidenkleid an, das ihre Beine vorteilhaft betonte. Doch Cassandra wirkte in dem Wickelrock und dem engen Oberteil

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