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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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wissen? Hast du Beweise?“
    „Beweise?“ Cassandra warf ihm einen mitleidigen Blick zu. „Ich brauche keine“, erwiderte sie schmerzerfüllt. „Du weißt genauso gut wie ich, was damals passiert ist. Antonio ist kurz nach der Trauung ums Leben gekommen. Glücklicherweise hat er nie erfahren müssen, was du ihm angetan hast.“

12. KAPITEL
    Am nächsten Morgen kam David mit mürrischer Miene in Cassandras Schlafzimmer.
    „Onkel Enrique ist weg“, erklärte der Junge und setzte sich auf das Fußende des Bettes. „Carlos weiß nicht, wann er zurückkommt. Ist er uns leid?“
    Cassandra erwähnte nicht, dass Tuarega nicht mehr Enriques Zuhause war und er ein eigenes Haus besaß. Sie befürchtete, ihr Sohn würde ihn dort besuchen wollen. Und das ersparte sie sich lieber.
    Es kam ihr immer noch unglaublich vor, was sie getan hatte. Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und überlegt, warum sie so dumm gewesen war. Sie hätte froh sein können, dass er den Palast verlassen hatte und ihr Zeit ließ, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Aber war er wirklich so rücksichtsvoll? Vielleicht war er nur weggefahren, weil er glaubte, sie würde ihren Sohn für bestimmte Zwecke benutzen. Man konnte ihr beispielsweise unterstellen, sie hätte nur deshalb behauptet, David sei Enriques und nicht Antonios Sohn, um ihm das riesige Vermögen der de Montoyas zu sichern.
    Ihr wurde übel. Hielt Enrique sie für so berechnend? Immerhin hatte sie gar nicht in den Palast kommen wollen, und sie hatte nie mit seiner Familie Kontakt aufgenommen. Aber sie hatte ihm eine gewisse Macht über sich gegeben.
    Nur weil meine Hormone verrückt gespielt haben und ich mich nicht beherrschen konnte, bin ich jetzt in dieser Situation, überlegte sie verbittert. Enrique hatte sie geküsst, gestreichelt und sehr erregt, und sie hatte geglaubt, sie bedeute ihm etwas. Du liebe Zeit, was für eine Dummheit!
    Enrique hatte sie begehrt, er hatte mit ihr Sex haben wollen, das war alles. Den ganzen Abend hatte er sie beobachtet und sie mit den Augen ausgezogen. Und sie hatte mit allen Sinnen darauf reagiert.
    Auch wenn es ihm nicht gefiel, er fühlte sich körperlich zu ihr hingezogen. Er hatte mit ihr schlafen wollen. Vielleicht wäre es sogar so weit gekommen, wenn sie nicht das Geheimnis ausgeplaudert hätte, das sie all die Jahre so sorgsam gehütet hatte.
    „Weißt du, wo er ist?“, fragte David auf einmal.
    „Woher soll ich es wissen?“, erwiderte sie und richtete sich auf. Dann strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und rang sich ein Lächeln ab. „Hast du schon gefrühstückt?“
    „Es hätte ja sein können, dass er dir gestern Abend etwas gesagt hat.“ David ließ sich nicht von seinem Thema abbringen.
    „Gestern Abend?“
    „Ja, du hast doch mit ihm und seinen Freunden zu Abend gegessen“, antwortete der Junge ungeduldig. „Er hat bestimmt etwas gesagt.“
    „Nein, er hat nicht erwähnt, dass er wegfahren wollte.“ Cassandra schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
    Enrique hatte ihr nach ihrem Geständnis, dass sie und Antonio nie miteinander geschlafen hatten, einen erstaunten Blick zugeworfen. Dann hatte er sich umgedreht und war einfach gegangen.
    „Ich wette, er ist mit dieser Frau weggefahren“, sagte David und stand auch auf. „Will er sie heiraten?“ Er ging auf den Balkon und lehnte sich mit dem Rücken zu seiner Mutter an die Brüstung. „Das wäre schlimm.“
    „Warum?“ Als David sich umdrehte und ihr einen mitleidigen Blick zuwarf, fügte sie hinzu: „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
    „O, Mum!“, rief er ungeduldig aus. „Begreifst du es nicht? Wenn Onkel Enrique eine andere Frau heiratet, sind wir für ihn nicht mehr wichtig. Er hat vielleicht eigene Kinder.“
    Cassandra schluckte. „Eine andere Frau? Was meinst du damit?“
    „Eine andere als dich. Daran hast du doch auch schon gedacht, oder?“
    „Woran?“
    „Onkel Enrique zu heiraten, Mum. Es wäre die perfekte Lösung. Mein Dad ist tot, und du hast keinen anderen Mann. Wir wären eine richtige Familie, du und ich und …“
    „Nein!“, unterbrach sie ihn entsetzt. „Du weißt nicht, was du da sagst. Enrique de Montoya würde mich nie heiraten.“ Dass sie selbst so etwas gedacht hatte, als Enrique sie am Abend zuvor umarmt und geküsst hatte, verschwieg sie ihrem Sohn natürlich.
    „Warum nicht?“ Er kam wieder ins Zimmer. „Du bist noch ganz hübsch, obwohl du beinah dreißig bist.“ Es klang so, als wäre sie mindestens

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