Romana Exklusiv 0186
leise hervor.
„Ich lache doch gar nicht“, entgegnete er und fing an, den Knoten seiner Krawatte zu lösen.
Sie beobachtete ihn ungläubig und mit großen Augen. Schweigend nahm er die Krawatte ab und ließ sie auf den Boden fallen. Dann knöpfte er das Hemd auf.
Natalia stand wie erstarrt da.
„Möchtest du, dass ich aufhöre?“, fragte er sanft. „Du brauchst es nur zu sagen. Du kannst entscheiden, was wir machen …“
Natalia hatte das Gefühl, vor einem Abgrund zu stehen. Giancarlo ließ ihr die Wahl. Sollte sie sich zurückziehen oder ihrem Verlangen nachgeben? Sie konnte sich nicht entscheiden.
Ihr wurde der Mund trocken, und die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Plötzlich bekam sie Herzklopfen. Er stand dicht vor ihr in seinem offenen Hemd. Sie konnte seine gebräunte Brust mit den dunklen Härchen bewundern und nahm sogar seinen ungemein verführerisch wirkenden Duft wahr.
Schließlich blickte sie ihm in die dunklen Augen und wurde sich der Gefahr bewusst. Ich muss an die Folgen und an Edward denken, es steht zu viel auf dem Spiel, mahnte sie sich.
Aber dann stellte sie sich vor, wie es sein würde, Giancarlos Lippen auf ihren zu spüren. Sie ließ den Blick über sein Gesicht gleiten und betrachtete seine Hände. Er weckte ein Verlangen in ihr, das sie kaum noch beherrschen konnte.
Es wäre nichts anderes als eine Affäre, die ich jederzeit beenden könnte, überlegte sie. Die Sache wäre relativ unkompliziert, Verletzungen würde es wahrscheinlich nicht geben. Ja, ich wage es, dachte sie.
Was geht in ihr vor?, fragte Giancarlo sich. Weshalb sah sie ihn so prüfend an? War sie unentschlossen? Oder unsicher? Wollte sie Edward nicht betrügen? Bei dem Gedanken stieg Ärger in Giancarlo auf, und er machte einen Schritt auf sie zu. Er musste unbedingt verhindern, dass Edwards Name über ihre Lippen kam. Giancarlo fuhr ihr mit den Fingern durch das wunderschöne, volle Haar. Dann senkte er langsam den Kopf und küsste sie. Sie erwiderte seine Küsse leidenschaftlich und ungestüm. Ihm war klar, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie. Sein Ärger verschwand schlagartig, und er hatte nur noch den einen Wunsch, sie alles um sich her vergessen zu lassen.
Nachdem er sich bequemer hingestellt hatte, zog er sie fester an sich. Sie schmiegte sich an ihn und legte ihm die Arme um den Nacken. Dann ließ er die Hände über ihre Schultern und ihren Rücken zu ihren wohlgerundeten Hüften gleiten.
Und die ganze Zeit küssten sie sich wild und leidenschaftlich. Was mache ich da?, fragte er sich jedoch plötzlich und löste sich etwas von ihr, ehe er ihr tief in die blauen Augen blickte.
„Nein“, sagte er schließlich leise.
„Nein?“, wiederholte Natalia irritiert.
Er küsste sie noch einmal, damit sie nicht glaubte, er wolle sie zurückweisen. „Nein, jetzt nicht, es wäre der falsche Zeitpunkt. Wir müssen uns das Apartment ansehen, und in einer halben Stunde habe ich ein wichtiges Meeting. Ich schäme mich sehr und möchte mich entschuldigen. Du hast etwas Besseres verdient, als auf irgendeinem Bett in aller Eile von mir geliebt zu werden. Das nächste Mal kannst du mehr Finesse von mir erwarten, versprochen.“
„Ah ja, Finesse“, wiederholte sie, als hätte sie nur dieses eine Wort gehört, und zog sich zurück. Sie kam sich gedemütigt und irgendwie billig vor. Giancarlo spürte, wie verletzt sie war. Aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Er hatte geglaubt, sie würde bei den leidenschaftlichen Küssen an Edward denken, und das hatte ihm den Spaß verdorben.
Keine Frau wird jemals in Gedanken bei einem anderen Mann sein, wenn sie in meinen Armen liegt, schwor er sich energisch. Er würde schon dafür sorgen, dass sie das nächste Mal, wenn sie wieder bereit war, mit ihm zu schlafen, keinen einzigen Gedanken an Edward verschwendete.
„Oder bist du an einem Quickie interessiert?“, fragte er leicht spöttisch.
In Natalias Augen blitzte es auf. „Wieso? Ist das alles, was du mir anbieten kannst?“
O, das ist gut, wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, schoss es ihm durch den Kopf. Er musste lachen. Die Sache machte ihm wieder Spaß. Aber Natalia schaute ihn so zornig an, als wollte sie sich jeden Moment auf ihn stürzen wie eine Raubkatze. Das war in Ordnung, damit konnte er umgehen. Er freute sich schon auf das nächste Mal. Doch dieses Kätzchen hier würde am Ende vor Wohlbehagen nur noch schnurren.
Das wird Giancarlo Cardinale mir büßen, nahm Natalia sich
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