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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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hätte sie sich gerade erst von Julian verabschiedet.
    „Mr. Tarrant.“ Frankie atmete tief durch. „Es tut mir leid, dass Sie mich vorhin nicht erreicht haben, aber ich hatte Mittagspause. Ich habe gehört, dass Sie mit mir über die nächsten beiden Kapitel Ihres Buchs sprechen wollen.“
    „Richtig. Und wie ich Ihrer Assistentin bereits gesagt habe, fürchte ich, dass es am Telefon nicht möglich ist.“ Seinem Tonfall nach zu urteilen, wäre es Julian am liebsten gewesen, wenn er sie dafür überhaupt nicht zu sehen brauchte.
    „Ich verstehe“, erwiderte sie kühl. „Sie kommen wohl nicht in nächster Zeit nach England zurück? Ich bin im Moment ziemlich beschäftigt.“
    „Keine Chance“, lautete die knappe Antwort. „Es sei denn, meine Freunde, die mir das Haus vermietet haben, werfen mich raus. Soweit ich weiß, ist das Wetter zu Hause immer noch schlecht, und ich fühle mich hier ausgesprochen wohl. Wo liegt das Problem? Für gewöhnlich sind Lektoren doch bereit, ihre Autoren überall zu besuchen, oder nicht?“
    Zweifellos war er es gewohnt, Befehle zu erteilen, aber sie war kein Träger auf einer seiner Expeditionen. Es gefiel ihr nicht, auf diese Weise herbeizitiert zu werden. Die Tatsache, dass sein Wunsch durchaus berechtigt war, regte sie umso mehr auf.
    „Das stimmt“, räumte Frankie ein. „Allerdings muss meine Assistentin erst in meinem Terminkalender nachsehen. Wenn Sie einen Moment warten, sage ich ihr Bescheid.“
    „Das brauche ich nicht. Für mich spielt es keine Rolle, wann Sie kommen“, meinte er. „Ich bin sowieso hier, also teilen Sie mir nur Ihre Ankunftszeit mit. Aber beeilen Sie sich, und richten Sie sich darauf ein, ein paar Tage zu bleiben. Ich schicke Ihnen inzwischen eine Wegbeschreibung zu, denn ich wohne ziemlich abgelegen.“ Dann legte er einfach auf.
    Wütend knallte Frankie den Hörer auf die Gabel. Dieser unverschämte, arrogante Kerl! Was bildete er sich eigentlich ein?
    Er glaubt, dass er als Autor das Recht auf persönliche Beratung durch seine Lektorin habe, beantwortete sie nüchtern ihre Frage. Sie war diejenige, die ein Problem hatte. Julian hatte sie lediglich um etwas gebeten, das sie schon unzählige Male getan hatte, selbst wenn es ihr nicht passte, dass es eher wie ein Befehl geklungen hatte.
    „Du kannst nach Südfrankreich reisen, um mit einem gut aussehenden Mann zu reden, und hast keine Lust?“, neckte Sally, als sie in Frankies Terminkalender blätterte. Sie schüttelte verständnislos den Kopf. „Komm schon – bist du nicht wenigstens ein bisschen in ihn verknallt?“
    „Ich in ihn verknallt? Was für eine Frage!“, entgegnete Frankie hitzig. „Ja, und du hast sie noch nicht beantwortet.“ Sally lächelte wissend.
    Unvermittelt erhob Frankie sich von ihrem Stuhl.
    „Es überrascht mich, dass du einen solchen Unsinn überhaupt in Betracht ziehst“, rief sie. „Ich werde einen Autor besuchen, der zufällig männlich ist – wie fünfzig Prozent meiner Autoren sowie der Rest der Bevölkerung! Wenn du Julian Tarrant je kennengelernt hättest, würdest du einsehen, dass jede halbwegs vernünftige Frau einen großen Bogen um ihn machen müsste.“
    Nach dieser Tirade wandte sie sich um und stolzierte aus ihrem Büro. Sally blieb betroffen zurück.
    Im Flur lehnte Frankie sich seufzend an die Wand und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Allmählich wird es lächerlich, überlegte sie schuldbewusst. Wenn sie nicht über Julian Tarrant gesprochen hätten, hätte sie gelacht und humorvoll auf Sallys Bemerkungen reagiert. Stattdessen hatte sie völlig die Selbstbeherrschung verloren und ihre Wut überflüssigerweise an ihrer Assistentin ausgelassen.
    Sobald sie sich beruhigt hatte, würde sie sich bei Sally entschuldigen. Doch darum ging es im Grunde nicht. Was ihr Sorgen machte, war, dass ihr Sinn für Humor ihrer geschäftlichen Beziehung mit Julian Tarrant zum Opfer gefallen war. Oder besser gesagt, ihre Aufrichtigkeit.
    Aber was hätte sie sonst sagen sollen? ‚Ja, in gewisser Weise mag ich ihn, und gleichzeitig kann ich ihn nicht ausstehen … er verwirrt mich und weckt in mir Gefühle, die ich nicht unterdrücken kann‘? Sie war nicht bereit, jemandem von diesen Gefühlen zu erzählen, zumal sie sich selbst kaum darüber im Klaren war.
    Drei Tage später flog Frankie nach Toulouse, wo ein Mietwagen für sie bereitstand. Mit einer präzisen Wegbeschreibung von Julian Tarrant in der Handtasche machte sie sich auf den Weg.
    Sie lenkte

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