Romana Exklusiv 0188
frühstückten zusammen, sprachen über die Party am vergangenen Abend und scherzten miteinander.
Jillians Zuversicht schwand jedoch wieder, als Sylvie am frühen Nachmittag vorbeikam, während Gianni zu einer geschäftlichen Besprechung außer Haus war.
„Ich hatte gehofft, ihn anzutreffen. Wir haben so viel zu besprechen. Sie wissen sicher, dass wir zusammen nach Paris fahren werden“, sagte Sylvie und wartete gespannt auf Jillians Reaktion.
„Ja, er hat es erwähnt, aber ich habe nicht besonders darauf geachtet“, entgegnete Jillian leichthin. „Ich habe ganz vergessen, wann die Konferenz beginnt.“
„Morgen in einer Woche. Sie dauert nur drei Tage, aber ich werde Gianni überreden, bis zum Wochenende zu bleiben. Paris ist eine wundervolle Stadt. Es wäre töricht, so schnell wieder abzureisen.“
„Vielleicht hat er andere Pläne.“
„Nun, wir werden sehen“, sagte Sylvie zuversichtlich. Als Gianni kurz darauf nach Hause kam, sagte er verwundert zu Sylvie: „Ich wusste gar nicht, dass du heute kommen wolltest. Bist du schon lange hier?“
„Nur eine kleine Weile. Ich habe anhand der Daten, die du mir gegeben hast, ein Referat ausgearbeitet. Vielleicht kannst du es dir mal ansehen.“
Gianni blickte auf die Papiere, die sie ihm reichte. Sein Interesse erwachte, als er die erste Seite überflog. „Das ist sehr aufschlussreich. Komm mit in die Bibliothek. Ich möchte es mit dir besprechen.“
Jillian bemühte sich, gelassen zu bleiben. Sie kannte Giannis Leidenschaft für seine humanitäre Arbeit. Das war der Grund für sein Interesse an Sylvie. Es war nichts Persönliches. Doch zwischen den beiden hatte einmal eine Beziehung bestanden, und sie würden drei Tage zusammen in Paris verbringen.
Mit einem Seufzer verließ Jillian das Haus, um Besorgungen zu erledigen. Sie brauchte Distanz zu beiden.
Als sie zurückkehrte, spürte Gianni wie gewöhnlich, dass sie etwas bedrückte. Doch diesmal versuchte er nicht, mit ihr darüber zu reden. Sie verhielten sich höflich zueinander und mieden das Thema.
Doch als sie am Abend ins Bett gingen, zog er sie stürmisch in die Arme und sagte in rauem Ton: „Ich habe dich gestern Nacht vermisst.“
„Ich war doch hier“, murmelte sie.
Er lachte leise. „Das ist mir keineswegs entgangen.“
Also hatte er doch nicht geschlafen. War er so verletzt von ihrer Täuschung? Oder misstraute er ihr doch, obwohl er behauptet hatte, ihr zu glauben?
Als er sie küsste, erschien es ihr nicht mehr wichtig. Fieberhaft streichelten sie einander, als wären sie wochenlang getrennt gewesen. Das Verlangen wuchs mit jeder Liebkosung, und ihre Körper sehnten sich nach Vereinigung.
Hinterher küsste Gianni sie sanft und sagte ihr, wie wundervoll sie war, wie schön und aufregend und dass sie all das verkörperte, was er sich von einer Frau je erwünscht hatte.
Doch er sagte ihr nicht, dass er sie liebte.
12. KAPITEL
Gianni war gerade zu einer geschäftlichen Besprechung aufgebrochen, als Marco in der Tür zu Jillians Büro erschien und verkündete: „Ihr Besuch ist eingetroffen.“
„Ich erwarte niemanden“, entgegnete sie verwundert. „Wer ist es denn?“
„Der Herr hat seinen Namen nicht genannt. Er hat nur gesagt, er sei ein enger Freund.“ Marco legte eine missbilligende Miene auf, als ein Mann hinter ihm auftauchte.
„Rinaldo! Was willst du denn hier?“, rief Jillian.
„Ich möchte ein bisschen mit dir plaudern.“
„Ich habe immer wieder Nein gesagt.“
„Soll ich den Gentleman zur Tür bringen, Signorina?“, fragte Marco.
„Das würde ich nicht empfehlen“, drohte Rinaldo.
Sie fürchtete sich nicht vor ihm, aber sie wollte auch keine Szene vor dem Butler machen. „Nein, danke, Marco. Ich rufe Sie, wenn ich Sie brauche.“ Als er gegangen war, fragte sie Rinaldo: „Wie hast du mich gefunden?“
„Ich habe meine Methoden.“ Er blickte sich um. „Es ist ein elegantes Haus. Ich kann dir nicht verdenken, dass du mich abgeschoben hast. An deiner Stelle hätte ich es nicht anders getan.“
„Das ist das einzig Ehrliche, das du je zu mir gesagt hast.“
Er zuckte die Achseln. „Ich weiß, dass ich dich nicht zurückgewinnen kann. Mit dem Reichtum deines Freundes kann ich nicht konkurrieren.“
„Warum bist du dann hier?“
„Ich bin der Meinung, dass du mir etwas schuldest. Ich habe viel Zeit an dich verschwendet.“
Empört rang sie nach Atem. „Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen!“
„Spar dir die Empörung. Ich weiß
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