Romana Exklusiv 0188
machte sie sich aus der Umarmung frei und erklärte: „Luis, das macht doch keinen Sinn. Wir sollten uns ein wenig gesitteter benehmen.“
Auch er machte sich selbst die schlimmsten Vorwürfe. Warum nur gelang es ihm nicht, sich wie ein anständiger Mann zu benehmen und die Finger von dieser Frau zu lassen? Vom ersten Augenblick an, als er sie wiedergesehen hatte, hatte er gespürt, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte. Ihre sanfte Stimme, die grünen Augen, die blonden Haare: Das alles hatte ihn an damals erinnert. Doch war das nicht lange vorbei und würde niemals mehr wiederkommen?
„Ich verstehe mich ja selbst nicht“, gab er mit belegter Stimme zu und trat wieder auf Isabelle zu. „Kannst du dir erklären, was eigentlich mit uns vor sich geht?“
Nachdenklich schauten sie sich in die Augen. Es lag eine unglaubliche Spannung zwischen ihnen. Und die Anziehung wurde immer unerträglicher. Beinah war es, als flirteten sie das erste Mal miteinander. Isabelle schmiegte sich wieder sanft an Luis. Auf einmal herrschte tiefer Frieden zwischen ihnen. Es war einfach wunderbar, seine starke Brust zu spüren, die muskulösen Arme, die er ihr um den Nacken legte, die breiten Schultern. Isabelle hob leicht den Kopf und lächelte ihn an.
Auch er hatte jeden Widerstand aufgegeben. Es machte doch einfach keinen Sinn, seine Gefühle gewaltsam zu unterdrücken. Sein Stolz hatte ihm zwei Jahre lang verboten, zu Isabelle zu reisen, um sich mit ihr auszusprechen. Und jetzt waren sie endlich wieder vereint. Luis bemerkte, wie sie leicht die Lippen geöffnet hatte, da sie wollte, dass er sie küsste. Langsam beugte er sich leicht zu ihr hinunter. Genau in diesem Augenblick begann der Wasserkessel erneut zu pfeifen.
Es war, als schreckte Isabelle aus einem Traum hoch. Rasch drehte sie sich um und stolperte zum Herd.
Auch Luis kam langsam wieder zu Verstand. „ Por Dios!“
Der Zauber war verflogen. Es hatte nur wenige Sekunden gedauert, aber er würde niemals vergessen, wie nah sie sich auf einmal gewesen waren. Natürlich war es nur eine Illusion gewesen. Jetzt aber galt es, der Wirklichkeit ins Gesicht zu schauen.
„Stell doch schon das Geschirr auf den Tisch“, sagte Isabelle, da sie froh war, irgendetwas zu tun zu haben. Es war nicht richtig gewesen, sich dem Verlangen hinzugeben. Doch sie hatte genau gemerkt, dass auch Luis sie noch begehrte. Seine Erregung war genau zu spüren gewesen. Mochte er sich auch arrogant und distanziert zeigen, um seine wahren Gefühle zu verbergen. Aber Isabelle hatte doch einige Augenblicke lang hinter die Fassade schauen können.
Vielleicht war es nur körperliche Anziehung, die zwischen ihnen lag, vielleicht aber gab es da auch noch mehr. Isabelle nahm sich fest vor, die Chance nicht verstreichen zu lassen und herauszufinden, was es nun wirklich mit Luis’ überraschendem Besuch auf sich hatte.
3. KAPITEL
„Lass uns den Kaffee im Wohnzimmer trinken.“
Langsam trug Luis das Geschirr in den kleinen Raum. Ganz offenbar war ihm daran gelegen, ihr nicht zu nahe zu kommen. Er durfte es nicht noch einmal zulassen, dass das körperliche Verlangen Oberhand gewann.
In dem Moment, als er ihre Nähe gespürt hatte, wusste er, dass er verloren war. Wie sie so vor ihm gestanden hatte, in ihrem grünen hübschen Kleid, und ihn ansah, das hatte ihm komplett den Verstand geraubt. Er hatte sie einfach küssen müssen.
„Na ja, so richtig warm ist es hier noch nicht“, erklärte Isabelle, als sie mit dem Kaffee in das Zimmer trat und sich langsam auf das Sofa fallen ließ. Sie spürte genau, wie er sie von Kopf bis Fuß musterte. Langsam glitt sein Blick zu ihren vollen Brüsten. Luis aber versuchte, ruhig und gelassen zu bleiben, doch das war einfach unmöglich. Wieder musste er daran denken, wie es war, diesen geschmeidigen Körper in den Armen zu halten. Voller Begehren wanderte sein Blick über ihre samtweiche Haut, die vollen Lippen und das hübsche Gesicht.
„Du solltest dich auch ein wenig dichter an den Ofen setzen“, erwiderte Isabelle, bevor sie herausfordernd hinzufügte: „Oder hast du Angst davor, mir wieder zu nahe zu kommen?“ Dann aber wurde sie ernster, zog ihn zu sich auf das Sofa und schaute Luis lange nachdenklich an. Endlich sagte sie leise: „Ich finde, du bist mir so langsam eine Erklärung schuldig, meinst du nicht auch?“
Luis seufzte auf. Das alles war viel schwieriger, als er sich vorgestellt hatte. War es nicht sein gutes Recht, die Rückkehr seiner
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