Romana Exklusiv 0197
verlockend. Man fühlt sich darin wie in einem Panzer.“
Cate grinste. „Zugegeben, man ist vom Rest der Welt abgeschnitten, aber dafür ist es viel kuscheliger als in einem Panzer.“
„Stimmt. Komfort ist verführerisch.“
Betont heiter ging Rosalie an Cate vorbei und wartete, bis diese die Tür geschlossen hatte. Es fiel ihr schwer, in Adams Haus eine entspannte Miene zu zeigen. Insgeheim sehnte sie sich danach, alles genau zu betrachten, um mehr über ihn zu erfahren, doch das würde unweigerlich zu noch lebhafteren Erinnerungen führen als die, die sie schon jetzt plagten. Sie musste sich auf Cate konzentrieren.
„Dad hat mich heute Morgen zu Mums Haus mitgenommen. Ich habe die Sachen abgeholt, die sie für mich gekauft hat, und noch eine Menge anderen Kram, den ich behalten möchte.“ Nach kurzem Zögern fügte Cate hinzu: „Ich möchte nicht noch einmal dorthin.“
Die Wunden waren noch zu frisch. „Vielleicht später einmal“, meinte Rosalie und legte ihr den Arm um die Schultern. „Manchmal tut es gut, einen Ort wieder zu besuchen, an dem man einen wichtigen Teil seines Lebens verbracht hat. Betrachte es einfach als ein Haus, dessen Bewohner du kennst, die jedoch fortgezogen sind.“
Cate holte tief Luft. „Ich sehe überall Mum. Ich meine, nicht wirklich, aber …“
„Überall sind ihre Spuren.“
„Ja … Jedenfalls habe ich alles in Taschen gestopft, und jetzt ist mein Zimmer ein einziges Chaos.“
„Du hast Zeit, alles aufzuräumen, Cate.“
„Hm …“ Sie deutete auf eine offene Tür. „Dad ist dort drin.“
Rosalie atmete tief durch, als sie das Zimmer betrat. Adam stand vor einem schwarzen Marmorkamin, über dem ein imposantes Gemälde des australischen Hinterlandes hing. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie schwarze Ledersofas mit bunt gemusterten Kissen.
Adam dominierte jedoch den Raum. Alles an ihm strahlte Kraft und Macht aus. Nicht nur seine beeindruckende Gestalt, die mit schwarzen Jeans und einem dunklen Hemd bekleidet war, sondern auch sein markantes Gesicht und die intelligenten silbergrauen Augen.
Die Intensität seines Blicks beraubte Rosalie jeglichen Schutzes vor ihren Erinnerungen. Die Sehnsucht, mit diesem Mann wieder zusammen zu sein, durchströmte sie, und selbst unter Aufbietung all ihrer Willenskraft gelang es ihr nicht, die verräterische Röte ihrer Wangen zu verbergen.
„Es ist schön, dich hier zu haben, Rosalie.“ Aus seinem Mund klang die Feststellung sehr, sehr persönlich.
„Cate hat um meinen Rat gebeten.“ Sie rang verzweifelt um Fassung.
Adam nickte. „Es freut mich, dass sie davon profitieren kann.“ Er wandte sich seiner Tochter zu. „Warum gehst du nicht nach oben und probierst die Sachen an, die du für passend hältst. Du kannst sie uns dann vorführen.“
„Okay.“
„Möchtest du, dass ich dich begleite?“, schlug Rosalie eifrig vor. „Ich könnte dir beim Aussuchen helfen …“
„Nein, nein.“ Cate hob abwehrend die Hände. „In meinem Zimmer kann man sich kaum bewegen, so vollgestopft ist es. Ich mache, was Dad sagte.“
Und ließ Rosalie mit ihm allein.
Kaum war Cate verschwunden, drehte Adam sich zu Rosalie um. Sie war wie gelähmt, ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen, während er sie mit vor Begehren funkelnden Augen ansah.
Er nahm ihr die Handtasche ab und warf sie achtlos aufs Sofa.
Dann ergriff er ihre Hände und presste heiße Küsse auf die Innenflächen, bevor er sie sich auf die Schultern legte. Er schloss sie in die Arme und zog sie fest an sich. Ein Schauer durchrann ihn. Herausfordernd blickte er sie an.
„Wie oft habe ich davon geträumt, dich so zu halten, Rosalie. Ich brauche dich. Das Verlangen nach dir lässt mir Tag und Nacht keine Ruhe. Es wird immer heftiger, weil ich weiß, dass du irgendwo dort draußen bist, während ich mich nach dir verzehre.“
Der leidenschaftliche Ausbruch, die Wärme seines Körpers an ihrem … beides hatte eine verheerende Wirkung auf ihre eigenen, lang unterdrückten Wünsche. Die Hilfe für Not leidende Kinder, die bislang ihr Leben bestimmt hatte, war vergessen, als sein Mund ihre Lippen bedeckte. Ihr Herz sagte, dass sie das Richtige tat, als sie seinen Kuss erwiderte und Wogen der Lust ihr Blut erhitzten.
„Du kannst es nicht leugnen!“, flüsterte er, als er den Kuss unterbrach, um Atem zu schöpfen. Er umfasste ihren Hinterkopf und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Sein warmer Atem streifte ihre Wange. „Wir gehören zusammen. Sag es!
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