Romana Exklusiv 0197
Gib es zu!“
Rosalie wollte nicht reden. Sie wollte nur so lange wie möglich das himmlische Gefühl auskosten, ihn zu spüren. Seufzend schloss sie die Augen, atmete seinen Duft ein und strich mit den Lippen über seinen Hals.
„Nein!“ Er wich vor ihr zurück und packte sie bei den Oberarmen. „Ich dulde nicht, dass du dir nimmst, was du willst, und dann wieder verschwindest. Begreif es endlich, Rosalie. Du und ich sind füreinander geschaffen. Und zwar in mehr als nur in sexueller Hinsicht.“
Füreinander geschaffen? Die Worte hallten in ihr nach, ohne einen Sinn zu ergeben. Sexuell, ja. Das brennende Begehren in ihrem Körper verriet, dass es die Wahrheit war – sofern man in der Formulierung „füreinander geschaffen“ eine Wahrheit erkennen konnte.
Ihre physische Reaktion auf ihn war überwältigend. Und das Gefühl zusammenzugehören war stark. Aber es gab noch andere Aspekte, wichtige Dinge, die sie ebenfalls berücksichtigen musste.
„Ich habe damit nicht angefangen, Adam“, wisperte sie.
„O doch, Rosalie. Du hast mich angerufen.“
„Weil du nicht hier warst und dich um Cate kümmern konntest.“
„Also bist du für mich eingesprungen. Weil du und ich eins sind.“
„Nein, weil …“
„Weil dein Herz und dein Verstand sofort mit meinem und Cates harmoniert haben, Rosalie. Ein Band, das zuvor noch nie jemand geknüpft hat.“
„Sie brauchte jemanden, der ihr hilft. Und das habe ich getan“, wandte sie ein.
„Du hast mich angerufen, weil du nicht anders konntest. Was uns aneinander fesselt, ist so stark …“
„Ich wusste, wie sie sich fühlt.“ Sie wehrte sich hartnäckig dagegen, sich von ihm zu einem Eingeständnis drängen zu lassen, zu dem sie nicht bereit war.
„Und ich. Du wusstest auch, wie ich mich fühle“, konterte er. „Ich wollte, dass du für uns beide da bist.“
Die Leidenschaft in seiner Stimme bereitete ihr Kopfschmerzen. „Was verlangst du von mir?“, rief sie.
„Dass du uns in dein Leben lässt. Dass wir ein Teil davon sein dürfen.“
„Das seid ihr.“
„In Gedanken. Aber es könnte viel mehr als das sein, Rosalie. Partner, im wahrsten Sinne des Wortes.“
„Du meinst, ich soll mit euch leben.“
„Ja.“
Die Vorstellung, eine dauerhafte Beziehung mit ihm einzugehen, versetzte sie in Panik. Sie wäre dann nicht frei für das, was sie tun musste. „Ich habe für morgen einen Flug nach Kambodscha gebucht, Adam. Die Kinder in den Waisenhäusern erwarten mich.“
„Ich würde nie versuchen, deine Arbeit zu behindern. Im Gegenteil, ich möchte dich nach Kräften unterstützen.“
„Du weißt nicht …“
„Ich bin lernfähig.“ Er ließ ihre Arme los und umfasste ihr Gesicht. „Alle Mittel, die mir zur Verfügung stehen, könnten auch dir gehören, Rosalie. Flieg mit meiner Linie. Es würde dich nichts kosten. Ich gründe eine neue Saturn-Gesellschaft, die Hilfswillige für deine Stiftung rekrutiert und bezahlt. Wenn die Rettung von Kindern dein Lebenswerk ist, lass mich mitmachen. Teil es mit mir. Ich bin für dich da.“
Seine Vorschläge überwältigten sie. „Du hast es dir nicht gründlich genug überlegt“, protestierte sie schwach.
„Seit deiner Abreise von Tortola habe ich kaum noch an etwas anderes gedacht.“
„Es ist zu viel.“
„Nein. Es wird nie genug sein. Aber gemeinsam können wir tatsächlich etwas bewirken, Rosalie.“
Stimmte das? Oder hing alles nur von seinem Vergnügen ab? „Und wenn du nicht genug von dem bekommst, was du von mir willst?“
„Glaubst du, ich könnte dich rauswerfen und alles beenden?“ Adam schüttelte nachdrücklich den Kopf. Obwohl ihn ihr Verdacht zu amüsieren schien, wiederholte er die Worte, die sie einst zu ihm gesagt hatte, mit so viel Gefühl, dass es ihr Herz rührte. „Du wirst immer ein Teil von mir sein. Immer. Und was du mir auch von dir gibst, es wird nie genug sein, das weiß ich, aber es ist besser als nichts. Und das weiß ich auch.“
Sie war verunsichert. Hin und her gerissen.
„Was ich dir jetzt anbiete, wird dir nicht genommen werden“, versicherte er. „Es wird nicht als Druckmittel benutzt werden, um dir mehr Zeit abzupressen. Es ist ein Geschenk – im Tausch für das Geschenk, dich zumindest für eine Weile in meinem Leben zu haben.“
Zu ihm heimzukommen … zwischen den Reisen und Engagements … seine Unterstützung bei ihren Aufgaben zu haben … wäre es purer Eigennutz, Ja zu sagen? Sie wollte bei ihm sein, wollte es so sehr … aber
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