Romana Exklusiv 0224
wollte Lauranne ihn nicht drängen. Alexander sprach nicht gern über persönliche Dinge oder gar Gefühle. Sie fragte sich unwillkürlich, ob die Ferien, die er hier in seiner Kindheit verbracht hatte, etwas mit dem Wunsch, die Insel zu besitzen, zu tun hatten.
Der Wagen hatte die Hügelkuppe passiert und fuhr nun bergab. Unter ihnen erblickte Lauranne weiß getünchte Gebäude und geschwungene Swimmingpools.
„Das ist Blue Cove Resort.“
Da sie seine Anspannung spürte, nahm sie instinktiv seine Hand und drückte sie leicht. „Ich habe dich noch nie so nervös wegen eines Geschäfts erlebt. Keine Sorge, wir beide überreden ihn zum Verkauf.“
Verwunderung spiegelte sich in seinen Augen, und Lauranne lächelte. Wann hatte sie aufgehört, ihn zu provozieren, und beschlossen, ihm zu helfen?
Der Chauffeur bog in eine Zufahrt ein und sagte etwas auf Griechisch.
„Wir sind da.“ Alexander schob sacht ihre Finger fort. „Vergiss nicht, du bist so verliebt in mich, dass du keinen klaren Gedanken fassen kannst.“
Vor fünf Jahren hätte dies ihre Gefühle für ihn zutreffend beschrieben. Und heute? Ihre Empfindungen verwirrten sie. In seiner Nähe konnte sie weder klar denken noch ruhig atmen. Sie wusste nur, dass sie bei ihm sein musste.
Alexander schüttelte in diesem Moment einem älteren Mann die Hand, der sich nun Lauranne lächelnd zuwandte.
„Sie sind sicher Lauranne! Die Fotos werden Ihnen leider nicht gerecht.“
„Fotos?“, wiederholte sie ratlos. „Welche Fotos?“
„Ihr Bild ist in jeder Zeitung“, erklärte Kouropoulos schmunzelnd. „Alexander Volakis’ Versöhnung mit seiner schönen Frau beherrscht die Schlagzeilen. Hat Ihnen der Film gefallen?“
Allmählich dämmerte ihr, was geschehen war. Der Kuss …
„Der Film war sehr unterhaltsam.“ Nur mit Mühe gelang es ihr, ihren Ärger zu verbergen. Wie hatte sie sich nur einbilden können, Alexander habe sie wegen ihres Charmes bei sich haben wollen. Das Geschäft stand für ihn stets an erster Stelle, und dies war offenbar keine Ausnahme.
Er hat mich benutzt …
Kouropoulos betrachtete sie forschend. „Sie sehen ein bisschen blass aus. Sie müssen erschöpft sein. In diesem Fall wird meine nächste Mitteilung Sie erfreuen. Ich muss leider heute Nachmittag wegen dringender Angelegenheiten nach Athen fliegen und komme erst am Freitag zurück. Dann werden wir mit den Verhandlungen beginnen. In der Zwischenzeit können Sie in Ihrer Villa entspannen. Außerdem steht ein Boot zu Ihrer Verfügung, mit dem Sie die Buchten erkunden können.“
Alexander neigte leicht den Kopf, und Lauranne presste die Lippen zusammen, damit ihr keine unbedachte Äußerung entschlüpfte. Es ärgerte sie maßlos, dass sie fast eine Woche mit Alexander allein verbringen sollte, bevor Kouropoulos Zeit für sie hatte.
Auf der Fahrt durch die Ferienanlage schäumte sie noch immer insgeheim vor Wut und nahm kaum etwas von der luxuriösen Umgebung wahr. Der Komplex bestand aus individuell gestalteten weißen Villen, von denen jede über einen eigenen Pool und eine schattige Terrasse verfügte, die einen traumhaften Blick aufs Meer bot. Unter normalen Umständen wäre Lauranne bezaubert gewesen, doch dies waren keine normalen Umstände.
Alexander schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte, denn er warf ihr einen fragenden Blick zu. Bevor er sich jedoch erkundigen konnte, erreichten sie ihr Haus, das ein wenig abseits von den anderen lag.
Ideal für Flitterwochen, dachte Lauranne, während sie den schmalen Pfad zur Vordertür entlangging.
Als sie allein in der Villa waren und die Tür sich hinter dem Angestellten geschlossen hatte, der sie begleitet hatte, drehte sie sich mit blitzenden Augen zu Alexander um. „Deshalb hast du mich also geküsst! Du hast es für die Kameras getan! Damit Kouropoulos gleich nach dem Aufstehen ein Foto von uns beiden sieht. Ehemann versöhnt mit seiner Frau. Es war nur ein weiterer Trick von dir, um ihn davon zu überzeugen, wie fürsorglich und liebenswert du bist, obwohl du eigentlich ein heimtückischer, egoistischer …“
„So ist es in der Geschäftswelt“, unterbrach er sie stirnrunzelnd. „Das ändert jedoch nichts an meinen Gefühlen für dich. Beruhige dich, sonst hört dich noch jemand schreien.“
Lauranne war so gekränkt, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte. „Und dadurch könnte deine sorgfältig arrangierte Tarnung auffliegen.“
„Sei nicht albern. Du selbst hast in den letzten zwei Wochen
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