Romana Exklusiv 0224
Widerspruch. „Du siehst müde aus.“
Thema beendet.
„Wenn ich müde bin, dann ist es deine Schuld“, erwiderte sie. „Ich habe Tag und Nacht gearbeitet, um dir einen Heiligenschein zu verpassen.“
Als sie den Sessel in Schlafposition brachte, öffnete Alexander seinen Laptop und studierte endlose Zahlenreihen. Seine Ausdauer war bewundernswert.
Lauranne wollte ihn noch mehr fragen, aber die Lider wurden ihr schwer, und sie war auf einmal so müde, dass sie sich in die weichen Polster kuschelte.
Sie schlief tief und fest. Als sie aufwachte, sah sie, dass sie gelandet waren und die Sonne schien. Benommen richtete sie sich auf, schlug die Decke zurück, die jemand über ihr ausgebreitet hatte, und schaute sich nach Alexander um.
Er kam gerade aus dem hinteren Teil der Maschine, frisch rasiert und in tadelloser Freizeitkleidung. „Du bist wach.“ Er sagte etwas auf Griechisch zur Stewardess und deutete dann aufs Ende der Kabine. „Du kannst gern das Bad benutzen, um dich zurechtzumachen.“
Seufzend blickte sie an sich hinab. „Ich kann deinem Kour… Kor…, wie immer er heißen mag, unmöglich in diesem Outfit gegenübertreten.“
Alexander lächelte. „Dann zieh etwas anderes an.“
„Was denn? Du hast mir keine Zeit zum Packen gelassen, wie du dich vielleicht erinnerst.“
„Such dir aus, was du willst.“
Sie sah ihn misstrauisch an und ging dann ins Heck der Maschine. Hinter einer Tür verbarg sich ein überraschend gut ausgestattetes Bad mit einem angrenzenden Ankleidekabinett, in dem diverse Kleidungsstücke hingen.
Alexander war ihr gefolgt. „Die meisten unserer Sachen sind eingepackt, aber vielleicht findet ja das eine oder andere Stück hier deine Billigung.“
„Die meisten unserer Sachen?“
„Natürlich.“ Er zuckte die Schultern. „Wenn wir als Ehepaar zusammen eintreffen, sollte das auch für unser Gepäck gelten.“
„Und wenn ich mich geweigert hätte mitzukommen?“
„Dann hätte derjenige, der meine Koffer auspackt, sich vermutlich über meinen sonderbaren Geschmack gewundert“, erwiderte er trocken und sah stirnrunzelnd auf die Uhr. „Ich muss telefonieren.“
Lauranne duschte und entschied sich dann für ein Leinenkleid in einem warmen Pfirsichton. Während sie ihr Make-up erneuerte und sich das Haar aufsteckte, wurde die Kabinentür geöffnet.
Alexander plauderte mit dem Piloten, verstummte jedoch, als sie auftauchte. „Hübsches Kleid.“
„Es sitzt wirklich gut. Woher wusstest du meine Größe?“
Er lächelte vielsagend. „Das solltest du mich nicht in der Öffentlichkeit fragen, agape mou. “ Er trat beiseite, damit sie die Stufen hinuntergehen konnte.
Obwohl es noch früh am Tag war, schien die Sonne grell vom Himmel, und die Hitze war beachtlich. Lauranne setzte die Sonnenbrille auf, die sie unter den Accessoires im Bad entdeckt und vorsichtshalber eingesteckt hatte.
Alexander nahm ihren Arm und führte sie zum bereitstehenden Wagen. „Die Insel hat eine kleine Landebahn“, erklärte er, nachdem sie sich im Fond niedergelassen hatten. „Kouropoulos hat sie erst vor zwei Jahren bauen lassen. Früher musste man von der Nachbarinsel mit dem Boot herüberfahren.“
„Das war sicher auch nett.“ Sie schaute hinaus auf die Landschaft. „Irgendwie unerschlossen und schwer zu erreichen.“
Er warf ihr einen sonderbaren Blick zu. „Die Insel war sogar extrem unterentwickelt, bevor Theo Kouropoulos sie übernommen hat.“
„Dann kennst du sie also von früher?“
„Ich war als Kind hier.“
Lauranne spürte, dass mehr dahintersteckte. „In den Ferien?“
„Ja, in den Ferien.“
Sie betrachtete ihn forschend, dann wandte sie sich ab und schrie vor Entzücken leise auf. Die Straße schlängelte sich bergauf, und unter ihnen glitzerten kleine Buchten in der Morgensonne. „Die Strände sind wirklich atemberaubend.“
„Die meisten kann man nur mit dem Boot erreichen“, erwiderte er. „Das schmälert natürlich den Reiz als Urlaubsparadies.“
„Kouropoulos war offenbar anderer Meinung.“
„Er hat seine Anlage im Süden der Insel errichtet. Dort gibt es einige hübsche Sandstrände, die ideal zum Baden und für Wassersport sind. Der Rest der Insel ist jetzt unbesiedelt.“
„Wo hast du gewohnt?“
Er straffte die Schultern. „Wie bitte?“
„Als Kind“, erinnerte sie ihn sanft. „Wo hast du gewohnt, als du als Kind hier warst?“
„In einem Haus …“
„Richtig.“ Obwohl seine Antworten mehr als dürftig waren,
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