Romana Exklusiv 0224
glücklich darüber ist.“
Kühl sah sie ihn. „Es ist meine Entscheidung, nicht seine.“
„Es mag altmodisch klingen, aber ich dachte, wenn man verlobt ist, trifft man solche Entscheidungen gemeinsam.“ Ray bemerkte, dass sie errötete, nahm die Weinflasche und schenkte ihr nach. „Entschuldigung, es geht mich nichts an.“
„So ist es.“
Schweigend ließ er den Finger über den Rand seines Glases gleiten. „Mir scheint, dass Ihnen das Erbe bereits Probleme schafft. Und die werden noch größer. Das Haus ist in einem desolaten Zustand und bestimmt nicht der geeignete Ort für eine Frau, die auf sich allein gestellt ist.“
„Wissen Sie eigentlich, wie herablassend Sie sind?“
„Es tut mir leid, wenn Sie es so empfinden.“ Durchdringend blickte er sie an. „Ich bin nur ehrlich. Kommen wir nun auf einen anderen Punkt zu sprechen. Ich bin an dem Anwesen interessiert, und das Angebot, das ich Murdo gemacht habe, gilt auch weiterhin.“
„Ich habe mich noch nicht entschieden, hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken …“
„Dann lassen Sie mich Ihnen helfen, klarer zu sehen“, meinte er ungeduldig und nannte ihr eine Summe, die ihr den Atem und die Sprache verschlug. „Es ist ein großzügiges Angebot angesichts der Baufälligkeit des Hauses“, fuhr er fort, als sie nichts erwiderte.
„Ja, das ist es bestimmt.“ Sie war noch immer verblüfft.
„Überlegen Sie es sich.“ Er lächelte sie an. „Und geben Sie mir Ihre Antwort, nachdem Sie sich den Besitz bei Tageslicht betrachtet haben.“
Er ist sich offenbar sicher, dass ich sein Angebot annehmen werde, dachte Caitlin und hätte ihm am liebsten gesagt, dass sie sein Geld nicht brauche und bleiben würde. Ihr missfiel seine selbstgefällige Art, die deutlich zeigte, dass er meinte, sie wäre der Herausforderung nicht gewachsen. Doch sie musste vernünftig sein. Ihre Ersparnisse waren durch das Fiasko mit David stark geschrumpft, und sie hatte keine Ahnung, ob diese noch reichten, um die Renovierung des Hauses zu finanzieren.
„Gut, ich werde darüber nachdenken. Aber Sie sollten wissen, dass ich das Haus nicht einfach so verkaufen kann.“
„Warum nicht?“
„Murdo hat in seinem Testament diesbezüglich einige Bedingungen verfügt.“
„Welche Bedingungen?“
Sie bemerkte seine plötzliche Anspannung und musste lächeln. Anscheinend glaubte er, man könnte mit Geld alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, und hatte nicht mit Murdos Hartnäckigkeit gerechnet. „Da bin ich ehrlich etwas überfragt.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich war so überwältigt von dem großzügigen Geschenk, dass ich nicht sonderlich auf die Einzelheiten geachtet habe. Möglicherweise muss ich sechs Monate mit der Veräußerung warten oder sechs Monate hier gewohnt haben. Es war irgendetwas in dieser Richtung.“
Ungeduldig trommelte Ray mit den Fingern auf den Tisch. „Diese Klauseln stellen vermutlich kein Hindernis dar. Ein guter Anwalt findet meistens einen Weg, Probleme zu lösen.“
„Vielleicht.“ Caitlin trank einen Schluck Wein. „Doch muss ich mich erst entscheiden, ob ich überhaupt verkaufen möchte.“
„Wenn Sie den Zustand des Hauses kennen, werden Sie mir vermutlich zustimmen, dass ich Ihnen ein sehr faires Angebot gemacht habe.“ Er prostete ihr zu.
Bedächtig legte sie das Besteck auf den Teller. Sie wollte nicht mit ihm darauf anstoßen. Nur der Gedanke, in Frankreich neu anzufangen, hatte sie während der letzten Wochen aufrechterhalten. Es war ein Hoffnungsschimmer am sonst so düsteren Horizont gewesen. Nach England zurückzukehren wäre für sie kein Grund zur Freude.
„Ich habe nichts versprochen, und ich werde auch nicht überstürzt nach Möglichkeiten suchen, wie Murdos testamentarische Verfügungen umgangen werden können. Dafür habe ich ihn zu sehr geachtet.“
„Offenbar sind Sie eine ausgesprochen integre Frau.“
Sie sah ihn an. Mokierte er sich etwa über sie? „Für eine Geldversessene?“
Spöttisch verzog er den Mund. „Ich war der Meinung, dass wir dies geklärt hätten.“
„Ich auch, aber Ihr Ton lässt mich daran zweifeln.“
Ihre Blicke begegneten sich, und Caitlin hob unwillkürlich das Kinn, als sie den energischen Ausdruck in seinen Augen bemerkte. „Wie ich bereits sagte … ich mache keine Versprechungen. Ich bin eine Frau, die Herausforderungen liebt, und das Haus könnte genau die richtige für mich sein.“
Plötzlich umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Mir wird mit einem
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