Romana Exklusiv 0225
aufgesteckt. Dabei war ihr das Diamant- und Saphirarmband in die Finger gefallen, das Matthew ihr geschenkt hatte. Sie musste es ihm unbedingt bald zurückgeben.
Stephanie schlüpfte ins Hotel und schaute sich rasch um, ob sie Matthew irgendwo entdecken würde. Er war nicht zu sehen.
Den ganzen Tag über arbeitete sie angestrengt, um ihre alten Verbindungen wieder zu aktivieren und sich über den aktuellen Stand der Abteilung zu informieren. Die Arbeit erschien ihr im Vergleich zu ihrer Assistentenzeit bei Matthew ziemlich eintönig und wenig fordernd. Sie freute sich jedoch, dass ihre alten Kollegen sie so herzlich begrüßten, als wäre sie nur ein paar Tage weg gewesen.
Als sie am späteren Nachmittag mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen, die sie aus der Küche geholt hatte, wieder in ihr Büro kam, saß dort Nana vor ihrem Schreibtisch.
„Nana, was machst du denn hier?“ Sie küsste ihre Großmutter auf die Wange. „Ich habe ja gar nicht gewusst, dass du heute ins Hotel kommst. Dein letzter Arbeitstag war doch am Freitag.“
„Richtig. Aber ich musste noch meinen Spind im Umkleideraum sauber machen und meine Uniform zurückgeben.“ Sie seufzte. „Die Uniform war wirklich toll, man fühlt sich damit so offiziell. Aber ich habe inzwischen einen neuen Job in Brooklyn gefunden. Und da trage ich auch eine Art Uniform.“
„Das hat ja schnell geklappt. Gratuliere. Und was ist das für ein Job?“
„Einmal in der Woche, jeden Dienstag, am Seniorentag, arbeite ich am Büfett in dem Kinozentrum in der Court Street.“
„He, dann kannst du ja alle neuen Filme kostenlos sehen, stimmt’s?“
„Das stimmt. Aber sonst ist der Job nicht so abwechslungsreich wie hier.“
Nana sah Stephanie aufmerksam an. „Aber deswegen bin ich nicht hier. Was hat Matthew gesagt … du hast doch hoffentlich mit ihm gesprochen?“
„Ja, wir haben … darüber geredet“, druckste Stephanie herum.
„Geredet? Was heißt denn das?“
„Äh … es ist nicht gut gelaufen“, sagte sie ehrlich. „Ich habe dir ja gesagt, das würde nicht so einfach sein.“
Nana sah sie ernst an. „Ich wollte nur wissen, ob ich mich in diesem Sommer noch auf eine weitere Hochzeit einstellen muss. Ich werde meine Reisepläne danach ausrichten, natürlich.“
Nana hatte immer noch nicht verstanden. Es würde nichts werden aus einer Heirat zwischen ihr und Matthew. Nicht in diesem Sommer, und auch sonst nicht.
„Du kannst planen, was und wann du willst. Ich glaube nicht, dass sich die Situation zwischen mir und Matthew noch ändern wird.“
Nana schüttelte den Kopf. „Gib nicht so schnell auf. Glaube an die Liebe. Das ist das Wichtigste. Manchmal ist die Liebe wie ein Stern, der sich hinter einer Wolke versteckt. Aber er ist da, obwohl man ihn nicht sieht.“
Manchmal war da aber auch überhaupt kein Stern, sondern nur Wolken, dachte Stephanie.
Der Rest der Woche verlief recht eintönig. Von Matthew hatte sie nichts gehört. Am Mittwoch war durch einen Boten ein dicker Umschlag abgegeben worden, mit einem handschriftlichen Vermerk „Persönlich/Vertraulich“ von Matthew. Die Papiere seines Anwalts. Stephanie warf den Umschlag auf den Tisch, ohne ihn zu öffnen.
Sie fragte sich, ob Matthew versuchen würde, Einfluss darauf zu nehmen, wenn sie einen anderen Job annahm oder sogar aus New York wegziehen wollte. Er hatte Geld genug und eine Reihe cleverer Anwälte und konnte eine gerichtliche Auseinandersetzung lange durchhalten.
Aber das würde er ihr doch nicht antun? Was hatte sie denn schon Böses getan? Doch neben seinem Charme und seiner Liebenswürdigkeit hatte er auch eine harte, dunkle Seite, das wusste sie nur zu genau.
Am Donnerstagabend kam sie völlig erschöpft nach Hause. Offensichtlich die ersten Auswirkungen ihrer Schwangerschaft. Sie duschte und wollte sich dann nur einen Augenblick auf das Bett legen, um sich zu entspannen. Innerhalb weniger Minuten war sie fest eingeschlafen.
Das Geräusch des Türsummers an der Wohnungstür weckte sie auf. Sie fuhr hoch und schaute auf die Uhr. Schon einundzwanzig Uhr fünfzehn. Wer konnte so spät noch zu ihr wollen?
Als sie zur Tür ging, wunderte sie sich, dass sie die Klingel nicht gehört hatte, die mit der Gegensprechanlage an der Haustür gekoppelt war. Also musste der Besucher zusammen mit jemand anderem ins Haus gekommen sein.
„Stephanie, mach die Tür auf. Oder soll ich den Schlüssel benutzen?“
Stephanie erstarrte. Matthew stand vor der Tür!
„Den
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