Romana Exklusiv 0225
war herrliches Wetter.“
„Du bist braun geworden“, stellte ihre Mutter fest. „Matthew übrigens auch.“
„Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen.“
Ihre Mutter warf ihr einen skeptischen Blick zu. Stephanie wusste, dass ihre Mutter die Frage quälte, ob die beiden ihren Urlaub gemeinsam verbracht hatten. Aber sie hätte nie so direkt gefragt. Ihre Schwestern hatten gestern Nacht keinerlei Bedenken gehabt, sie in der Cafeteria des Krankenhauses mit indiskreten Fragen zu bestürmen.
„Matthew ist ein fantastischer Mann. So freundlich und großzügig. Er hat deinem Vater Karten für das nächste Baseballmatch versprochen.“
„Ja, er ist sehr großzügig“, bestätigte Stephanie.
„Hast du ein neues Armband?“, fragte die Mutter.
„Oh … ja. Gefällt es dir?“
„Es ist wunderbar. Erstaunlich, wie echt der Modeschmuck heute oft aussieht. Deine Schwester Gina hat sich vor Kurzem einen Ring gekauft, mit Diamanten und Smaragden, der ebenfalls täuschend echt aussieht.“
Stephanie lächelte und rührte in ihrem Tee. Sie sprachen kurz über Dominics Magengeschwür und seinen neuen Streit mit Nana. Das Geschwür würde mit einer Diät und Medikamenten in den Griff zu bekommen sein, die Sache mit Nana war weniger einfach zu regeln.
„Ich rufe Nana heute Morgen an“, versprach Stephanie, „und werde ihr alles erklären. Ich bringe ihr bei, dass sie Vater in dieser Situation nicht noch mehr aufregen darf.“
„Hoffentlich schaffst du das, Steph. Es wird Zeit, dass die beiden zur Vernunft kommen. Ich werde jetzt zur Kirche gehen. Kommst du mit?“
Stephanie schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, heute nicht. Geh du allein, Mom.“
Ihre Mutter schaute sie an. „Stephanie, du bist erwachsen und führst dein eigenes Leben. Aber, Schatz … pass auf dich auf. Ich weiß, warum du in der einen Woche so braun geworden bist.“
„Ich habe wohl zu wenig Sonnencreme benutzt“, versuchte sie zu scherzen.
Ihre Mutter lächelte wissend. „Du spielst mit dem Feuer, Stephanie. Verbrenne dich nicht. Aber ich glaube, du wirst dich richtig entscheiden.“
„Danke für den Rat, Mom“, lachte Stephanie.
Sie blieb die ganze folgende Woche in Brooklyn, half ihrer Mutter und kümmerte sich um ihren Vater, der am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Er war alles andere als ein geduldiger Patient. Und als er auf der Diätliste alle die Nahrungsmittel aufgeführt fand, die er nicht mehr essen durfte, regte er sich so auf, dass Stephanie fast schon wieder den Notarzt angerufen hätte.
Aber schließlich akzeptierte er grummelnd und schimpfend die Vorschriften der Ärzte. Der hausgemachte Chianti war genauso gestrichen wie scharfe Gewürze.
Dominics Zustand hatte bei Nana sofort Zuneigung und Verständnis aufkommen lassen. Wie eine gute Mutter war sie gleich an sein Krankenbett geeilt und pflegte ihn wie ein Kind. Aber trotz ihres Mitgefühls war Nana nicht bereit, auf die ihr wichtigen Forderungen zu verzichten.
Stephanie sprach in den folgenden Tagen intensiv mit beiden und schlug schließlich einen Kompromiss vor.
Ihre Eltern würden im Souterrain eine kleine, separate Wohnung für Nana einrichten, mit eigenem Eingang. Nana würde ihren Job im Hotel aufgeben, weil der Weg von Brooklyn ins Hotel viel zu weit wäre. Sie würde versuchen, einen neuen Teilzeitjob in der Gegend zu finden. Nana konnte kommen und gehen, wann sie wollte, ohne sich jedes Mal abmelden zu müssen. Aber sie musste versprechen, sich regelmäßig zumindest telefonisch zu melden.
„Zufrieden, Ma?“, fragte Dominic von der Couch im Wohnzimmer.
„Du bist ein guter Sohn, Dominic“, sagte Nana. „Ich werde in der Kirche eine Kerze anzünden, für deinen Magen.“
Als Stephanie am Freitag endlich in ihr Apartment in Manhattan zurückkehrte, war ihre Großmutter gerade dabei, ihre Sachen zusammenzupacken.
„Die haben heute im Hotel eine kleine Abschiedsparty für mich veranstaltet. Das war sehr nett“, erzählte sie Stephanie. „Und sie haben gesagt, ich könnte jederzeit wieder bei ihnen anfangen.“
Nana erwähnte Matthews Namen nicht. Und Stephanie fragte nicht nach ihm. Sie hatte in den letzten Tagen mehrmals mit Matthew telefoniert, aber die Telefongespräche waren für beide quälend gewesen. Über das Telefon konnte man manche Dinge, die sie beide sich hätten sagen wollen, nur schlecht ausdrücken.
Sie packte ihre Einkäufe auf den Küchentisch und begann, sie im Kühlschrank zu verstauen.
„Was ist das
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