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Romana Exklusiv 0225

Romana Exklusiv 0225

Titel: Romana Exklusiv 0225 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Kate Little , Kay Thorpe
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Schwester.“
    Auch wenn es wehtat – es war besser so.
    Er war schon früher mit schmerzlichen Erfahrungen zurechtgekommen. Auch sein momentan niedergedrücktes Gefühl würde vorübergehen.
    Ben hatte sich nicht bei ihr gemeldet.
    Am Morgen war Sarah mit dem tags zuvor angekündigten Boot von der Insel Matalevu nach Suva zurückgekehrt und hatte sich in der Kinderabteilung der Klinik zum Dienst gemeldet.
    Die ernsthafter Verletzten waren mittlerweile nach und nach evakuiert und in Krankenhäusern untergebracht worden, viele ausländische freiwillige Hilfskräfte bereiteten sich auf ihre Heimkehr vor, und die Lage vor Ort entspannte sich zusehends, auch wenn die Notlazarette mit weniger schweren Fällen nach wie vor voll belegt waren. Noch immer wartete eine beträchtliche Zahl dieser Patienten auf eine Operation.
    Trotzdem hatte Sarah lieber zur Kinderstation der Klinik gewechselt. Es sollte nicht so aussehen, als wollte sie Ben hinterherlaufen. Überdies war es ihr wichtig, herauszufinden, wie ernst es Ben beim gestrigen Abschied mit seiner Ankündigung war.
    Wenn er es ernst gemeint hatte, würde er sie suchen und an ihrem neuen Einsatzort finden.
    Bis zum späten Nachmittag war das nicht der Fall. Sarahs Einsatz für heute war beendet. Gleich wollte sie etwas essen und danach neue Kräfte sammeln. Trotz mehrerer Stunden Tiefschlaf letzte Nacht auf der Insel war Sarah nach den Strapazen der letzten Tage erschöpft, und wahrscheinlich war dies der Hauptgrund dafür, dass sie sich für die ihr vertraute Arbeit mit Kindern entschieden hatte.
    Auf der Kinderstation war ihre Unkenntnis der Landessprache unwichtig. Die dortige Belegschaft verstand genügend Englisch, um Sarah anzuweisen. Im Übrigen war die medizinische Betreuung von Kindern im Wesentlichen überall gleich. Und die Dinge, die Kinder zum Lachen oder zum Weinen brachten, unterschieden sich auch nicht.
    An diesem ersten Arbeitstag auf der Kinderstation hatte Sarah auch einen kleinen Jungen versorgt, der tags zuvor von Ben operiert worden war.
    Doch nicht Ben, sondern der australische Chirurg Dr. Dean hatte das Kind heute weiterbehandelt. „Ich hätte nicht gedacht, dass man sein Knie wieder so gut hinbekommen könnte“, hatte er voll Bewunderung gesagt. „Wirklich ein Meister seines Faches, unser Doktor Dawson.“
    „Ja, das meinen alle.“ Sarah hatte sich nichts anmerken lassen. „Haben Sie heute mit ihm zusammen operiert?“
    „Nein, leider nicht. Er war den ganzen Vormittag mit anderen Patienten vollauf beschäftigt, und nun hat er wohl Feierabend. Jedenfalls konnte ich ihn nirgends finden, als ich mich von ihm verabschieden wollte. In ein paar Stunden trete ich nämlich die Heimreise an.“
    „Braucht man Sie denn nicht mehr?“
    „Sicher würde man sich hier über jede weitere Unterstützung freuen, aber ich denke, ich habe meinen Beitrag geleistet, und das Schlimmste scheint überstanden zu sein. Wie lange wollen Sie noch bleiben, Sarah?“
    „Ich weiß nicht genau. So lange, wie man mich dabehalten möchte, denke ich.“
    Wer ist man ? fragte Sarah sich nun im Stillen. Die Klinik … oder Ben Dawson?
    Auf ihrem Weg nach draußen kam sie an einer angelehnten Tür vorbei. Dahinter stand, wie sie bemerkte, ein Kind, das mit großen Augen in ihre Richtung lugte. „Hallo“, flüsterte sie und hielt vor der Tür an. „Ich kann dich sehen.“
    Als aus dem Raum ein freudiges Kichern ertönte, stieß Sarah die Tür ein Stückchen weiter auf. Ihr stockte der Atem, als sie das vernarbte Gesichtchen erkannte.
    „Das ist ja Phoebe!“, rief sie und schaute sich nach der Betreuerin um, doch niemand war zu sehen. Auf Phoebes Bett lagen ein paar Plüschtiere und Bücher … und etwas, das Sarah erfreute.
    „Du hast ja noch die schöne Muschel!“
    Phoebe nickte und sah Sarah vorsichtig an. „Phoebes Muschel“, sagte sie entschlossen.
    „Natürlich.“ Sarah nickte kräftig. „Freut mich, dass sie dir so gut gefällt.“
    Das kleine Mädchen lief zum Bett und kletterte hinein. „Bist du krank, mein Schatz?“, erkundigte Sarah sich.
    „Nein“, sagte Phoebe, zeigte dann aber ihren verbundenen Unterarm. „Glas, kaputt vom Wind, hat mir wehgetan. Hat geblutet.“
    „Oh, du Arme. War es schlimm, den Verband angelegt zu bekommen?“
    Phoebe schüttelte den Kopf. „Ich war eingeschlafen.“
    „Und nun? Bist du ganz allein hier?“
    „Nanny kauft für mich ein. Ich fahre bald nach Hause.“
    „Das ist schön.“ Gar nicht schön fand Sarah

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