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ROMANA EXKLUSIV Band 0173

ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Donald , CHARLOTTE LAMB , DAY LECLAIRE
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nachlässt, dachte sie mit einem Anflug von Selbstironie. Entschlossen ignorierte sie das warme Kribbeln, das sein Händedruck auf ihrer Hand hinterlassen hatte, und erwiderte ebenso förmlich: „Ganz meinerseits, Mr. Bannatyne. Werden Sie lange hierbleiben?“
    „Zehn Tage oder so.“
    Ganz sicher kein Mann von vielen Worten. „Ich hoffe, Sie werden Ihren Aufenthalt hier genießen. Vielleicht sehen wir uns ja mal“, sagte Marian mit einem gewinnenden Lächeln, ehe sie sich vertraulich an Sam wandte. „Ich muss jetzt gehen, Sam. Vielen Dank für die Einladung. Es war eine tolle Party. Deine Sportler sind überaus charmant.“
    „Meine Sportler? Hey, ich bin Australier, hast du das vergessen? Du bist doch der Kiwi!“ Lächelnd küsste Sam sie auf die Wange. Er lebte selbst in Scheidung, was ihm und Marian ein Gefühl besonderer Verbundenheit gab. Aber seine Küsse und Umarmungen waren rein freundschaftlicher Natur.
    „Gute Nacht.“ Immer noch lächelnd schweifte Marians Blick zu Robert Bannatyne, der ihr höflich, aber kühl zunickte. Wieder verspürte Marian die beunruhigend erotische Wirkung dieses Mannes, denn ihr jagte ein unmissverständlicher Schauer über den Rücken.
    Als sie sich einen Weg durch die Schar der Gäste suchte, tat sie ihre Reaktion als flüchtige Schwäche angesichts der geballten Männlichkeit dieses Mannes ab. Es bestand keine Gefahr. Immerhin hatte er keinerlei Interesse an ihr gezeigt.
    Sie hatte fast den Ausgang erreicht, da begann die Inselband in fröhlicher, beschwingter Weise aufzuspielen. Im nächsten Moment hörte Marian neben sich die Stimme des jungen Sportlers, der sie zuvor als zu hübsch für eine Akademikerin befunden hatte. „Tanzen Sie mit mir?“, forderte er sie auf.
    Am liebsten hätte sie ihm einen Korb gegeben, aber das verboten die guten Manieren, die ihre Mutter ihr von klein auf eingepaukt hatte. Also ergab Marian sich in ihr Schicksal und ließ sich auf die Tanzfläche führen.

    Eine Stunde später verwünschte Marian, müde und verschwitzt, ihre guten Manieren. Höflich, aber bestimmt befreite sie sich von dem letzten einer ganzen Reihe von Tanzpartnern und spähte nach einer Möglichkeit, unauffällig zu verschwinden.
    Sie ließ ihren Blick über das Partygetümmel schweifen. Sam kümmerte sich wie immer zuvorkommend um seine Gäste. Sein Begleiter, dieser Robert Bannatyne, war nirgends zu sehen.
    Umso besser. Dieser Mann war wirklich beunruhigend attraktiv, sofern man auf den herrischen, kühlen Typ stand. Marian aber hatte gar kein Bedürfnis mehr nach einem Mann in ihrem Leben, allenfalls in Form einer flüchtigen Affäre.
    Sie hatte Glück. Diesmal bemerkte keiner ihr Verschwinden, und zehn Minuten später war sie schon fast zu Hause. Vor ihr schimmerte der Strand silbern im Mondlicht. Auch nach einem Jahr auf Fala’isi verschlug ihr die Schönheit der Insel immer noch den Atem.
    Unvermittelt füllten sich Marians Augen mit Tränen. Sie hielt inne, um sie mit der Hand fortzuwischen, und ihr Blick fiel auf ihren eleganten Schatten, den das Licht des Mondes auf den groben Korallensand warf: die schlanken, endlos langen Beine, die geraden Schultern, die schmale Taille, die wilde Haarmähne, die ihr ein überaus jugendliches Flair verlieh.
    „Du siehst nicht aus wie dreißig“, sagte Marian in gedämpftem Ton zu ihrem Schatten. „Nicht wie dreißig, geschieden und einsam … und auch nicht zynisch und müde.“
    Fala’isi war wunderschön, und Marian lebte gern dort, was aber nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass ihr Leben erschreckend leer war, ohne Richtung und Ziel. All ihre Hoffnungen und Pläne – ein Mann, Kinder, das Innenausstattungsgeschäft in Auckland – hatten sich zerschlagen. Wieder fühlte sie Tränen aufsteigen und wischte sie zornig weg. Nein, sie hatte genug wegen Gerald geweint. Und sie hatte die nötigen Entscheidungen getroffen, die sie hierher, nach Fala’isi, gebracht hatten. Sie hatte sogar ihre Hälfte der Firma an ihre Partnerin Tegan Jones verkauft … oder genauer, Tegan Sinclair, wie ihre Freundin nach ihrer Heirat hieß.
    Der Verkauf ihres Geschäftsanteils war ihr schwergefallen, aber unumgänglich gewesen. Denn obwohl sie Gerald während seiner Doktorandenzeit unterstützt und allein ihrer beider Lebensunterhalt bestritten hatte, hatte er bei der Scheidung auf der ihm rechtlich zustehenden Auszahlung der Hälfte des vorhandenen Vermögens bestanden. Marian hätte sich das Geld leihen können, aber irgendwie

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