ROMANA EXKLUSIV Band 0173
auf diese Ehre vorzubereiten, schickte er mir zwei Frauen, die mich in der Liebeskunst unterwiesen, wie sie in El Amir gepflegt wird.“
Robert stieß eine Verwünschung aus, die seine Empörung verriet. Dann fasste er sacht unter Marians Kinn und sah sie zärtlich und mitfühlend an. „Hat er dich vergewaltigt?“
„Nein, dazu kam er nicht mehr. Kieran Sinclair ließ seine Verbindungen spielen und hat mich schließlich da herausgeholt.“ Sie lächelte kläglich. „Wochenlang war ich gefangen gewesen, hatte unsägliche Ängste ausgestanden, war behandelt worden, als sei das Einzige von Wert an mir mein Körper … Als ich nach Neuseeland zurückkehrte, wollte ich von Sex nichts mehr wissen. Ich konnte es nicht ertragen, wenn Gerald mich berührte … deshalb ist er fremdgegangen. Womit er bewies, dass auch ihm nur mein Körper etwas bedeutete“, endete Marian ironisch.
Robert sah sie fragend an. „Aber bei mir warst du auf Anhieb so leidenschaftlich …“
Sie errötete. „Ja, der Therapeut, den ich damals aufsuchte, prophezeite mir, dass ich mit der Zeit von selber darüber hinwegkommen würde …“
Robert seufzte. „Erst jetzt begreife ich, wie du dich gefühlt haben musst, denn mein Verhalten muss dich glauben gemacht haben, dass ich auch nur an deinem Körper interessiert sei. Und als ich dir sagte, dass ich dich liebe, erfuhrst du kurz darauf auf so brutale Weise, dass ich verheiratet war.“ Er schüttelte den Kopf. „Nach Ginas Tod hasste ich mich und verging vor Schuldgefühlen, weil ich über ihren Tod so erleichtert war und gleichzeitig das Gefühl hatte, mein Glück mit dir habe sie umgebracht. Als ich dann zu dir zurückkehrte und du mir sagtest, ich solle aus deinem Leben verschwinden, erschien mir das wie eine gerechte Strafe. Ich glaubte, die Hölle, durch die ich ging, zu verdienen, denn ich hatte das Gefühl, dich und Gina verraten zu haben.“
„Und warum hast du dann die Sache mit Gwen und damit unser Wiedersehen in die Wege geleitet?“
„Weil ich schließlich zur Vernunft kam. Ich hätte Gina nie heiraten dürfen. Aber ich glaubte, es ihr schuldig zu sein, und in gewisser Weise habe ich sie auch geliebt.“
„Du musst sie sehr geliebt haben. Denn die meisten Männer hätten nie daran gedacht, sie zu heiraten.“
„Nein, ich mochte sie gern und habe sie begehrt. Die ‚große Liebe‘ war etwas, das ich mir nicht vorstellen konnte, deshalb hielt ich es für vernünftig, eine Frau zu heiraten, die ich mochte, mit der ich mich auch im Bett verstand und die eine gute Mutter für unsere Kinder sein würde.“
„Das klingt ziemlich kaltblütig“, sagte Marian.
„Ich bin kaltblütig“, erwiderte er ehrlich. „Nur bei dir bin ich nicht mehr Herr meiner Gefühle. Ja, ich habe Gina geheiratet, weil ich glaubte, ihr Loyalität zu schulden. Nach ihrem Tod brauchte ich lange, um mich aus dem Sumpf meiner Schuldgefühle zu befreien. Aber schließlich akzeptierte ich die Tatsache, dass die wenige Zeit mit dir mir mehr bedeutete als alles andere in meinem Leben. Und so entschloss ich mich, nicht zu ruhen, bis ich dich zurückgewonnen hätte.“
„Aber warum bist du nicht einfach zu mir gekommen, sondern hast diese Farce mit Gwen und der Galerie inszeniert?“
„Es ist keine Farce!“, widersprach er beschwörend. „Gwen ist begeistert, dass sie dich unter Vertrag hat. Ich wollte, dass du den Erfolg bekommst, den du verdienst. Und ich war entschlossen, nicht aufzugeben, bis du zu mir zurückkommst, und wenn es Jahre dauern würde. Auch wenn du mich vielleicht nicht mehr liebtest, so war ich doch sicher, dass du mich immer noch begehrst. Diese Trumpfkarte wollte ich ausspielen.“
„Arroganter Schuft!“, sagte Marian, aber es klang nicht böse.
Er lächelte sie zärtlich an. „Ja, da hast du wohl recht. Aber ich bin ein ganz gewöhnlicher Mann, Marian. Ein Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben so verliebt ist, dass er nicht mehr klar denken kann.“
Ein ganz gewöhnlicher Mann? Marian hätte fast laut gelacht. Nein, Robert mit seiner Charakterstärke, seinem Verantwortungsgefühl war alles andere als ein gewöhnlicher Mann. Er war der Mann, den sie über alles liebte. Ihr Mann fürs Leben.
Tränen der Rührung schimmerten in ihren Augen, als er sie jetzt ganz fest in seine Arme nahm. „Weine nicht mehr, Darling. Ich liebe dich und werde dich immer lieben. Kannst du mir denn verzeihen?“
„Ach Robert, du Dummer“, flüsterte sie zärtlich. „Natürlich verzeihe ich
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