ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Haar. Sein Kuss und seine Zärtlichkeiten weckten ein Verlangen in ihr, dass sie alle guten Vorsätze vergessen ließ.
Alex hob den Kopf. „Keine Antwort?“
Frustriert und verlangend zugleich blickte Lisa zu ihm auf.
„Nach dem Cybersex mit deinem Freund war die Realität eine Enttäuschung, stimmt’s?“, fragte er spöttisch. „Der junge Mann hatte wohl nicht so viel Erfahrung, wie du gehofft hattest.“
Sie konnte nicht fassen, wie er so grausam sein konnte. Fassungslos sah sie ihn an. Seine Augen funkelten eisig. Langsam ließ sie die Hände sinken und ballte sie zu Fäusten, sodass die Nägel sich schmerzhaft in die Handflächen bohrten. Warum schaffte sie es nicht, ihm zu widerstehen? Während sie von verzehrender Sehnsucht gequält wurde, ließ es ihn völlig kalt.
„Du bist widerlich“, erklärte sie heiser. Viel schlimmer war jedoch, dass sie sich vor sich selbst ekelte.
Alex löste sich von ihr und wich einen Schritt zurück. „Lügnerin.“ Er lächelte spöttisch, und in seinen Augen lag ein triumphierender Ausdruck. „Ich könnte dich jetzt nehmen …“
Lisa errötete und wurde dann aschfahl. Feindselig funkelte sie ihn an. Sie musste den Verstand verloren haben, zu glauben, dass sie ihn liebte. Alex verdiente es überhaupt nicht, geliebt zu werden.
„Du bist eine sehr verführerische Frau, Lisa, aber ich habe noch nie die abgelegten Freundinnen anderer Männer genommen und werde auch jetzt nicht damit anfangen. Und unsere Heirat kann man leicht wieder rückgängig machen.“ Er warf ihr einen höhnischen Blick zu. „Pack deine Sachen. Ich möchte, dass du innerhalb einer Stunde von hier verschwindest. Alles, was du nicht mitnehmen kannst, schicke ich dir nach. Mein Anwalt wird sich nächste Woche mit dir in Verbindung setzen. Ich möchte dich nie wiedersehen.“ Dann wandte er sich ab, ging in sein Arbeitszimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Starr vor Entsetzen, stand Lisa da. Alex warf sie aus dem Haus. Seine Überheblichkeit und seine Scheinheiligkeit nahmen ihr den Atem. Zorn stieg in ihr auf. Sie machte einen Schritt auf sein Arbeitszimmer zu und blieb dann stehen. Alex würde ihr ohnehin nicht zuhören, und sie verspürte auch nicht mehr das Bedürfnis, ihn über Jed aufzuklären.
Alex liebte sie nicht und würde sie auch niemals lieben. Er war überhaupt nicht fähig zu lieben. Sollte er ruhig glauben, dass sie ihn mit Jed betrogen hatte. So bewahrte sie sich wenigstens ihren Stolz. Er würde niemals erfahren, wie sehr sie ihn liebte.
Einige Wochen später saß Lisa an ihrem Schreibtisch und sah die Post durch, die man ihr gerade gebracht hatte. Die Trennung von Alex hatte ihre Spuren bei ihr hinterlassen: Sie war blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen.
Bei dem ersten Brief handelte es sich um eine Rechnung. Lisa legte sie in ihren Korb. Als sie den nächsten Brief überflog, war sie entsetzt. Als einer der Hauptaktionäre von Lawson Designerglas sollte sie an einer von Xela Properties, also von Alex, einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag, dem dreiundzwanzigsten September, teilnehmen. Auf der Tagesordnung stand die Zukunft der Firma. Die Versammlung würde um zwölf Uhr in einer Privatsuite in einem Hotel in Stratford stattfinden.
Als Lisa den Namen des Hotels las, wurde sie aschfahl. Es war dasselbe Hotel, in dem der Hochzeitsempfang stattgefunden hatte. Sie ließ das Blatt auf den Schreibtisch fallen, legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Eigentlich hätte sie nicht überrascht sein dürfen, denn sie hatte schon seit Wochen mit so etwas gerechnet. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass jemand so rachsüchtig sein könnte.
Lisa blinzelte angestrengt, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Sie würde keine einzige Träne mehr wegen Alex Solomos vergießen. Als er sie hinausgeworfen hatte, war sie wieder bei Harold eingezogen. Am ersten Abend war sie außer sich vor Wut gewesen, doch am zweiten hatte sie sich in den Schlaf geweint. Am darauf folgenden Dienstag hatte sie ihren Stolz überwunden und Alex in Stoneborough angerufen, aber von Mrs. Blaydon erfahren, dass er nur noch über seinen Anwalt Mr. Niarchos mit ihr kommunizieren würde.
Erst eine Woche später hatte sie wieder von ihm gehört – die Scheidungspapiere waren mit der Post gekommen. Und sie hatte rotgesehen. Auf keinen Fall würde sie zulassen, dass er Jed Gallagher als Mitbeklagten nannte. Wenn er unfair war, würde sie es auch sein. Sie hatte Mr.
Weitere Kostenlose Bücher