ROMANA EXKLUSIV Band 0178
legte. „Nein … Was?“
„‚Deine Frau hat sich anderweitig vergnügt … Ich dachte, ich sollte dir das sagen, da dein kleiner Bruder nicht den Mut dazu hat!‘ Bastard!“ Er fügte noch etwas auf Italienisch hinzu, das sich wenig nett anhörte, und blickte Eden dabei glücklicherweise nicht an, da er ihr gerade die Schuhe auszog. „So hatte ich den ganzen Rückflug lang Zeit, mir Gedanken zu machen, was mich zu Hause erwarten würde, und mir die kleine Rede auszudenken, dass ich verstehen könne, wenn es andere Männer gegeben hätte … Den Teufel hätte ich verstanden!“
Eden schloss erschüttert die Augen und erinnerte sich wieder, wie angespannt Damiano in den ersten Minuten ihres Wiedersehens gewesen war. „Ich …“
„ Si , ich finde das auch eine völlig unvernünftige Haltung in Anbetracht der Tatsache, dass du gut viereinhalb Jahre geglaubt hast, ich wäre tot“, räumte er ein und fuhr im selben Atemzug fort: „Aber glaub mir, ein Mann, der so lange eingesperrt war, ist nicht mehr vernünftig. Ich habe dich auf ein Podest gestellt wie eine kleine Heilige und konnte es nicht ertragen, auch nur zu erwägen, dass du vielleicht mit einem anderen geschlafen hattest.“
Eden wich in den Schatten zurück, den die Vorhänge des Himmelbetts warfen. Damiano setzte sich auf die Bettkante und blickte sie an. „Wenn ich dich verloren hätte, hätte ich in meinem Erleben alles verloren“, fuhr er rau fort. „Ich hatte ein so großes Vertrauen zu dir … aber gleichzeitig auch entsetzliche Angst, Ramon könnte die Wahrheit erzählt haben.“
Jetzt hätte sie sprechen und ihm erklären sollen, warum Ramon das gesagt hatte. Irgendwie war ihm die böse Geschichte offenbar zu Ohren gekommen. Aber sie lag nur reglos da und fragte stattdessen leise: „Hättest du dich scheiden lassen?“
Er nahm ihre Hand und presste fast ehrfürchtig die Lippen auf die zarte Innenfläche. „Vor unserer Heirat habe ich deine moralischen Bedenken vielleicht nicht geachtet, cara mia … aber im Gefängnis habe ich mich tagtäglich daran erinnert und Kraft daraus geschöpft.“
„Ja“, antwortete sie kaum hörbar. „Hättest du dich scheiden lassen?“
„Warum willst du das wissen?“
„Ich … ich bin einfach neugierig.“
„ Si … wahrscheinlich“, antwortete er frustriert von ihrer Hartnäckigkeit. „Aus Stolz und Eifersucht und Schmerz. Jetzt bist du ärgerlich auf mich, oder?“
Sie hatte sich auf die Seite gelegt, ihm den Rücken zugewandt. „Nein!“
Damiano lachte rau auf, drehte sie zu sich um und nahm sie in die Arme. „Weißt du nicht, wie sehr ich dich brauche?“ Zärtlich küsste er sie immer wieder auf den Mund. „Das habe ich noch zu keiner Frau gesagt.“
Eden musste lächeln. „So ein Macho …“
Er verschloss ihr die Lippen mit einem stürmischen Kuss. Und bevor sie sich von seiner Leidenschaft mitreißen ließ, nahm sie sich fest vor, ihm die hanze hässliche Geschichte zu erzählen, noch ehe sie nach London zurückkehren würden.
Gut drei Wochen später schlenderte Eden durch das Wäldchen unterhalb der Villa Pavone. Damiano war am Tag zuvor nach Rom gefahren, und sie hatte es abgelehnt, ihn zu begleiten. Nein zu sagen war ihr entsetzlich schwergefallen. Aber nachdem sie endlose Tage und Nächte gemeinsam verbracht hatten, hatte ihr Verstand sie gewarnt, jetzt besser etwas Zurückhaltung zu üben und sich nicht wie eine Klette an ihn zu hängen.
Sie vermisste ihn schrecklich und zählte bereits die Minuten bis zu seiner Rückkehr am Abend. Er hatte sie schon mehrfach angerufen, einmal sogar mitten in der Nacht, um sich zu beklagen, dass er immer wieder aufwache, weil sie nicht bei ihm sei. Sie hatte voller Mitgefühl reagiert, obwohl sein Geständnis sie ausgesprochen glücklich gemacht hatte. Es hätte ihr sehr missfallen, wenn er fern von ihr wie ein Murmeltier geschlafen hätte.
Damiano gehörte jetzt mehr denn je zu ihr. Er behandelte sie, als wäre sie die kostbarste, wundervollste Frau der Welt. Die jahrelange Trennung schien sie gelehrt zu haben, einander mehr zu schätzen und dem Stolz weniger Wert beizumessen. Und natürlich trug auch ihre grenzenlose Liebe zu ihm dazu bei. Ganz zu schweigen von der unersättlichen Leidenschaft, die sie beide erfüllte und von ihr nicht länger als bedrohlich erlebt wurde. Ja, dachte sie errötend, während sie das Wäldchen hinter sich ließ, ich bin für meine Verhältnisse ziemlich schamlos geworden. Alle Probleme hatten sich
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