ROMANA EXKLUSIV Band 0178
gewesen, als er ins angrenzende Badezimmer gegangen war und dort nur eine riesige muschelförmige Wanne gesehen hatte.
„Es müssen noch einige Änderungen vorgenommen werden, denn ich möchte nicht wie im achtzehnten Jahrhundert leben“, erwiderte er forsch. „Den Pool hat Nonna auch nur bauen lassen, weil sie eine begeisterte Schwimmerin war.“
„Deine Großmutter hat doch deine Geschwister und dich nach dem Tod eurer Eltern großgezogen, nicht wahr?“, meinte Darcy. „Sie muss eine sehr aktive Frau gewesen sein, dass sie es geschafft hat, sich um drei Kinder und auch noch um die Restauration historischer Bauten zu kümmern.“
Mehr um die Restaurationen als um die Kinder, dachte Eden. Livia Braganzi war eine ausgesprochen wohlhabende Intellektuelle ohne jeglichen Mutterinstinkt gewesen. Sie hatte einen Sohn gehabt, ihren Mann früh verloren und sich wie eine Besessene auf ihre Renovierungsprojekte gestürzt. Als Damianos Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen, war er dreizehn Jahre alt gewesen. Seine Großmutter hatte ihn abgöttisch geliebt, weil er so intelligent war. Aber seinen Geschwistern war es weniger gut ergangen, denn sie hatten Nonnas hohen Ansprüchen nicht ganz genügen können. Und so hatte sich Damiano schon früh zu Nuncio und Cosettas Beschützer entwickelt.
„Warum warst du vorhin erst so angespannt?“, fragte er, kurz nachdem Darcy und Luca wieder abgereist waren. Sie hatten noch alle gemeinsam zu Abend gegessen, und jetzt saß er mit Eden auf der mit Weinlaub berankten Loggia.
Sie errötete und versuchte, sich locker zu geben. „War ich das?“
„Ja, aber dann schienst du dich zu entspannen.“ Missbilligend sah er sie an. „Es macht mich alles andere als glücklich, dass ich erst von jemand anderem erfahren musste, was du mir eigentlich hättest erzählen sollen.“
Nervös begann sie, in ihrem Kaffee zu rühren. Er konnte nur ihre vermeintliche Affäre meinen!
„ Dio mio … Ich bin froh, dass Luca so offen mit mir geredet hat. Aber warum hast du mir nicht gesagt, dass meine Familie dich seit meinem Verschwinden wie Schmutz behandelt hat?“
Überrascht blickte sie auf. „Nun … ich …“
Ein Ausdruck von Ärger spiegelte sich in seinen Augen. Im nächsten Moment schob er den Stuhl zurück und stand auf. „Luca hat mir erzählt, dass er ihr feindseliges Verhalten schon bei seinem allerersten Besuch bemerkt habe. Cosetta muss dich vor dem Personal gedemütigt haben, indem sie deine Anweisungen aufhob und sich in deinem Haus als Gastgeberin aufspielte.“
„Es war immer so, wenn du nicht da warst“, antwortete Eden widerwillig.
Bestürzt und entsetzt sah Damiano sie an. „Es war schon vorher so?“
Sie seufzte und nickte.
„Und doch hast du dich kein einziges Mal beschwert.“ Er schien es kaum fassen zu können.
„Du hast mir selbst gesagt, deine Familie sei dir das Wichtigste im Leben. Außerdem sollte eine frisch gebackene Ehefrau bestimmt nicht anfangen, die Angehörigen ihres Mannes zu kritisieren, wenn sie mit ihnen zusammen wohnen muss. Ich fürchte, sie hatten sich an die Vorstellung gewöhnt, du würdest Annabel heiraten, und ich war dann eine unliebsame Überraschung.“
„Aber zumindest war Tina deine Freundin …“
„Nicht, wenn sie dadurch riskierte, mit Nuncio oder Cosetta aneinanderzugeraten. Tina würde deine Schwester niemals verärgern. So wahrt sie den häuslichen Frieden.“
Damiano stieß hörbar den Atem aus. Noch nicht einmal seine Schwägerin war also eine Stütze gewesen. „Wie ich erfahren habe, hat Nuncio in Lucas Hörweite angedeutet, es sei deine Schuld gewesen, dass ich nach Montavia geflogen bin.“
Wieder nickte Eden widerwillig.
„ Porca miseria! Wie, in aller Welt, konnte mein Bruder dir so etwas Lächerliches vorwerfen?“
Sie wurde blass. „Deinen Geschwistern ist nicht verborgen geblieben, dass unser Verhältnis angespannt war. Sie haben geglaubt, als glücklich verheirateter Mann wärst du nicht selbst nach Montavia gereist.“
„ Accidenti! “, stieß er wütend hervor. „Das zu meiner Frau zu sagen, während sie um mich trauerte, ist unentschuldbar!“
„Damiano … Nach deinem Verschwinden waren alle etwas durchgedreht“, erklärte sie besänftigend. „Und wenn wir ehrlich sind, hätte ich schon lange vorher für mich eintreten sollen. Aber ich habe mich von deiner Familie schikanieren lassen und in Selbstmitleid ergangen, anstatt etwas an der Situation zu ändern.“
„Versuch nicht,
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