ROMANA EXKLUSIV Band 0178
bist. Es war dir peinlich, und du hast dich geschämt …“
„Nein, ich hatte einfach genug von deiner Familie und der leidigen Geschichte, die ich mir selbst eingebrockt hatte. Ich habe nur einen einzigen Fehler gemacht, Damiano. Als man mich fälschlicherweise für die Frau auf dem Foto hielt, stand ich vor einer schwierigen Entscheidung“, erklärte Eden mit wachsender Verzweiflung, während sie die Bibliothek betrat. „Ich wusste, wenn ich den Irrtum aufdeckte, würde ich damit Tinas Ehe zerstören, und sie bat mich zu schweigen …“
„Sag, wie lange hast du gebraucht, um dir diese melodramatische Geschichte auszudenken, in der du das alleinige Opfer bist und meine ganze Familie als absolut gemein dasteht?“
„Tina hat behauptet, es sei meine Schuld, dass ihre Affäre mit Mark herausgekommen sei. Und in gewisser Weise hatte sie recht damit.“
„Was soll das heißen?“
„Es hätte keine Story gegeben, wenn jener Paparazzo nicht mich für die Frau gehalten hätte, die Mark küsste. Und ich und meine vermeintliche Untreue waren nur deshalb interessant, weil ich mit einem bekannten Bankier verheiratet war, dessen Verschwinden großes Aufsehen erregt hatte.“
„Ich werde nie glauben, dass eine so züchtige Frau, wie du es gewesen bist, sich um Tinas willen als Ehebrecherin hat hinstellen lassen“, konterte Damiano und verließ mit Riesenschritten die Bibliothek.
„Ja, was ich getan habe, war ausgesprochen dumm, aber du solltest mich besser kennen!“, protestierte Eden, während sie ihm die Treppe hinauf folgte. „Ich dachte, du wärst tot, musste mit meiner Trauer fertig werden und wollte wirklich nicht dafür verantwortlich sein, dass auch Tina noch ihren Mann verlor!“
Unvermittelt blieb er oben im Flur stehen und ballte die Hände zu Fäusten. „Sei jetzt still! Wo bleibt deine Würde?“
„Wann habe ich dich je angelogen?“
Ihre Blicke begegneten sich, und Eden las den unendlichen Schmerz in seinen Augen und bemerkte, wie angestrengt er seine Gefühle zu beherrschen versuchte.
„Du hattest vorher nie einen Grund, mich anzulügen.“
Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. „Und du hast mir nie vertraut“, erwiderte sie, gepeinigt von dieser Erkenntnis. „Womit habe ich das verdient?“
Damiano sah sie nur schweigend an.
Langsam ging sie die restlichen Stufen hoch und blieb vor ihm stehen. Ihre Erschütterung und ihr Schmerz waren ihr deutlich anzumerken. „Du hast vor fünf Jahren so viel vor mir verborgen … Ich hatte keine Ahnung, dass du Mark nicht mochtest. Erst jetzt habe ich begriffen, was sich abgespielt hat.“ Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wandte sich ab. „Das war es dann, oder? Ich kann dir meine Unschuld nicht beweisen.“
Als sie den Flur entlang auf ihr Schlafzimmer zueilen wollte, hielt er sie plötzlich am Handgelenk fest und zwang sie, stehen zu bleiben. „Was soll das heißen, ‚das war es dann‘?“, fragte er, während er ihr tränennasses Gesicht grimmig betrachtete.
Energisch befreite sie sich aus seinem Griff und blickte ihn herausfordernd an. „Was glaubst du wohl?“
Damiano blitzte sie an. „O nein, du wirst mich nicht verlassen.“
Erstaunt und verwirrt zugleich sah sie ihn an. Hatte er das denn nicht vor? „Aber …“
„Du sagst mir jetzt die Wahrheit, und wir versuchen, mit der Sache fertig zu werden“, stieß er hervor.
Sie war so überrascht, dass sie ihn nur starr anblickte.
„Die Wahrheit“, wiederholte er eindringlich.
„Aber du glaubst mir nicht.“
„Vielleicht bist du tatsächlich nicht so weit gegangen, mit ihm zu schlafen … Vielleicht könnte ich das glauben“, erwiderte er leise.
„Du weißt wirklich nicht, was du glauben sollst, oder?“ Plötzlich überkam sie eine große Müdigkeit. „Und ich kann nichts weiter tun, als dir den Rest der Geschichte zu erzählen. Tina und ich haben in London darüber gesprochen. Sie hat mir schon gesagt, dass sie lügen würde, um sich zu schützen … und Mark verlangt einen Preis, damit er bei der Wahrheit bleibt.“
„Einen Preis?“
„Er hat mir erklärt, er würde sich mit Tina verbünden und lügen, wenn ich ihm kein Geld gebe“, antwortete sie angewidert. „Mark erpresst mich.“
Eden stieß die Tür zum Schlafzimmer auf und flüchtete sich hinein. Sie blickte Damiano an, sah seine entsetzte Miene und schlug die Tür zu. Langsam, ganz langsam ebbte der Gefühlsaufruhr in ihr ab. Ihm die ganze Wahrheit erzählt zu haben hatte ihr
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